Thema: 2 Jahre mit Herzschrittmacher - Warum die Schmerzen?

Hallo,

also, vorgestellt habe ich mich ja schon.
Jetzt wollt ich euch meine Frage stellen.

"Kurze" Zusammenfassung:

Ich habe mehrere Herzfehler. Unter anderem (das ich nicht mehr weiss, is aber auch für diese Geschichte völlig unnötig) sind es ein Loch im Herzen das als Kind mit einem Hütchen verschlossen wurde und ein AV Block dritten Grades seit Geburt.
Schon mein ganzes Leben lang drängten die Ärzte auf einen Herzschrittmacher.
Und ich wollte nicht.

Ich weiss das ich damit auf taube Ohren hier stossen werde, dennoch: Früher war ich fest davon überzeugt das mein Körper und ich leben wollen. Selbst als ich als Teenie mehrfach umgefallen bin, war ich mir sicher das es vorbei geht. Ging es auch.
Ich fühlte mich IMMER fit, immer wohl, immer gut. Ernsthaft: ich war ein vollkommen unbeschwerter fröhlicher Mensch und mein Körper kam mit mir klar und ich mit ihm.
Das ist was das die im Herzzentrum leider nicht verstanden haben.
Sie gehen bis heute davon aus das ich massive Probleme gehabt haben MUSS, ungeachtet dessen was ich sage.
Bestenfalls kommt noch die Antwort das ich sie dann ziemlich bald gekriegt hätte, die Probleme. - Warum auch immer. (Seltsamerweise kann mir das niemand erklären.)

Aber man wird ja irgendwann erwachsen. Und man überdenkt früher getroffene Entscheidungen.
So kam es dazu das ich mir das ganze Schrittmachergeschwätz nochmal lang und breit erklären liess... und ich entschied mich für einen Schrittmacher aufgrund der Tatsache das meine eine Herzhälfte immer grösser wurde und ich mein Herz auch schonen wollte. Zuletzt hatte ich einen Ruhepuls von 30 oder 35. Nachts rutschte er auf 25 runter oder 20. Das weiss ich nur deshalb weil ich in der Nacht vor der Schrittmacher OP im Krankenhaus die Kriese bekam weil das Gerät zur Überwachung mich zigmal aus dem Schlaf weckte. >.<

Wie dem auch sei.
Vor zwei Jahren ungefähr bekam ich einen Herzschrittmacher implantiert.
In den ersten Monaten tat es wirklich weh. Ich konnte kaum ohne Schmerzen arbeiten, hielt den Arm immer fest an mich gedrückt weil jede Bewegung der Muskeln schmerzte.
Ausserdem musste ich seitdem Tabletten nehmen, weil mein Blutdruck viel zu hoch war. (irgendwas mit 215 zu schiess mich tot)
Ich bekam also Amlodipin gegen den Bluthochdruck und der Schwindel und Co wurden besser, nicht aber die Schmerzen - logisch. Man erklärte mir das man da durch muss und es irgendwann besser werden würde.
Eines Tages sollte man den nicht mehr spüren, vielleicht dauerte es nur bei mir ein bisschen länger...
Die Schmerzen wurden erst besser als mein Hausarzt die Vermutung stellte das ich den Arm zu oft überdehne. Also liess ich es in der Arbeit bleiben über meinem Kopf zu arbeiten damit sich dieses 'was auch immer' abkapseln kann.
Also irgendwie soll sich der Schrittmacher verkapseln hat man mir erklärt.

Auf jeden Fall gingen die Schmerzen zurück. Allerdings erst nach nem Jahr oder so. Es gab wenige vereinzelte Tage an denen spürte ich ihn kaum. Die meisten Tage spürte ich ihn, er nervte aber schmerzte immerhin nicht mehr.
Und im letzten halben Jahr tat die Region um den Schrittmacher immer nur phasenweise richtig weh, das verschwand aber immer nach ein paar Stunden, schlimmstenfalls nach zwei Tagen.

