Hallo zusammen,
ich hoffe, dass ich hier im richtigen Forum bin, sonst bitte verschieben.
Ich bin seit einer Woche fix und fertig (und entschuldige mich jetzt schon, dass es wieder mal ein sehr langer Text ist, aber ich muss das loswerden...).
Anfang Dezember wurde ich an der Schilddrüse operiert, da ein Krebsverdacht bei 4 kalten Knoten im Raum stand. Bei der OP sollte die linke Schilddrüse und dieser Übergangsteil (Isthmus) wegen mehrerer größerer fragwürdiger Knoten komplett entfernt werden. Laut Chirurg wurde es auch genau so gemacht, im Bericht steht "Hemithyreoidektomie links ohne Parathyreoidektomie".
Im OP-Bericht (hab diesen nun extra angefordert) steht auch: "Hemithyreoidektomie links ohne Parathyreoidektomie" und "Resektion des Schilddrüsenisthmus". Im Bericht steht dann an einer Stelle "Abpräparation des gesamten linken Lappens von der Trachea. Weiteres Abpräparieren des knotig veränderten Isthmus von der Trachea und Absetzen an der Grenze zum rechten Lappen, der unauffällig ist." Was da sonst alles in dem OP-Bericht steht, habe ich nicht so wirklich verstanden...
Nach der Operation, bzw. der Histologie der entnommenen SD-Teile wurde die Diagnose "Struma colloides nodosa normo- et macrofollicularis mit Zeichen einer chronischen lymphozytären Thyreoiditis mit V.a. Autoimmunthyreopathie" gestellt.
Jetzt wurde vor 4 Woche während eines stationären Aufenthaltes wegen einer anderen Sache (stat. Schmerztherapie) ein CT vom Kopf- und Halsbereich gemacht. Danach sprach mich meine behandelnde Oberärztin im Krankenhaus (die von der Schilddrüsen-OP wusste) an, der Radiologe hätte ihr gesagt, dass meine linke Schilddrüse im CT deutlich vergrößert erscheinen würde. Da war ich erstmal geschockt und die Ärztin hat extra nochmal Rücksprache mit dem Radiologen gehalten, der das aber nochmal bestätigt hat. Die Ärztin hat dann auch noch Rücksprache mit dem Chirurgen, der mich operiert hatte (gleiches Krankenhaus) gehalten und der hat ihr nochmal bestätigt, er habe die gesamte linke Hälfte entfernt und dieser meinte dann, es könne sich ja um einen Bluterguss handeln, das solle man in ca. 6 Wochen mal per Ultraschall mal kontrollieren.
Die Ärzte in der Schmerztherapie waren damit zwar nicht so einverstanden, dass er sich nicht nochmal meine SD, oder was da auch immer war/ist ansehen wollte, aber sie konnten ja nichts dran ändern. Sie meinten nur, dass ich das nach meiner Entlassung auf jeden Fall weiter abklären lassen sollte.
Letzte Woche hatte ich nun endlich den Kontrolltermin bei meinem Endokrinologen. Ihm habe ich die ganze Sache mit der Verwirrung auch geschildert und er meinte dann, dass er sofort eine Ultraschalluntersuchung machen würde, damit er mir genau sagen kann, was los ist.
Schon während der Untersuchung merkte ich ihm an, dass er etwas verunsichert war. Irgendwann meinte er dann, dass da tatsächlich Schilddrüsengewebe wäre, dass er aber erst noch ein bisschen weiter untersuchen wolle und mir das dann erklären würde.
Er hat dann die verschiedenen Bereiche immer geschallt und ausgemessen und hat dann immer gleich die Akte dazu genommen um die Ergebnisse mit den Ergebnissen der Voruntersuchung zu vergleichen.
Nach der Untersuchung war er völlig sprachlos. Er sagte dann, dass da tatsächlich noch Schilddrüsengewebe vorhanden wäre! Es wäre auch kein Bluterguss und auch kein narbiges Gewebe oder sowas, sondern es wären noch die zwei größten Knoten, die er schon vor der OP festgestellt hatte und wegen denen die OP hauptsächlich gemacht worden war bzw. gemacht werden sollte. Die haben also bei der OP im Dezember wohl tatsächlich nur zwei kleinere Knoten entfernt. Die beiden größeren Knoten (22x18x20 mm und 16x12x12 mm) würden relativ weit nach unten reichen (caudal) und vielleicht hätte der Operateur sie deshalb "übersehen". Aber eigentlich dürfe sowas nicht vorkommen, zumal diese Knoten in den Berichten ja beschrieben waren und im Ultrashcall (den die Chirurgen selber auch nochmal gemacht hatten) zu sehen waren.
