AW: seelische erste Hilfe
Hallo,
naja ich halte das erst Mal nicht für seelische Erste Hilfe sondern für reine Ablenkung für den Patienten.
Über was kann ich reden?
Über alles was nicht das aktuelle Ereignis betrifft.
Bei Kindern frage ich immer nach Fußball/ Sport, Lieblingsfernsehsendungen, Kuscheltiere, Musik, Schule...usw
Bei Erwachsenen ist es noch viel einfacher, da findet sich immer was um drüber zu quatschen.
Wir du dich beruhigst ist sehr einfach.
Atme tief durch die Nase ein und atme durch die Nase wieder aus und zähle dabei langsam auf 10.
Am Besten übst du das mal zuhause.
Bei Patienten die sich, durch bloßes reden, nicht beruhigen lassen, lege ich die Hand auf den Brustkorb und spreche mit ruhiger und langsamer Stimme auf sie ein und lasse die Atemübung ein paar mal machen.
Das hat schon viele Patienten beruhigt und spart Medikamente :)
AW: seelische erste Hilfe
Vielen Dank für eine Antwort, zum Titel: mir fiel kein besserer Begriff ein, und da das Reden doch zur ersten Hilfe gehört, nun ja :-D
Die Themen sind gut, unter Druck bin ich immer so unkreativ ;-), die Atemübung ist wirklich echt gut, die merk ich mir auch.
LG Rehkitz
AW: seelische erste Hilfe
Schön wenn ich dir ein bisschen weiter helfen konnte.
AW: seelische erste Hilfe
"lege ich die Hand auf den Brustkorb und ....."
Ich fass es nicht, Patientenschubser als Handaufleger. Dass ich das noch mal erleben durfte! ;-)
Gruß
katzograph
AW: seelische erste Hilfe
Das hat NICHTS mit der Art Handauflegen zutun wie du das gerne hättest!
Auch wenn du das vll witzig meinst......
AW: seelische erste Hilfe
Hallo Schubser,
jemanden berühren, gerne auch mit der ganzen Handfläche und mit ruhiger Stimme reden, beruhigt aufgeregte und ängstliche Menschen schnell und zuverlässig. Das ist keine sehr neue Erkenntnis, das wurde mir schon vor über 40 Jahren in der Sanitäterausbildung beigebracht. Insoweit ist das ganz normaler Alltag in Deinem Beruf. Ich hoffe. das beruhigt Dich jetzt ein wenig. Aber ein wenig geschmunzelt habe ich doch schon. Jeder halbwegs ordentlicher Handaufleger weiß, dass die die Hand auf den Solarplexus (gehört noch zum Oberkörper) gelegt, Menschen beruhigt, die Angst nimmt und sogar aus einem Schockzustand holen kann. Weiterhin kann das einen nervösen Magen beruhigen und ein rasendes Herz wieder auf Normaltempo bringen. Also im Prinzip "beruhigen", was ja auch Deine Intention ist. Aber das will hier ja keiner wissen.
Gruß
katzograph
AW: seelische erste Hilfe
Ich will damit nicht behandeln, also keinen "nervösen Magen" beruhigen.
Ich will einzig, das hast du erkannt, das meine Patienten ruhiger werden, nicht mehr und nicht weniger!
Das es eine neue Erkenntnis sein soll habe ich nie behauptet!
Es reicht auch wenn man die Hand des Patienten hält!
Ich bin kein Handaufleger oder der Gleichen!
Das du das vor 40 Jahren schon gelernt hast ist prima.
AW: seelische erste Hilfe
Mann, Schubser,
nun bekomm doch nicht gleich `nen nervösen Magen. Niemand will unterstellen, dass Du vom Saulus zum Paulus mutieren würdest. Aber wenn einer wie Du schreibt : "...lege ich die Hand auf...." schreit das geradezu nach `n büschen Veräppelung.
Ich mach`s auch nicht wieder.
Gruß
katzograph
AW: seelische erste Hilfe
@Patientenschubser
Es handelt sich hier tatsächlich nicht um "Handauflegen". Es handelt sich in erster Linie darum,daß der Kranke sich durch diese Berührung mit einer "ruhigen" Hand nicht mehr so hilflos alleine fühlt. Die Möglichkeit einer Panikreaktion wird dadurch mit Sicherheit vermindert.
Vor Jahren kamen mein Mann und ich einmal kurz nach einem Unfall als erste zur Unfallstelle. Ein ziemlich alkoholisierter Mann hat mit seinem Mofa die vorfahrtsberechtigte Straße überquert und wurde dadurch vom Auto eines jungen Mannes angefahren. Der auf der Straße liegende Mann schrie unentwegt. Für meine Begriffe waren es keine Schmerzensschreie, sondern tatsächlich eine unkontrollierbare psychische Reaktion. Auf jeden Fall habe ich mich zu ihm hingekniet, habe ihn fest an der Schulter gehalten und ruhig und langsam zu ihm gesprochen. Er war sofort ruhig.
Der junge Mann zitterte von Kopf bis Fuß. Ihm hängten wir die Jacke meines Mannes um und hielten ihn ebenfalls mit beruhigenden Worten fest. Auch er wurde ruhig. Um Mißverständnissen vorzubeugen. Natürlich waren inzwischen genügend Helfer da, die sich ebenfalls kümmerten.
Mit dieser Anekdote will ich nur bestätigen, daß eben die Berührung eines Menschen, der Ruhe ausstrahlen kann, eine gute Wirkung hat. Natürlich legt man dabei die Hand auf. Aber man ist trotzdem kein "Handauflege-Heiler".
Ich hab das Gefühl, Ihr vertragt Euch wieder? Da kann ich ja dann wieder ein wenig bleiben.:c_laugh::zl_good_luck_cut:
herzlichst Myriam