krankhafter Reflux?

Hallo Ihr Lieben!

Ich stelle einfach mal den Text hierein, den ich einem Arzt einer Uni-Klinik aus lauter Verzweiflung geschickt habe. Es geht um meine 6 Monate alte Tochter...

Sehr geehrter Herr Professor ......,


ich möchte im folgenden Text erläutern, welche Probleme ich bei meinem Kind im täglichen Umgang sehe.

Bis mein Kind nach der Mahlzeit zur Ruhe kommt, dauert ca. 2 bis 3 Stunden. Sie muss mehrere Bäuerchen machen. In 3 Stunden bis zu 20 Stück, manche mit Auswurf, manche ohne. Die ohne Auswurf klingen aber in der Magengegend wie eine Verpuffung. Das klingt jetzt zwar seltsam, aber ich wollte es so beschreiben, wie ich es akustisch wahrnehme.
Manchmal kommt nur eins…aber man merkt, dass es „innerlich“ ständig arbeitet, und sie nicht zur Ruhe kommt. Der Bauch ist immer prall mit Luft gefüllt. Egal, wie ich sie trage, ob über der Schulter, im Fliegergriff, auf den Bauch lege und hochgelagert…halb sitzend auf meinem Schoß…es kommt nichts. Lege ich sie wieder hin, fängt sie an, wie verrückt zu zappeln. Ich nehme sie wieder hoch, kommt ein kleines Bäuerchen. Ich lege sie wieder hin, sie zappelt weiter. Manchmal ist sie todmüde, aber sie zappelt, streckt den Bauch raus, als macht man wie im Turnen einen Brücke. Wenn ich sie richtig hinsetzte –dabei mit meinen Händen ihren Bauch und Rücken stütze, da sie noch nicht sitzen darf, kommt relativ schnell ein Bäuerchen…bzw. muss ich das ganz oft wiederholen. An meinen Händen merke ich, wie ständig am Rücken inne etwas „herumkrummelt“. Mittlerweile ist es aber so, dass sich mein Kind gegen diese Sitzposition sträubt. Sie macht sich dann so steif, dass man ihr weh tun müsste, um sie in dieser Position zu halten.
Auch wenn ich sie in aufrechter Position trage, windet sie sich so hin und her, dass sie ja kein Bäuerchen machen muss. Zur Ruhe kommt sie, wenn sie irgendwann eine klare Flüssigkeit gespuckt hat. Es riecht sauer, und kann nur Magensäure sein. Seit 2 Tagen ist es beim Einschlafen so, dass sie ganz komisch „zuckt“, bzw. den Bauch immer wieder rhythmisch rausstreckt. Die Herzfrequenz ist dabei normal. (wegen einer unreifen Atmung haben wir einen Heimmonitor).
Im Großen und Ganzen kann man sagen, dass es nach jeder Mahlzeit eine Quälerei für die Kleine und auch für mich ist. Es tut mir so leid, dass sie nicht zur Ruhe kommt. Im Krankenhaus werde ich als überängstliche Mutter dargestellt. Trotzdem haben wir letztens diese 24-Stunden PH-Metrie machen lassen. Sie hätte zwar Refluxe, aber es wäre im Normalbereich. Im Krankenhaus war ihr Verhalten auch nicht ganz so schlimm, wie sonst.
Aber wir haben immer mal wieder bessere Tage. Die letzten beiden waren wieder extrem schlimm. Vor jeder Mahlzeit habe ich mittlerweile Panik. Manchmal sind die Geräusche in der Magengegend so schlimm, und sie verhält sich so komisch, da macht man sich Sorgen, dass nicht irgendwas im Bauch platzt. Das mag sehr seltsam klingen…und mir ist klar, es kann nicht einfach so etwas platzen…aber man empfindet es so. Habe wirklich Angst, dass noch etwas Schlimmeres passiert. Habe im Krankenhaus auch gefragt, ob es ein Zwerchfellbruch sein kann. Die haben das aber gar nicht untersucht.
Oft schreit die Kleine im Schlaf einfach mal auf. In diesem Moment ist dann auch die Herzfrequenz hoch.
Beim Essen ist sie von Anfang an eine sehr hastige Trinkerin, was sicherlich zusätzlich Probleme bereitet. Aber ich finde, es ist kein normales Spucken mehr bei meinem Kind. Was vielleicht auch noch wichtig wäre: sie ist wegen einer Plazentainsuffizienz „hypotroph“ geboren.

