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Ein Magenband soll bei der extremen Adipositas nicht nur das Körpergewicht auf Dauer reduzieren, auch die medizinischen Folgekrankheiten sollen sich bessern. Eine Fallserie in den Archives of Surgery (2011; doi: 10.1001/ archsurg.2011.45) zeigt jedoch, dass es langfristig häufig zu Komplikationen kommt und sich der medizinische Erfolg nicht immer einstellt.
Die Saint-Pierre-Universitätsklinik in Brüssel gehört zu den Pionieren der bariatrischen Chirurgie in Europa. Das erste verstellbare Magenband wurde dort bereits 1992 laparoskopisch implantiert. Da der Eingriff reversibel ist, wurde er anfangs gegenüber dem Roux-en-Y-Magenbypass bevorzugt, wie Jacques Himpens und Mitarbeiter, die inzwischen eine European School of Laparoscopic Surgery gegründet haben, berichten.
Die anfänglichen Erfolge sind inzwischen einer gewissen Ernüchterung gewichen. Denn von 82 Patienten, die zwischen 1994 und 1997 ein Magenband erhielten, erlitten in den Folgejahren 29 kleinere und 32 größere Komplikationen. Bei den meisten Patienten musste das Magenband schließlich entfernt werden, da es Dilatationen des Pouch, dem Magenreservoir proximal des Magenbands, zu Banderosionen oder anderen Komplikationen gekommen war. Heute haben nur noch 36 Patienten das ursprüngliche Magenband. Bei den anderen musste es entfernt werden. Vielfach wurde dann ein Roux-en-Y-Magenbypass angelegt.
Auch die Reduktion des Körpergewichts blieb hinter den Erwartungen zurück. Der Body-mass-Index sank zwar bereits kurz nach der Operation von ursprünglich 41,6 auf heute im Mittel 33,8. Die Patienten nahmen auch 40 Prozent ihres überschüssigen Körpergewichts ab, und die meisten sind mit dem Ergebnis zufrieden. Positive Auswirkungen auf die Komorbiditäten wurden allerdings nicht erzielt. Der Zahl der Hypertoniker ist von 20 auf 23 gestiegen, die der Typ-2-Diabetiker verdoppelte sich von fünf auf elf Patienten. Eine behandlungsbedürftige Schlafapnoe haben heute sechs gegenüber zwei Patienten vor der Operation. Die Zunahme des Alters mag hier eine Rolle gespielt haben, und mangels Vergleichsgruppe sind Aussagen über die Erfolgsrate nicht möglich.
Die Tatsache, dass sich die Komorbidität nicht verminderte, spricht aber – ebenso wie die hohe Komplikationsrate – aus Sicht von Himpens und Mitarbeitern gegen das Magenband. Dort wird den Patienten heute primär zu einem Magenbypass geraten.