Knie-Befund aber kein Therapievorschlag

Mein Befund nach MRT vom 24.01.2014:
1. Initiale Varusgonarthrose mit diskretem subchondralen Ödem im Tibiakopf
2. Degenerative Grad III Rissbildung Innenmeniskushinterhorn
3. Solitäre Grad III Knorpelläsion mediale femorales Gleitlager
4. Große teilseptierte Bakerzyste (6-8 cm) in loco typico
5. Geringer Reißerguss

Bisherige Maßnahmen: Einlagen, steife Kniebandage, Schmerztabletten (vom Arzt)...Magnetfeldtherapie (selbst)

Der erste Orthopäde hat überhaupt nicht mit mir geredet, der zweite murmelte was von Abnutzung...keinerlei Therapievorschlag.
Es muss mir niemand den Befund übersetzen, aber ich wäre dankbar, wenn man mir irgendeine Therapie vorschlagen könnte, die zur Schmerzfreiheit führt. Ich leite als Trainerin einige Sportgruppen ( Stuhlgymnastik inkl. Sturzprophylaxe) und Pilates und möchte schnell wieder fit sein.

Danke schon mal im Voraus.

Moin,

effektiver Therapievorschlag ist eine Arthroskopie. Dort zeigt sich erst wirklich das Ausmaß des Befundes. Denn es ist nach wie vor die einzige Untersuchung bzw. gleichzeitig auch Therapie, die den Zustand 100%ig aufzeigen kann - das kann kein MRT, kein CT, kein Röntgen und keine körperliche Untersuchung.

Bakerzyste und Reizerguss sind nicht nennenswert. Der Reizerguss geht aber nur weg, wenn man sich schont und wirklich eine etwas längere Pause einlegt. Dafür gibt es das sogenannte PECH-Verfahren (Pause, Eis, Compression, Hochlagern). Wenn man mit diesem Reizerguss weiter Sport macht, werden die Schmerzen definitiv kein Ende finden.

Die Rissbildung im Innenmeniskushinterhorn ist ziemlich fortgeschritten. Bei Grad III ist es kein Wunder, wenn der Patient Schmerzen hat. Hier geht dieser Riss bis zur Meniskusoberfläche geht. Im Grunde ist das ein Meniskusriss. Das gleiche auch bei der Knorpelläsion. Dieser Knorpeldefekt geht mittlerweile bis zum Knochen. Das sagt dieses Grad III Knorpelläsion aus.

Stellen Sie sich einfach mal bei einem ordentlichen Sportmediziner vor. Am Besten nicht gerade in einer Praxis um die Ecke. Der kann Ihnen sicherlich weiterhelfen.

Die benannte Arthrose im Befund, das ist einfach altersbedingt. Das kann man nicht verhindern. So geht es vielen Patienten. Das ist eine einfache Abnutzung.

Viele Grüße

Hallo Dr. Braun,
herzlichen Dank für die flotte Antwort.
Das PECH-Verfahren wird sich nur bedingt umsetzen lassen.
PAUSE - na gut, dann sage ich die Übungen beim Sport nur an - das ist machbar
EIS - funktioniert nicht, da ich eine Kältekontaktallergie habe und Quaddeln bekomme
Compression - wird wohl mit dieser steifen Kniebandage funktionieren (umschließt die Kniescheibe)
H - hochlagern...tja, dass MUSS sich irgendwie einrichten lassen.

Kann eine Bakerzyste platzen? Gelegentlich habe ich das Gefühl, dass mein Knie von einem 3kg schweren Sandsack umgeben ist. Dann fällt es mir sehr schwer, das Bein anzuheben.

Bei einem Sportmediziner war ich schon - das war der, der überhaupt nicht mit mir geredet hat.
Und bei den Beschreibungen der Ärzte im Internet steht ja selten dabei, wie gut sie wirklich sind.
Vielleicht sollte ich mal bei der Krankenkasse oder der Ärztekammer nachfragen...
Arthroskopie werde ich in Angriff nehmen.

Meine ausgedehnten Gassirunden muss dann eben mal der nette Nachbar übernehmen.

Nochmals vielen Dank

Moin,

auf die Erfahrungsberichte im Internet sollte man nicht soviel geben. Das habe ich hier schon mehrfach geschrieben. Dort kann jeder reinschreiben was er möchte. Wenn man einen Arzt gut dastehen lassen will, kann er das sogar selbst schreiben. Daher ist die eigene Erfahrung immer die Beste. Man muss sich ja nicht beim nächstbesten unter das Messer legen o.ä.

Man sollte auf sich selbst hören. Man wird selbst in den ersten Minuten wissen, ob der besuchte Arzt der Richtige ist oder nicht. Wenn Sie mir sagen, aus welchem Gebiet Sie kommen, kann ich Ihnen u.U. einen Kollegen empfehlen.


Viele Grüße

Tachchen...ick komme aus Berlin :-)

Sonnige Grüße und vielen Dank