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Thema: Küchen (Schwaben)

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In dieser Diskussion geht es um "Küchen (Schwaben)" im "Chat Ecke" Forum, als Teil von Patientenfragen.net
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  1. #1
    Rettungsassistent Avatar von Patientenschubser
    Geschlecht
    maennlich
    Alter
    56 Jahre
    Wohnort
    Dahoim
    Mitglied seit
    22.05.2006
    Beiträge
    3.434
    Blog-Einträge
    16
    Diese Person ist in einem medizinischen Beruf tätig

    Reden Küchen (Schwaben)

    Das habe ich heute gefunden.
    Ein Versuch die Schwaben ein bisschen näher zu erklären, zu verstehen.
    Da braucht es aber schon ein bisschen mehr, als nur einen Zeitungsartikel.
    Zitat von NRWZ
    Quelle
    Nudle. Knöpfle. Hutzle, Küchle. Nonnenfürzle, Pfitzauf. Wem letzteres nicht ganz klar sein sollte: In Schwaben
    ist es meistens was mit Teig. Wieso endet Pfitzauf eigentlich nicht auf -le? Nun, der gemeine Küchenschwabe befleißigt sich eines hinterhältigen Dialektes. Bodenseefelchen, beispielsweise:
    Die heißen auf schwäbisch nicht Bodenseefelle und schon gar nicht Fellele. Die Weinschorle wiederum firmiert im Norden keinesfalls unter Weinschorchen,
    Alter! Und Schäufele bestehen keinesfalls aus echten Schaufeln!
    Das beliebteste schwäbische Tier ist das Ferkel, nicht etwa das Sparschweinle, sondern das an den Autobahnen beliebte Notrufsäule. Des Schwaben’ südlicher Nachbar, der Schweizer, ist da weit besessener, aber da ist die Verkleinerung aus Platzgründen lebensnotwendig: Die Endung -li wendet er geradezu zwanghaft an, Broccoli, Jelmoli, Chili. Aus dem grässlichen Zwang wurde das freundlichere Zwingli.
    Schwäbische Mundart ist nur eine Art Sprache, sie zu sprechen erfordert Anmut, Wermut und vor allem Mut, allein wie das Wort „Gusseisen“ auf schwäbisch
    klingt. Also vergessen Sie die Anmut. Nur Eingeweihte wissen, dass man mit Gsälz nicht die Straßen streuen kann und dass Riebele keine Rüblein sind, die kämen da zu teuer. Nein, hier wird ein fester Teig auf einem Reibeisen zu kleinen Bröseln zerrieben. Remember? Immer was mit Teig! Apropos Eingeweide: Saure Kuttle – da sollte schleunigst der Gesetzgeber einschreiten.
    Natürlich gibt es Klischees über den Suppenkasper und die Sparsamkeit: Dass man sich der Preiselbeere hartnäckig verweigert, weil darin die Buchstabenkombination
    Preis vorkommt. Tatsache ist, dass im Jahr 2006 die Bewohner von Baden-Württemberg im Vergleich zu anderen Bundesländern den wenigsten Müll fabriziert haben:
    147 Kilo Haus- und Sperrmüll.
    Man lässt halt nichts umkommen. Das macht den Erfolg aus, vor allem den der Schwaben, sie sind ein hellwaches Völkchen, wahrscheinlich, weil ihre Grundnahrungsmittel einen hohen Anteil an Weckmehl aufweisen.
    Sie interessieren sich schon für gutes Essen – die Landkarte lügt nicht! Nicht Kochen, sondernOberkochen. Mundingen und Esslingen, Bissingen und Metzingen, Mägerkingen und Grünkraut, Linsenhofen und Lauchheim, Möhringen und Frittlingen, Künzelsau und Ebersbach, letzteres liegt an der Fils, die bei Plochingen in den Neckar fließt, wobei man Filz praktisch überall findet, deshalb ist es ja so unheimlich heimelig. Das liegt auch am Alkohol, nicht nur Kellner trinken Württemberger: Weinstadt, Aspach, Blaubeuren.
    Einer der herausragendsten schwäbischen Politiker heisst Metzger, Oswald Metzger. Oder Osman. Den mal genauer angeguckt? Das Gesicht? Remember?
    Immer was mit Teig! Generell kochen sie alles andere als gewaltfrei: Metzelsuppe. Sollte heißen: Gemetzelsuppe. Schwäbische Hirnsuppe mit Eierstich – klingt lebensbedrohlich!
    Nun zum Maultaschendiebstahl:
    Schon das Rezept ist ja rotzfrech geklaut aus einem Safe in der italienischen Stadt Madonna di Ravioli. Wer anderes behauptet, lügt sich was in die Maultasche. Thaddäus Troll hat über selbige einmal geschrieben: „Die Maultaschen schwimmen wie Wasserleichen in der Fleischbrühe.“ Jetzt aber endlich zu den sog. Spätzle: Gib diesen Menschen Mehl, Eier, Salz, Wasser – schon sind sie glücklich. Remember? Immer was mit Teig! Aus diesen Zutaten muss man einen zähen Teig schlagen, den man so lange mit dem Rührlöffel oder Knethaken bearbeitet, bis er Blasen wirft. Das klingt nach einem Fall für amnesty.
    Nicht auszurotten sind die Klischees über Badener und Schwaben, über die badische und apathische Küche. Von der badischen schwärmen alle lauthals, aber auch beim Schwaben lässt sich schamlos schlemmen, schließlich wurde Oskar Schlemmer höchstpersönlich in Stuttgart geboren. Längst hat man sich dort in die Feinschmeckerszene eingeklinkt. Zudem sollte man bitteschön nicht vergessen, dass an der Universität Tübingen längst ein eigener Studiengang „Kartoffelsalat“ angeboten wird. Die asiatische Küche stammt en complet aus Schwaben, aus Da Nang, Backnang oder Tettnang. Wichtiger natürlich ist die regionale Küche, die beliebten Flädle werden längst beiderseits der Grenze angebaut. Die Konflikte zwischen beiden Stämmen treten nur noch selten zutage, die stete Alkoholzufuhr hat viele Menschen versöhnlicher gestimmt, die UN-Friedenstruppen tragen das ihre dazu bei, so dass der alte Schlachtruf nur noch selten erklingt: „Schaffe, schaffe, Schäuble haue!“
    Ohne Notproviant verlässt keiner das Haus, den Schwaben erkennt man daran, dass er eine Art längliches Brötchen vor der Brust hängen hat. Er nennt das „die Seele baumeln lassen“. Die Seele ist übrigens essbar und wohl das typischste schwäbische Erzeugnis überhaupt: Endet auf -le und ist immer was mit Teig.
    Und wenn’s ihm einmal richtig mundet, dem Schwaben, dann legt er den Gaisburger Marsch auf und schwärmt geradezu überschwänglich: „Des ka mr lasse!“


    __________________________________________________ _____
    "Was soll das heißen, ich hätte KEINE Gefühle?
    Ich bin immerhin schmerzempfindlich!"





  2. #2
    Teetante
    Gast

    Standard AW: Küchen (Schwaben)