Hallo,
ich bin derzeit echt am Verzweifeln, weil mir kein Arzt helfen kann und hoffe, dass sich hier jemand einen Reim auf meine Symptome machen kann. Ich weiß, dass ich sehr viel geschrieben habe, aber ich wollte meinen Krankheitsverlauf ohne jegliche Lücken schildern:
Angefangen hat es im August 2010 nach meinem Urlaub. Ich hatte mir vorgenommen, auf der Arbeit nur noch die Treppen zu nutzen statt mit dem Aufzug zu fahren, da ich den ganzen Tag nur im Büro sitze und in meiner Freizeit keinen Sport mache. Aber schon nach dem ersten Mal stellte sich heraus, dass das eine ganz schlechte Idee war: als ich im dritten Stock ankam, war ich zunächst einfach nur außer Puste, aber die normale Atmung wollte sich nicht mehr einstellen. Ich musste bis zu meinem Büro noch ca. 300 Meter laufen und die Atmung wurde mit jedem Schritt schwerer. Es fühlte sich an, als läge ein Backstein auf meiner Brust. Zu diesem Zeitpunkt machte ich mir noch keine Gedanken darüber, da ich körperliche Anstrengung nicht gewöhnt und zudem auch noch starker Raucher war (ca. 22 Zigaretten / Tag). Ab diesem Zeitpunkt hatte ich alle paar Tage mal leichte Atembeschwerden (Druck auf der Brust).
Irgendwann lag ich abends im Bett und merkte, dass es wieder anfing. Es war der gleiche Druck auf der Brust, das gleiche Gefühl, nicht ausreichend Platz in den Lungen zu haben… Hinzu kam allerdings eine starke Verhärtung am Bauch (an der Stelle, wo die Rippen zusammenlaufen) und das Gefühl, als hätte ich eine Blockade im Magen weil ich - ich weiß, das klingt jetzt doof - aufstoßen musste und es einfach nicht ging.
So ging es ein paar Wochen weiter, allerdings waren die Beschwerden immer anders. Manchmal hatte ich das Gefühl, als läge mir etwas Schweres auf der Brust, manchmal fühlte es sich an, als würde sich etwas unter den Rippen verkrampfen. Und manchmal hatte ich am Brustbein entlang ein Engegefühl. Und zweimal hatte ich die Situation, dass ich starke Schmerzen in der Brust hatte: links und rechts zog es vom Schlüsselbein senkrecht nach unten, vergleichbar mit einem Muskelkrampf. Ich war bei meinem Hausarzt gewesen, der meine Beschwerden ohne jegliche Untersuchungen auf die Psyche schob. Also wechselte ich den Hausarzt. Auf einen Termin musste ich jedoch relativ lange warten…
Um nicht untätig zu sein, bin ich zum Lungenfacharzt gegangen. Es wurde ein Allergietest gemacht, auf den ich nicht reagiert habe und die Lungenfunktion wurde getestet. Der Arzt sagte mir, dass die Werte wirklich gut sind, aber dass ich bald eine chronische Bronchitis bekäme, wenn ich weiter rauchen würde. Also habe ich einige Wochen später tatsächlich aufgehört, nämlich als ich das zweite Mal ins KH musste (s. u.)
An einem Tag war es so schlimm, dass ich früh morgens ins Krankenhaus gefahren bin. Dort wurde ein EKG gemacht und mein Blut untersucht - aber leider ohne Ergebnis. Am Tag danach hatte ich endlich den Arzttermin. Der neue Arzt hat mich wirklich sehr lange untersucht auch ein Ultraschall vom Herzen gemacht, weil er beim Abhören ein Herzgeräusch gehört hat. Daraufhin stellte er einen leichten Mitralklappenprolaps fest und überwies mich zum Kardiologen, welcher kein Geräusch gehört haben will (die Ärzte im Krankenhaus übrigens auch nicht). Er machte auch noch mal ein Ultraschall vom Herzen und konnte auch sehen, dass eine Herzklappe nicht richtig schließt. Er sagte, dass es genügen würde, wenn man das in größeren Abständen untersucht. Abschließend durfte ich noch ein Belastungs-EKG machen, welches unauffällig war.
