Ein Artikel aus SPIEGEL Online:

Vitamin B9 bekämpft Krebs-Vorläufer

Ein Gewebeveränderung, aus der sich Kehlkopfkrebs entwickeln kann, lässt sich mit Folsäure bekämpfen. Das Vitamin, das in vielen Gemüsen vorkommt, hat in einer Studie bei drei von vier Patienten starke Wirkung gezeigt.

Vitamin B9, besser bekannt als Folsäure, kommt in Milch und Leber vor, in grünem Blattgemüse und Vollkornprodukten, und auch in Karotten, Tomaten, Eigelb und Nüssen. Bislang war dies vor allem für Frauen mit Kinderwunsch interessant: Da ein Folsäure-Mangel während der Schwangerschaft zu Missbildungen beim Ungeborenen führen kann, wird ihnen eine höhere Dosis Vitamin B9 empfohlen.

Auch Patienten mit der Vorstufe zu einer bestimmten Krebsart könnten künftig von ihrem Arzt zu hören bekommen: mehr Folsäure! Ein italienisches Forscherteam hat - in einer kleinen Patientengruppe und für eine spezielle Krebsart - eine Folsäure-Behandlung getestet.

Die Patienten litten an einer sogenannten präkanzerösen Kehlkopf-Leukoplakie. Dabei handelt es sich um eine Verdickung der Rachenschleimhaut, aus der sich häufig bösartige Tumoren bilden. Bei 33 der 43 untersuchten Probanden verkleinerte sich die Gewebeveränderung nach der Behandlung mit hochdosierter Folsäure um mindestens die Hälfte und verschwand bei einigen sogar vollständig.

Die Wissenschaftler um Giovanni Almadori von der Università Cattolica del Sacro Cuore in Rom folgern daraus, dass Folsäurepräparate zur Krebsvorsorge bei solchen Risikofällen eingesetzt werden könnte. Sie veröffentlichen ihre Ergebnisse in der Juli-Ausgabe der Fachzeitschrift "Cancer".

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