Abendgewitter
Es gibt Tage, da scheint die Sonne, und die Vögel singen ihr Lied über die siegreiche Gloria,
die von Angesicht zu Angesicht mit dem Tod ihre Unantastbarkeit im blanken Spiegelbild ihrer selbst aufgibt.
Ein Kommen und Gehen. Ein Spiel zwischen Gut und Böse. Ohne Ende und ohne Anfang. Ohne auch nur annähernd zu ahnen, was es heißt, im Dunkel meiner selbst gefangen zu sein.
Doch es gibt auch Tage, da lächelt sie nur, und in schweißtreibender Angst flüchte ich vor dem Schlaf, um kein Auferstehen der blutroten Unzulänglichkeit zu erleiden.
Ich renne und renne, und jeder Schritt ist purer Schmerz in meinen willenlosen Gliedern und in jedem Augenblick, in dem ich sehe, wiegen mich meine Augen in dem Schein, dass ich bin.
Ich flüchte immer noch, weil ich langsam beginne zu begreifen, dass die Erde sich dreht…
Und wie ein Schleier zieht sich der graue Nebel über den Asphalt, und das scheinbar Schöne verliert sich in der Angst um die Einsamkeit.
Und um nicht willenlos der Gezeiten Sklave zu sein, beginnt ein Kampf.
Blut von träumerischer Illusion tränkt den Boden, ein letzter Atemzug,
ein treuloser, fast spottender Blick auf den nun wertlosen Preis.
Sieger gibt es keinen, alleinig die Niederlage beider Mächte beendet das Grauen,
das so alltäglich scheint, und lässt Platz für einen neuen Mitstreiter.
Denn nur die Geburt allein, selbst ohne zu wissen was ist und wird,
lässt uns hoffen, dass uns nie das Nichts beherrscht.
So war auch in diesem Fall ein klarer Sternenhimmel geboren…