Seit zwei Wochen jedoch schmerzt es enorm und wird von Tag zu Tag schlimmer. Das geht soweit das ich den Arm vor Schmerzen nicht bewegen kann und locker 6 Tabletten Ibuprofen 400mg am Tag vernichte weil ich es sonst gar nicht ertragen kann. Selbst dann hab ich noch Schmerzen.

Im Herzzentrum erklärt man mir für jedes Problem das ich habe grundsätzlich das das eigentlich nicht sein dürfte... >.<
Eigentlich dürfte der Blutdruck nicht zu hoch sein, eigentlich dürfte ich auch nicht ein halbes Jahr nach der Implantation des Schrittmachers nen Schlaganfall gekriegt haben und eigentlich dürfte es auch nicht weh tun.... JA... EIGENTLICH! >.<

Eigentlich hilft mir sowas ja mal gar nichts. Und die nette Theorie das ich "nur akzeptieren muss das ich nun von dem Schrittmacher abhängig bin und ohne den nicht überleben kann" hilft mir auch nicht sonderlich weiter.
Ich bin mit mir wirklich im Reinen was das angeht. Ich glaube nicht an Märchen, ich glaube an Tatsachen. Tatsache ist: ES TUT WEH.
Ich bin auch keine Paniktante oder so n Gör was sich nur lang genug etwas einreden muss das es wahr wird.
Und ich mag irgendwann meine Zweifel gehabt haben, das ja.
Aber die sind aus dem Weg, denn sonst hätte ich mich nie dazu entschlossen den Eingriff machen zu lassen.
Ich tat es um meinem Herzen etwas gutes zu tun und es zu unterstützen, damit ich nicht mit 40 ein kaputtes Herz habe und mich an zig Maschinen durch die Welt bewegen muss.

Also.... könntet ihr mir vielleicht irgendeinen Anhaltspunkt geben was ich tun muss, wohin ich gehen kann oder was es sein KÖNNTE, warum das nun weh tut und wer da wie nachgucken kann, ehe ich zu den nächsten 30 Ärzten renn die mir erklären das "das nun aber seltsam ist"?
Bitte? *____*

Hallo,
du schreibst was vom Schlaganfall...hattest du einen und wenn ja: wo?
Sind die Schmerzen,die du beschreibst im Bereich des SM-Aggregats,also eher Schmerzen im Bereich des Brustmuskels? Oder "Herzschmerzen" durch SM-Aktionen?

Warum? ^^'
Also, was kann der Schlaganfall damit zu tun haben?
Der war wohl, wenn ich das nun richtig entziffern kann, "im vorderen Mediastromgebiet rechts."? o.O
War das nun die richtige Angabe?

Nun aber zu den Schmerzen.
Die Schmerzen sind im kompletten Bereich des Aggregats an sich, ich meine zwar auch die Kabel zu spüren aber die ziepen nur und schmerzen nicht. Schmerzen hab ich nur beim Bewegen des Armes.
Manchmal kommts mir so vor als ob es einfach reibt, denn es tut stossweise richtig weh, wie wenn man was aneinander reibt und es immer so schubweise weiterrutscht. Aww, blöd verständlich hin zu kriegen.
Auf jeden Fall wird es immer schlimmer je öfter ich den Arm über mich strecke, oder schwere Sachen damit hebe, lass ich ihn hingegen relativ nah an meinem Oberkörper und den Oberarm nach unten, dann zieht es nur etwas sehr unangenehm.
Das Arbeiten des Schrittmachers bekomme ich jedoch nicht mit.
Also das er da was weitergibt. Es ist wirklich eher die Region um den Schrittmacher direkt die höllisch weh tut..
Ich krieg den Arm zum Beispiel nicht über meinen Kopf ohne ziehen und dann wenn ich weitergehen würde, Schmerzen.

Hallo nochmal,
nach dem Schlaganfall hab ich gefragt, weil bei (rechtshirnigem) Schlaganfall durchaus auch "Missempfindungen/Schmerzen in der linken Körperhälfte auftreten können. Auch bei (eventuell nur geringgradigen) Lähmungserscheinungen (auch in nur wenigen Regionen) kann es zu "Fehlbelastungen" kommen, die sich dann in Schmerzen zeigen können. Da würde dann Wärme und auch gezielte "Dehnung" Erleichterung bringen.

