Ich weiß nicht, ob euch der Fall des Magnus Gäfgen noch in Erinnerung ist.
Er hat in Frankfurt den kleinen Sohn eines bekannten Bankiers entführt und bestialisch ermordet.
Seit einigen Tagen verfolge ich die Diskussion darüber, daß er eine Stiftung für Kinder, denen Gewalt angetan wurde, gegründet hat....
Ich konnte es nicht fassen, er war absolut kalt, berechnend, es ging ihm nur ums Geld, von Reue keine Spur...(es gab damals einige Aussagen von Freunden, Studienkollegen zu ihm)....ich finde das äußerst geschmacklos und kann es nur gutheißen, daß de Weiße Ring und der KInderschutzbund eine Zusammenarbeit ablehnen...
Ich vermute, es geht ihm um schnellere Entlassung....
klar kann sich jeder Mensch ändern, ich kann es nicht beurteilen, wage es aber bei ihm zu bezweifeln....
aber daß er so eine Stiftung gründet, das finde ich total geschmacklos....
musste doch mal meine Wut darüber loswerden....
Magnus Gäfgen
Kindsmörder gründet Kinderstiftung
Wegen des Mordes am Bankierssohn Jakob von Metzler wurde Magnus Gäfgen zu lebenslanger Haft verurteilt. Nun will er mit einer Stiftung Gewaltopfern helfen. Gäfgens Betreuer nennt das Vorhaben ein "sinnvolles Zeichen von Reue". (06.08.2006, 13:04 Uhr)
Hamburg/Frankfurt - Mit der "Magnus-Gäfgen-Stiftung" will der 31-Jährige laut Darstellung seines Anwalts Michael Heuchemer Kindern und Jugendlichen helfen. Wie das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" berichtet, wurden die Gründungsunterlagen für die Stiftung "Horizonte - Kinder und Jugendhilfsstiftung" oder "Magnus-Gäfgen-Stiftung" Ende Juli der zuständigen Stiftungsbehörde in Trier vorgelegt.
Das Gründungskapital belaufe sich auf 25.000 Euro. "Der Gedanke dieses Engagements ist es allein, ein kleines Gegensymbol zu dem geschehenen Unrecht aus dem Jahr 2002 zu setzen", zitiert der "Spiegel" Gäfgens Verteidiger. Dem Bericht nach plant der Anwalt - der auch Stiftungsvorsitzender werden soll - Gespräche mit Caritas, Weißem Ring und anderen Organisationen mit dem Ziel einer Kooperation.
FDP-Politiker Schultz-Tornau im Vorstand
Einen Platz im Vorstand der Stiftung soll auch der frühere Chef der nordrhein-westfälischen FDP, Joachim Schultz-Tornau, erhalten. Der FDP-Politiker hatte 2005 mit einem öffentlichen Plädoyer für Gäfgen Unmut ausgelöst. Schultz-Tornau, der amtlicher Betreuer Gäfgens ist, hält das Stiftungsprojekt "für notwendig". Es sei ein "sinnvolles Zeichen von Reue", wird er vom "Spiegel" zitiert.
Gäfgen war schuldig gesprochen worden, den elfjährigen Jakob von Metzler im September 2002 zunächst entführt und dann heimtückisch umgebracht zu haben. Gegen das Urteil und die Folterandrohung im vorherigen Polizeiverhör ging Gäfgen wiederholt juristisch vor: Zunächst bestätigte der Bundesgerichtshof jedoch den Richterspruch, dann scheiterte Gäfgen mit einer Verfassungsbeschwerde. Schließlich legte er beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg Beschwerde ein. Das dortige Verfahren ist noch im Gange. (tso/ddp)