AW: Diazepam (Valium) Abhängigkeit
Hallo Angelina,
das freut mich zu lesen. Ich bin stolz auf dich. Das war ein weiterer großer Schritt in die richtige Richtung, ein Leben ohne Diazepam. Sicherlich hast du noch einen langen und steinigen Weg vor dir, aber ich bin der festen Überzeugung, dass du diesen auch mit Bravour meisterst. Ja, ich denke mit dem Rückfall ist es ähnlich wie bei Alkohol und bei Nikotin. Nur ein kleines Bisschen reicht aus um wieder in die Sucht zu verfallen, habe beides leider miterleben müssen.
Aber du bist eine starke Frau und du wirst es schaffen.
Liebe Grüße
Sanny
AW: Diazepam (Valium) Abhängigkeit
Hallo Sanny,
vielen lieben Dank für deine wohltuenden und anerkennenden Worte! Es ist schön, dass du an mich glaubst und dass du mir so viel Mut machst. Gerade jetzt in der Phase braucht man viel Zuspruch, damit man durchhält. Leider ist man in dieser Phase ziemlich allein damit. Jeder glaubt, du bist nun weg von dem Zeug und alles ist wieder in Ordnung. Aber das ist leider nicht so einfach.
Noch mal vielen lieben Dank an dich!
Viele liebe Grüße
Angelina
AW: Diazepam (Valium) Abhängigkeit
Ich habe es nun doch nicht geschafft und bin wieder rückfällig geworden. :( Jetzt fängt wohl alles wieder von vorne an. Ich konnte einfach nicht mehr und da bin ich zum Arzt und habe mir Nachschub geholt. Habe es leider ohne Schwierigkeiten bekommen und bin nun wieder voll drin. Nun sind einige Tage vergangen und ich schaffe es einfach nicht, die Finger davon zu lassen. Ich fühle mich wie ein Versager!!!
AW: Diazepam (Valium) Abhängigkeit
Hallo Angelina,
für einen Versager würde ich Dich nicht halten. Es ist sauschwer, mit einer Sucht aufzuhören. Was glaubst Du, wie viele Raucher mit dem Rauchen aufhören wollen und es dann doch nicht schaffen. Und oft auch nach mehreren Anläufen dabei bleiben.
Es hilft nichts, Du mußt es eben wieder versuchen. Das es geht, hast Du ja schon bewiesen.
Wichtig wäre, Dir selbst mal klarzumachen, warum Du glaubst, dieses Zeug so dringend zu benötigen. Wenn Du Probleme hast, werden die davon weder kleiner noch gehen sie ganz weg. Wenn Du glaubst, die Probleme sind so groß, dass Du es ohne nicht aushältst, so tauscht Du nur ein Problem gegen ein anders und hast am Ende zwei Probleme. Ich kann nur von meinen Erfahrungen beim Aufhören mit Rauchen urteilen. Aber das war (ist) immer noch da. Nicht mehr sehr stark, aber ich könnte immer noch, wenn ich wollte. Ich will aber nicht mehr.
Also nicht unterkriegen lassen, noch mal versuchen.
Viel Erfolg wünscht
katzograph
AW: Diazepam (Valium) Abhängigkeit
Hallo Angelina,
ich würde auch nicht sagen, dass du ein Versager bist. Es ist eben die Sucht nach dem Medikament. Oft reicht schon ein klein wenig an schlechtem Erlebnis aus, um der Sucht zu verfallen und rückfällig zu werden, weil es einem dann wieder besser geht.
Ich finde es aber sehr schlimm, dass dein Arzt dir dieses Medikament wieder verschrieb. Wußte er denn von deiner Abhängigkeit und deinem Selbstentzug?
Ich wünsche dir, dass du noch einmal den Willen und die Stärke hast, den Entzug zu wagen. Sollte dein Arzt es nicht gewusst haben, würde ich dir empfehlen, ihm von deinem Vorhaben zu erzählen und ihn darum bitten kein weiteres Rezept auszustellen, wenn du doch wieder das Verlangen hast.
