Hallo Zusammen!
Ich bin noch neu hier im Forum und habe mir einige Posts in dieser Rubrik angesehen. Da geht es ziemlich heiss zu und her!
Bezogen auf die Komplementärmedizin mache ich mir immer wieder viele Gedanken, vor allem um den regelrechten Krieg der damit einhergeht.
Persönlich bin ich der Meinung, dass viele Kritiker sich vor allem durch das entstandene Image der Komplementärmedizin abgeschreckt fühlen. Und ich kann das auch sehr gut verstehen, denn in diesem Bereich gibt es leider sehr viele Thesen, Techniken, Heilmethoden, die eher dem Konsum und der Geldmacherei dienen denn der Sache an sich. Aber es ist umso schwieriger, den Weizen vom Spreu zu trennen, weil die Komplementärmedizin offiziell keine klaren Grenzen zur Definition selbiger hat.
In der Nähe, wo ich wohne, gibt es eine Buchhandlung, die schon von weitem farbenfroh leuchtet.
Man findet darin Bücher über Astrologie, Bachblütentherapie, Wünschelrutenratgeber bis hin zu schamanistischen Trommel-CD's.
Ich habe dort auch schon Bücher gekauft; Bücher, die ich für seriös und gut erachte.
Aber mir wird jedes Mal ein wenig mulmig dort drin, weil mich das Image dieses Ladens immer an das schlechte Image der Komplementärmedizin an sich erinnert.
Man findet dort regenbogenfarben bedruckte Bücher über Engel, im fantasy-Stil kartonierte Einbände über Kabbala, Geistheilungen und Mondscheinspaziergänge. Zum Verkauf werden Pendel, Räucherstäbchen und putzige Aurabildchen angeboten, und neben der Eingangstüre finden sich auf einem Anschlagbrett unzählige Nachrichten mit Titeln wie: "Der tantrische Weg zum wahren Selbst" oder "Heilung durch Transzendenz".
Ich hüte mich davor, eine der genannten Richtungen als "falsch" abzutun, aber ich vermute doch, dass es einfach sehr viel Müll auf dem Markt gibt. Leider.
Und dadurch entstehen für mich auch die Vorurteile, dass Komplementärmedizin "Humbug" ist, wie viele es nennen.
Ausgegangen davon ergeben sich zwei Kritikpunkte:
1. Die populär-Esoterik scheuert den Kampfgeist der strikten Schulmediziner noch mehr. Sie trägt zu einem gewissen Teil selber zu den Vorurteilen bei, mit denen sich dann seriöse Komplementärmediziner herumschlagen müssen.
2. Die Gegner der Komplementärmedizin wollen/können nicht sehen, dass es im alternativen Bereich grosse Unterschiede gibt. (Sie werfen die pinkfarbenen Engelskarten in den selben Topf wie ein Buch über Akkupunktur).
Das entstandene Image finde ich sehr schade, denn es verhindert die echte Auseinandersetzung.
Was meint ihr dazu?
Gruss,
Julie