Ich denke, daß dies ein Problem ist, daß in der Natur der Forums liegt, denn im Grunde genommen, dürfen keine Diagnosen oder Vermutungen gepostet werden. Das wäre aber auch bei vielen Dingen sicherlich fatal und ist ein hochsensibles Thema bei einigen Symptomen mit dem man sehr großen Schaden anrichten kann. Zudem ist Medizin oft keine so exakte Wissenschaft wie man sich das vorstellt. Manche Erkrankungen demaskieren sich erst nach langer Zeit und man kann dann nach Jahren sagen: " Huch!- Das war also die Ursache für...... "
Da kannst Du in beiden Richtungen ganz fies mit auf die Nase fallen und sehr großen Schaden anrichten. Steckt eine böse Sache dahinter und sie wird nicht erkannt, dann geht der Patient vielleicht nicht zum Arzt, weil er meint, das haben viele.-Oder aber das Gegenteil passiert, und hinter den Symptomen steckt vielleicht gar keine böse Erkrankung. In dem Fall würde man den Menschen in Angst und Panik versetzen. Mir fiel das besonders auf, als ich zur einer neurologischen Untersuchung geschickt wurde bei der Erkrankungen wie ALS ausgeschlossen werden sollten. Wenn hier der " falsche " Impuls gegeben wird, bastelt man eine Katastrophe, dessen Ausmaß nicht absehbar ist. Manch einer würde, wenn er denkt er habe so eine Erkrankung vielleicht sogar suizidgefährdet sein, dabei liegt evtl. gar nichts in dieser Art vor.
Natürlich forschen die Patienten, wenn eine Diagnose ausgeschlossen werden soll nach. Wenn man nach etwas sucht, dann heißt das aber nicht, daß man das auch finden wird. Das Beispiel für die ALS ist hier recht gut zu benutzen, weil es krass genug ist um die Folgen nachzuvollziehen. Manch einer wird denken, so eine Sache, will ich gar nicht wissen, das laß ich erst gar nicht mit mir machen.... Er hat aber vielleicht in Wirklichkeit etwas ganz anderes . Sein Leben wird sich damit aber sehr verändern.... Unnötigerweise vielleicht. Wie der einzelne Mensch reagiert, kann man am Computer nicht abschätzen.
Anders ist es bei Diagnosen, die schon vom Arzt gesichert sind. Wenn zb. zu lesen wäre: " Bei mir liegt eine Neurodermitis vor, habt Ihr Erfahrungen mit verschiedenen Therapien gemacht und was hat besonders gut getan.
Eine Ferndiagnose würde nicht einmal mein KFZ- Mechaniker am Telefon stellen. Im Grunde genommen muß eigentlich jede Antwort mit dem Satz:" Geh zum Arzt, damit der sich das ansehen kann" beginnen, wenn es sich um Symptome handelt. Anders würde es aussehen, wenn man ein Forum hat bei der die Diagnosen gesichert sind,- zb. ein spezielles Rheumaforum oder für andere chronische Erkrankungen, bei dem dann Informationen über neue Therapieformen ausgetauscht werden können, weil die Diagnosen alle gesichert sind und feststehen, damit man dann sehen kann wie weit ist die Wissenschaft? Wie behandeln das andere? Könnte man mal etwas anderes probieren das mir helfen würde?
Ich habe mich, als ich die Verdachtsdiagnose hörte im Net natürlich damals umgehört, weil ich so wenig Informationen hatte, über das was man da ausschließen möchte. Aber ich denke, daß auch solche Foren gewisse Gefahren bergen. Es ist nie gut, wenn man den Körper allzusehr beobachtet. Auch damit kann man sich verrückt und krank machen. Man weiß im Net nie, wen man am anderen Ende der Leitung sitzen hat und was man damit auslösen kann. Bei vielen Dingen, die ich hier lese möchte ich zb. ganz einfach nichts schreiben, weil mir das zu heikel wäre und schon gar nichts, wenn ich davon überhaupt keine Ahnung habe oder nur eine Vermutung, weil man ähnliches in 30 Jahren Krankenpflege schon mal erlebt hat. Es nutzt nichts wilde Vermutungen zu äußern, die angsteinflößend sind. Was ich mir allerdings wünschen würde, wären mehr Themen über gesunde Lebensweise und wie man die Verantwortung für seine Gesundheit auch selbst ein wenig in die Hand nehmen kann. Nicht für alles benötigt man ein Rezept und eine Pille. Unsere Medizin vermittelt oftmals den Eindruck alles sei mit der richtigen Pille getan. Man braucht nur zum Arzt gehen, bekommt ein Rezept und ist dann geheilt. Wichtiger wäre mir, wo kann ich selbst daran mitarbeiten gesund zu bleiben, bzw. zu werden. Der Patient gibt zuviel Eigenverantwortung ab. Dazu gehört es zb. auch bei bestimmten Gelenk- und Knochenproblemen mitzuarbeiten in dem man die Beschwerden durch eine gesundes Gewicht unterstützend positiv beeinflussen kann. Wo kann ich selbst Verantwortung für meinen Körper übernehmen und mitwirken, auch wenn mir das nicht gefällt was ich machen soll oder höre. Gibt es etwas, daß ich selbst tun kann. Wer von Euch weiß zb. wieviel Calcium er essen darf, damit er im Alter nicht an Osteoporose erkrankt? Und reicht die Ecke Käse dafür aus, die auf meinem Brötchen liegt? Muß ich erst warten bis es mich zerbröselt, und ich fröhlich mit einem Rezept aus der Praxis marschieren muß? ( ist aber nur ein Beispiel, es gibt sicherlich noch sinnvollere Beispiele.) Wir machen uns oft immer erst Gedanken, wenn etwas nicht mehr richtig funktioniert und geben die Verantwortung an die Pharmaindustrie ab. Allerliebste Grüße Purzel