ISehr geehrter Prof.Dr. ................

nach dem heutigem Tag bin ich mal wieder mit meinen Kräften am Ende. Vormittags geht es immernoch halbwegs, aber abends ist es extrem schlimm. Bin mir nicht sicher, ob ich erwähnt habe, dass mein Kind fast nach jeder Mahlzeit Schluckauf hat. Jetzt schläft sie endlich. Die letzte Flasche hat wieder 2 1/2 Stunden für die Verdauung in Anspruch genommen. Mit richtig hohem Druck kamen immer wieder Nahrungsreste. Als sie vorhin total erschöpft eingeschlafen ist, hat es nicht lang gedauert, da hab ich es im Schlafzimmer ganz doll husten gehört. Sie hat sich wieder furchtbar verschluckt.

Meine Bekannten, die auch Kinder haben, haben sich die Zeit genommen, das alles mit anzusehen, und finden es auch nicht normal. Am Anfang haben die gemeint ich spinne, als ich immer von den Problemen erzählt hab. Nachdem sie aber zugeschaut haben, verstehen sie, was ich meine.

Letzte Woche im Krankenhaus haben die Ärzte auch wieder gemeint, sie verstehen nicht, was ich meine. Aber liegt daran, dass kein Arzt Zeit hat, nach der Flasche mein Kind 2 Stunden zu beobachten. Denn dann könnte es jeder nachvollziehen.

Habe kaum noch Kraft, das auszuhalten. Bammel vor jeder Mahlzeit...wie es im Anschluss wird. Eigentlich bin ich mittlerweile mit nichts anderem mehr beschäftigt. In der Nacht mache ich dann die Dinge, die ich tagsüber nicht schaffe. Manchmal wird die Kleine dann doch wach, und will eine Nachtflasche. Dann zieht sich das verdauen so lange hin, dass ich garkeinen Schlaf mehr bekomme. Wenn ich mich um 20 Uhr mit schlafen lege, dann schläft meine Maus auch durch... womit man die nächtliche Fütterung weglassen kann. Aber ich habe halt auch noch Dinge im Haushalt zu erledigen. Und ständig Wäsche zu waschen.

Und das schlimmste ist die Angst und Sorge um mein Kind.

Ich hoffe, Sie werden mein Kind ansehen, auch wenn bei ihr keine Gedeihstörung vorliegt.

Ach so, hinzuzufügen wäre: täglich einen Blähbauch, nach jeder Mahlzeit Schluckauf, ständige Schweißausbrüche, sie würgt nach dem Essen, sie kaut ständig, sie riecht sauer aus dem Mund, sie hustet öfter, weil sie sich an hochkommender Nahrung verschluckt, sie kommt erst 3 Stunden nach einer Mahlzeit zur Ruhe.

Bin total verzweifelt... Mein Kind tut mir so leid, und die Ärzte in unserem Krankenhaus nehmen es nicht ernst.

Hallo Sina,
das ganze hört sich so ähnlich an wie bei meinem Großneffen (5 Mon.alt), der monatelang schlimmste Koliken hatte. Die Ärzte konnten nicht wirklich was feststellen. Der Osteopath konnte ihnen ein kleines Stück weiterhelfen, und was wirklich geholfen hat, war eine hypoallergene Nahrung, obwohl man bei den Tests keine Kuhmilchallergie feststellen konnte. Zuerst verabreichte man ihm NEOCATE (dazu folgenden Link: Landingpage1 | Neocate), aber das kostet Unsummen - ca. 50 - 60 € für 2 Tage. Die Beschwerden besserten sich sehr schnell. Danach bekam er HUMANA HA
(Details[product]=26) , die mag er und verträgt er gut. Die von Hipp, die auch gut sein soll, hat er verweigert.
Was ihm scheinbar auch sehr zugesetzt hat, waren die Unstimmigkeiten der Eltern. Seit die Eltern sich nun getrennt haben, weil sie doch nicht zusammenpassen, geht es dem Kind gut.

Ich weiß nun nicht, was ihr schon alles ausprobiert habt bei eurer Tochter, aber es gibt auch in diesem Alter schon Allergien, obwohl die Tests OK sind. Und das Psychosoziale ist nicht zu unterschätzen.
Ich hoffe, ich kann euch damit ein bisschen weiterhelfen.
Alles Gute!