Kämpfen Behinderte udgl. an mehreren Fronten?
Hallo ,
wie ist das eigentlich, wenn Jemand schwer erkrankt bzw. einen Unfall hat: Dann geht es ja nicht mehr allein um die Erkrankung udgl. Da tauchen Fragen auf die Psyche schwer belasten.
- bekomme ich die jeweils befristete Erwerbsminderungsrente odgl. auch im nächsten Jahr noch?
- wie lange darf mein behandelnder Arzt, dass Medikament XY noch verschreiben (Regress)
- wie ist das mit Therapien / Hilfsmittel bekommt da nur der Hilfe vom jeweiligen Kostenträger der am lautesten sein Anliegen vorträgt u.U. im Fernsehen?
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- ja und wie lange hält das eine Familie psychisch durch wenn plötzlich ein Elternteil nicht mehr am normalen Leben teilnimmt?
- von der finanziellen Seite gar nicht zu reden, die dann ein zusammenleben immer mehr erschweren kann.
Dabei meine ich noch nicht einmal solche Fälle. kobinet-nachrichten
Also kann die psychische Belastung ähnlich groß sein wie die Belastung durch die Erkrankung bzw. Unfallfolgen?Oder ist das eher ein Tabuthema, da wir ja Heute alle irgendwie auf einer Sprungschanze stehen und nicht wissen wie wir unten ankommen.
Mit freundlichen Grüßen
Anonymus
AW: Kämpfen Behinderte udgl. an mehreren Fronten?
Hallo!
Prinzipiell kann man nicht davon ausgehen, daß es in jedem Fall gleich verläuft, das ist schonmal ganz sicher.
Zitat:
bekomme ich die jeweils befristete Erwerbsminderungsrente odgl. auch im nächsten Jahr noch?
Davon kann man prinzipiell nicht ausgehen, die EMR wurde für 1 Jahr gewährt, weil die Gutachter davon ausgehen, daß sich der Gesundheitszustand in diesem Jahr so verbessert, daß der Betroffene dann wieder arbeiten kann.
Die Frage ist jetzt, ob sicher der Gesundheitszustand verbessert hat und da werden die beh. Ärzte von der RV angeschrieben und u.U. wird man noch zu einem Gutachter geschickt.
Zitat:
wie lange darf mein behandelnder Arzt, dass Medikament XY noch verschreiben (Regress)
Wenn es sich um ein verschreibungspflichtiges Medikament handelt, dann darf es so lange verschrieben werden, wie der Arzt es für notwendig hält, außer es gibt in der Zwischenzeit Hinweise, daß z.B. die Nebenwirkungen größer sind, als die Wirkung, dann werden sog. Rote Hand Briefe ausgegeben und dann ist es die Verantwortung des Arztes, mit allen Konsequenzen, wenn er es trotzdem verschreibt.
Zitat:
wie ist das mit Therapien / Hilfsmittel bekommt da nur der Hilfe vom jeweiligen Kostenträger der am lautesten sein Anliegen vorträgt u.U. im Fernsehen?
Da ist es ähnlich, wenn der Arzt es für notwendig hält, dann kann es auch verschrieben werden, u.U. muß er es begründen.
Mit dem Fernsehen habe ich keine Erfahrung, die Frage ist, ob ein Betroffener, der neben körperlichen Problemen auch noch psychische hat, in der Lage ist, das dann in aller Öffentlichkeit durchzufechten?!
Zitat:
ja und wie lange hält das eine Familie psychisch durch wenn plötzlich ein Elternteil nicht mehr am normalen Leben teilnimmt?
Ich glaube nicht, daß man das pauschal beantworten kann, ich denke, es wird dann funktionieren, wenn der Betroffene auch etwas tut, daß sich die Situation ändert, wenn die Familie das Gefühl hat, daß der Betroffene nur "den Kopf in den Sand steckt-" und hofft, daß sich die Situation von alleine ändert, was nicht passieren wird, dann wird die Toleranz schnell abnehmen.
Zitat:
Also kann die psychische Belastung ähnlich groß sein wie die Belastung durch die Erkrankung bzw. Unfallfolgen?
Es kann sich z.B. eine Depression entwickeln und dagegen sollte der Betroffene angehen, es wird nicht so sein, daß sich das von alleine auflöst.
AW: Kämpfen Behinderte udgl. an mehreren Fronten?
Nun ich fürchte das ist ein sehr schwieriges Thema! So gibt es z.B. für Therapien eine Möglichkeit dies außerhalb des Regelfalls zu verordnen mit Zustimmung der Krankenkasse.
Man bekommt auch inzwischen schneller einen Termin beim Arzt wenn man bereit ist dafür zu zahlen. Mir ist es bei einem Notfall passiert das der entsprechende Arzt meinte einen Termin bekommen neue Patienten hier nicht mehr (egal ob Notfall oder nicht). Nun zehn Kilometer weiter hatte ich Glück nach einer Nachfrage in einer Apotheke hatte ich sofort einen Termin in einer Gemeinschaftspraxis.
Im Gegensatz dazu kocht die Diskussion über das Thema Regress oft hoch. Natürlich nicht immer mit dem Ergebnis wie hier (Link)
17.02.2015: Bestrafte Ärzte, leidende Patienten - Regressforderungen gegen Ärzte treffen vor allem chronisch Kranke - REPORT MAINZ :: Startseite | SWR.de
Nun ob man als Patient immer so gut dran ist?. Es gibt Patienten die täglich so 15 Tabletten verschrieben bekommen. Ob es da Probleme gibt mit den Wechselwirkungen weis man zum Glück nicht immer.Ob der Patient dabei gesünder wird ?
Gruss StefanD.