Dann meinte er nur "ich traue mich das gar nicht zu sagen, aber das muss nochmal operiert werden". Er meinte zwar, dass die Knoten aller Wahrscheinlichkeit nach nicht bösartig wären, weil es die anderen beiden Knoten auch nicht waren, aber sie sollten trotzdem entfernt werden.
Da ist für mich erst mal eine Welt zusammengebrochen. Zumal ich nach der Schilddrüsen-OP mehrere Tage sehr starke Schmerzen hatte und kaum schlucken konnte und von den ersten 2 Tagen sogar gar nichts mehr weiß, weil ich so mit Schmerzmitteln zugedröhnt war. Insgesamt war ich da 10 Tage im Krankenhaus.
Ich bin jetzt fix und fertig! Ich hatte letztes Jahr nämlich insgesamt 4 OPs (davon eine Not-OP) und zusammengerechnet 16 Wochen Krankenhaus und war dieses Jahr auch schon wieder einmal 5 1/2 Wochen im Krankenhaus und ein erneuter Krankenhaus-Aufenthalt mit erneuter Bauch-OP (Bauchspiegelung) steht nächste Woche wieder an. Das muss doch alles mal ein Ende haben!
Ich habe allerdings wahrscheinlich das große Glück, dass die Schilddrüsen-OP gleichzeitig mit der Bauch-OP gemacht werden kann. Der Chirurg, der meinen Bauch operieren wird ist ein guter Freund und langjähriger Kollege von meinem Endokrinologen. Sie haben bis vor 3 oder 4 Jahren zusammen an derselben Uniklinik gearbeitet. Das soll wohl einer der Schilddrüsenspezialisten in NRW sein. Daraufhin hat der Endokrinologe mit dem Chirurgen gesprochen, ob er das ggf. in derselben OP machen würde, so dass ich dann nur eine OP und eine Narkose bräuchte, da ich die Narkosen auch immer relativ schlecht vertrage. Und der Chirurg hat vom Grundsatz her auch zugestimmt, dass er das so machen würde, will das aber erst am Tag vor der OP endgültig mit mir zusammen entscheiden.
Aber trotzdem habe ich Angst vor der OP. Denn ist es nicht so, dass eine Zweit-OP an der Schilddrüse immer etwas komplizierter und risikoreicher ist als eine Erst-OP?
Vor allem habe ich ziemlich Angst vor der Narkose, weil es bei den letzten beiden OPs Probleme gab. Ich brauche immer extrem lange um wieder wach zu werden, deswegen, und weil bei der Schilddrüsen-OP auch noch Atemprobleme hinzu kamen, musste ich da sogar nach der OP auf die Intensivstation. Und deswegen habe ich jetzt natürlich Angst vor der erneuten Narkose. Und das Gespräch mit dem Anästhesisten habe ich erst am Tag vor der OP, weil ich dann erst stationär aufgenommen werde.
Hat hier vielleicht jemand Erfahrung mit Wiederholungs-OPs?
Und kann mir vielleicht jemand irgendwie ein bisschen von meiner Angst nehmen?
Und noch eine Frage: beim letzten stationären Aufenthalt habe ich durch die Infusionen an einem Arm eine Thrombophlebitis bekommen, der Arm war sehr dick geschwollen und tat auch sehr weh. Die Ärzte waren sogar kurz davor, den Arm zu operieren. Und auch an dem anderen Arm konnten hinterher keine Infusionen mehr gelegt werden, weil die Venen nicht mehr mitgemacht haben (ich meine, ein Arzt hätte mal gesagt, dass die immer platzen). Die sind da sogar schon an meine Füße gegangen, was auch nicht wirklich angenehm war...
Wie lange dauert es denn in der Regel, bis sich die Venen wieder erholen? Denn bei einer OP brauche ich ja auch wieder einen venösen Zugang. Kann man da bei meinen Armen (auch beim entzündeten) wieder was machen?
Vielen Dank und viele Grüße, Lexi