Deine Schmerzen können aber auch ganz lokale Ursachen haben: Der Fremdkörper beansprucht Platz, der ja von Natur aus dafür nicht vorhanden ist, daher kommt es zu einer Dehnung und Reizung des Brustmuskels. Da sollten die Schmerzen "eigentlich" (ich weiß, du kannst es nicht mehr hören ;-)) längst aufgehört haben. Aber vielleicht hat sich durch die andauernde "Schonhaltung/Verspannung" das ganze insofern verselbständigt, dass du ganz unbewusst eine permanente Muskelanspannung aufrechterhältst. Da könnte dann ggf. Physiotherapie und Entspannungsübungen helfen.
Denkbar für mich wäre auch eine Verletzung kleinster umgebender Nerven (durch die Op), da kann es schon zu "Fehlschaltungen" kommen.
Andere Ursachen, wie Infektionen,Blutungen (auch alt),übermäßige Narbenbildung um das Aggregat wurden ja sicher schon ausgeschlossen.

Ach so, und 4 x 400 mg Ibuprofen ist entschieden zu viel!
Wenn keine Ursache für die Schmerzen zu finden ist (das gibt es!),oder wenn die Ursache sich nicht beseitigen lässt, solltest du dich an eine Schmerzambulanz mit speziell geschulten Schmerztherapeuten/-ärzten wenden, damit du eine effiziente Schmerztherapie bekommst. Schmerzen muss heutzutage (fast) niemand mehr aushalten!

Ich hoffe, du kannst meinen Gedanken folgen und ich hab mich halbwegs verständlich ausgedrückt.

Herzliche Grüße

Also erstmal VIELEN LIEBEN DANK das du dich zu diesem Thema gemeldet hast.

Das mit den Verspannungen kann durchaus eine Idee sein, denn ich hab schon mal Physiotherapie bekommen weil ich ein extrem angespanntes (und verspanntes) Mädel bin. o.O So sehr das es in meinen Armen anfing zu kribbeln.
Ich bin zig Ärzte durchwandert bis eine mal herausgefunden hat das der hohe Blutdruck Verspannungen hervor gerufen hat die dann wiederrum sich so verhärtet haben das meine Arme taub wurden. Kaum war die Physio durch, gings mir auch wieder super.

Und um ehrlich zu sein hab ichs in letzter Zeit wieder schleifen lassen und erwähnte auch vor kurzem mal das mir schon wieder seit Ewigkeiten dieses Gefühl der kompletten Entspannung abhanden gekommen ist.
Ich werd dem also sicherlich mal nachgehen und bei der Ärztin von damals mal nachfragen ob sie mir in dieser Richtung weiterhelfen kann.

Morgen bin ich erstmal beim Kardiologen, zum nochmal anschauen, aber der Hausarzt ist zumindest sicher das keine Entzündung vorhanden ist, das ist ja auch schon mal was. Immerhin war das meine erste Befürchtung weil ich mich momentan auch etwas kränklich fühle.

Der Tipp mit der Schmerzambulanz ist auch super, vielen lieben Dank schonmal dafür. =)
Bisher wurde nur ausgeschlossen das es eine Entzündung sein könnte, daher danke ich dir extrem für deine Hilfe, jetzt habe ich wenigstens Anhaltspunkte wo ich die Ärzte danach fragen kann. ^_^
Schönen Tag/Abend/Nacht dir noch. =)

Ich wünsch dir alles gute, vielleicht schreibst du ja nochmal, wie es weiterging.
LG

Mach ich auf jeden Fall. Auch was es letztendlich war - wenn wir es herausfinden. ^_^'

Okay, Zwischenmeldung.