Vielleicht wäre aber auch eine professionelle Hilfe für den Entzug eine richtige Lösung.
Viel Erfolg!
AW: Diazepam (Valium) Abhängigkeit
Hallo katzograph und wheelchairpower,
es ist echt lieb von euch, wie ihr versucht, mich wieder ein wenig aufzubauen. Ich mache mir selbst schon die schlimmsten Vorwürfe, weil ich nicht durchgehalten habe. Meinem Hausarzt zu sagen, dass er mir das Diazepam nicht mehr verschreiben darf würde nicht viel nützen. Es gibt hier in der Umgebung noch mehr Ärzte, die es mir verschreiben würden. Ein Alkoholiker muss es auch schaffen zu widerstehen, denn Alkohol bekommt man überall. Im Moment bin ich so gefrustet, da ist es mir fast schon egal, aber das bringt mich nur weiter in den Sumpf und da muss ich irgendwie wieder rauskommen, nur ich weiß nicht wie???
Viele liebe Grüße
Angelina
AW: Diazepam (Valium) Abhängigkeit
Ganz ehrlich, du solltest dich in professionelle Hände begeben. Es gibt ambulante und stationäre Hilfen. Allein ist es kaum zu schaffen.
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Hallo wheelchairpower,
ich weiß, den ersten Entzug habe ich ja auch nur mit prof. Hilfe geschafft. Ich habe mich inzwischen auch per Mail bei dem Suchtberater gemeldet, aber er hat bisher noch nicht zurückgeschrieben, da warte ich noch drauf. Wenn diese Hilfe nicht ausreichen sollte, dann muss ich wieder zu dem Arzt, der den letzten Entzug auch schon begleitet hatte. Allerdings glaube ich nicht, dass er den Entzug noch mal ambulant begleiten wird. Er wird mich sicher in einer Suchtabteilung unterbringen wollen. Da weiß ich aber nicht, was ich in dieser Zeit mit meinem Kind machen soll. Ich habe niemanden, der ihn nehmen könnte.
LG
Angelina
AW: Diazepam (Valium) Abhängigkeit
Hi,
okay, weil du schon 2 ambulante Entzüge hinter dir hast und beide scheiterten, wäre eine Einweisung in eine Suchtabteilung sicher nicht verkehrt. Hast du weder Familie noch Freunde die dein Kind für diese Zeit nehmen könnten? Oder vielleicht wäre eine Unterbringung bei Freunden deines Kindes möglich? Den Eltern kann man dann das Kindergeld für die Zeit auszahlen.
Irgendeine Lösung lässt sich bestimmt finden.
Ich befürchte nämlich, dass es mit einer weiteren ambulanten Entziehung nicht mehr so einfach getan ist, es sei denn, dein Wille ist so stark und du willst es unbedingt. Ich würde es dir wünschen!
AW: Diazepam (Valium) Abhängigkeit
Hallo,
nee, ich habe bisher nur einen Entzug hinter mir, den aber ambulant. Der Suchtberater hat sich inzwischen bei mir gemeldet und er hat mir auch wieder ein wenig Mut gemacht. Er meinte, ein Rückfall wäre nichts, wofür ich mich schämen muss. Es kommt sehr oft vor, dass ehemalige Abhängige wieder Rückfällig werden. Nun müssen wir halt schauen, dass ich das schnell wieder in den Griff bekomme.
In eine stationäre Suchtabteilung kann ich aber nicht gehen, ich habe wirklich niemanden, der mir mein Kind abnehmen könnte und in eine fremde Familie möchte ich ihn nicht tun. Er hat ADHS und da ist es sowieso schwierig mit ihm. Jeder ist immer froh, wenn ich irgendwo zu Besuch bin, wenn ich mit meinem Kind dann auch wieder gehe.
Es muss einfach wieder ambulant gehen und irgendwie werde ich es schon schaffen. Ich habe es ja schon mal geschafft und da waren es deutlich mehr Tropfen, die ich damals genommen hatte. Drückt mir bitte die Daumen.
Viele liebe Grüße
Angelina