Arzt 1 - Hausarzt: Ergebnis - Er kann sich nicht vorstellen das das Verspannungsbedingt ist.
Arzt 2 - Kardiologin: Ergebnis - Sie kann sich nicht vorstellen das das Schrittmacherbedingt ist. Vorsichtshalber Ultraschall und EKG gemacht, keine Probleme gesehen. Blutabnahme wegen eventueller Viren und weiterschicken zum Orthopäden.
Arzt 3 - Orthopäde: Ergebnis - Röntgen ergab:Er sieht eine minimale Wasserbildung unter der Schrittmachertasche, dürfte aber die Probleme nicht geben. Schrittmacher ist festgewachsen, da ruckelt also nichts. Er würde mal vorsorglich Muskelrelaxans (?) gegeben und hat gesagt ich solle mich krank schreiben lassen und schonen. Wenn das nichts bringt muss eventuell der Schrittmacher umgesetzt werden.
Ergebnisse Arzt 2 gebracht.
Ergebnis - Das der Schrittmacher Schuld ist hällt sie immer noch für höchst unwahrscheinlich. Aber auch der Virus oder etwas bakterielles ist unwahrscheinlich. Generell hällt sie die Medikation für die beste Lösung, vorerst.
Aber der Schrittmacher wird definitiv nicht umgesetzt, denn dann hätte ich schon länger Probleme gehabt.

Also... wir wissen nun das wir nichts wissen und wieder mal - das es eigentlich nicht sein dürfte.
Aber wir experimentieren. Und nach dem ganzen hin und her fahren und dem rumgedrücke und an und ausziehen, tut der Arm auch schon wieder so weh das ich eigentlich heilfroh bin eine Woche mal nicht zur Arbeit zu müssen.
Nur... bin ich jetzt schon gespannt was danach passiert sollte das ganze nicht helfen. ^^'
Zumal ich bis jetzt keine Ahnung hab wie lang ich das Medikament nehmen soll und wie oft. Ich hab nun einfach beschlossen das ich es so nehme wie es auf der Packungsbeilage steht.
Und dann lassen wir uns mal überraschen. Ich berichte wenns weiteres gibt. ^_^'

Hallo, also doch nichts wirklich Neues. Muskelrelaxans ist gut. Solltest du nach meiner Meinung etwa 4 Wochen nehmen. Versuch trotzdem entspannende Übungen/ Wärmeanwendungen (am besten feuchte Wärme/Kirschkernkissen). Das entspannt am besten. Vielleicht kannst du doch auch noch ein Physio-Rezept für manuelle Therapie bekommen.Da kann ganz gezielt nach Verspannungen/Fehlbelastungen gesucht und entsprechend therapiert werden. Verlier die Idee mit der Schmerzambulanz nicht aus den Augen!

LG

Vier Wochen?
Also mir hat er grad mal 20 Filmtabletten aufgeschrieben. 3 davon täglich also... komm ich da grad mal ne knappe Woche mit hin. ^^'

Na gut, das berede ich auf jeden Fall noch mit nem Hausarzt. Wenns hilft nehm ich das auch 4 Wochen. Nach ner Woche müsste da ja irgendwas spürbar sein.
Hoff ich zumindest denn ich muss nächste Woche dringend wieder arbeiten.
Zur Not eben mit Schmerzmitteln dann.

Das mit der Physio erfrag ich morgen bei ner anderen Hausärztin.
Mein normaler Hausarzt war ja nicht so sehr dafür zu begeistern. Und heute hätte es nichts gebracht, weil ich noch die Blutwerte wissen sollte ehe ich weiterwander.
Drum hab ich auch das mit der Schmerzambulanz nach hinten geschoben. Ich hab halt jetzt Schmerzen aber wenn ich den Arm so gut wie nicht bewege kann ich es ohne Schmerzmittel ertragen. Zumindest bis Abends und da verkriech ich mich dann einfach nur noch und schlaf sobald es unerträglich wird. Das geht auch.
Allerdings krieg ich mit Schmerzmitteln ja nicht mit ob es hilft oder nicht was wir da versuchen.
Deswegen dachte ich das ist dann die Alternative wenn nichts funktioniert hat. ^^'

Im Übrigen wirds immer noch Tag für Tag schlimmer als besser. Aber das kann auch daran liegen das ich gestern so oft den Arm bewegen musste. Wer weiss...
Und die Tabletten werden auch keine Wunderheilung vollbringen innerhalb von nem Tag.
Ich versuch mich dennoch ein bisschen an Entspannungsübungen und sowas.
Mal sehen was passiert.