Ende Oktober musste ich wieder ins Krankenhaus: ich war in der Berufsschule und schon morgens bekam ich schwer Luft, weil der Klassenraum im zweiten Stock liegt. Ich bin bis zu diesem Tag in den Pausen weder Rauchen noch auf die Toilette gegangen, weil’s mir wirklich vor den Stufen graute und ich froh war, wenn ich es morgens hinter mir hatte. An diesem Tag zwang mich meine Blase jedoch vor der letzten Stunde noch mal nach unten. Als ich die Treppen wieder hinauf stieg, musste ich mich zwischen dem ersten und dem zweiten Stock auf die Stufen setzen, weil ich das Gefühl hatte, dass mir die Luft komplett abgedrückt wurde. Meine Arbeitskollegin gab mir ein Schluck Wasser, aber es wurde nicht besser. Ich schleifte mich die letzten Stufen hoch in den PC-Raum und hoffte, dass es mir bald besser gehen würde. Aber es wurde immer schlimmer. Nachdem die Stunde vorüber war und ich aus dem Raum gehen wollte, hielt ich es nicht mehr aus: ich brach in Tränen aus und hing mich aus dem Fenster, in der Hoffnung, besser atmen zu können. Jemand rief den Krankenwagen - und zwei Minuten später ging es mir besser. Es war mir total unangenehm, dass jetzt ein Krankenwagen unterwegs war und meine Symptome fast verschwunden waren und nur noch schubweise kamen. Ich ließ mich trotzdem mitnehmen, vielleicht konnten die Ärzte doch etwas finden. Allerdings musste ich erst fünf Stunden auf eine Untersuchung warten. Natürlich konnte dann nichts mehr gefunden werden. Es wurde wieder ein Blutbild gemacht und die Lunge wurde geröntgt. Wieder nichts (auch das Herzgeräusch wurde nicht gehört). Nur die Aussage des Radiologen: “Wissen Sie eigentlich, dass Ihre Wirbelsäule schief ist? Danach würde ich mal kucken lassen”.
Und wieder hatte ich einen Termin beim Hausarzt. Ich sagte ihm, dass ich wieder im KH war und kein anderer Arzt die Geräusche gehört hatte - woraufhin er mich noch mal abhörte und mir sagte, dass er das Geräusch immer noch hören könne (ich sollte vielleicht auch erwähnen, dass er mich fast zwei Minuten abgehört hat, die anderen Ärzte jedoch höchstens zehn Sekunden). Er hat ein Langzeit-EKG angeordnet und das Ergebnis steht derzeit noch aus. Ich war zwischenzeitlich beim Orthopäden gewesen, der mir sagte, dass es nicht schlimm wäre, dass ich schief stehe und hat mich mit einem Rezept für Krankengymnastik für meine Knie (wg. luxierender Patella) wieder nach hause geschickt.
Und letzte Woche wars schon wieder so schlimm, dass ich ins KH eingeliefert wurde. An dem Tag hatte ich allerdings ordentlich Stress. Den ganzen Tag war ich am Weinen, weil mein Freund für vier Monate wg. seines Studiums verzogen war. Ich konnte mich nicht mehr beruhigen (seit ich mit dem Rauchen aufgehört habe bin ich unglaublich sensibel geworden und sehr dicht am Wasser gebaut) Dieses Mal wurde Blut aus der Vene und aus der Arterie entnommen, weil der Arzt beim Abklopfen des Rückens festgestellt hat, dass es auf einer Seite dumpfer klingt als auf der anderen. Bei der Blutuntersuchung kam raus, dass ich hyperventiliert habe - also wurde noch mal die Lunge geröntgt, um sicher zu gehen, dass kein Lungenbläschen geplatzt ist. Wieder wurde ich entlassen. Der Arzt gab mir noch den Tipp, beim nächsten Mal in eine Tüte zu atmen… das könnte vielleicht helfen.
Vorgestern musste ich schon wieder den Krankenwagen rufen. Die Abstände werden irgendwie immer kürzer. Dieses Mal wurde ich aber stationär aufgenommen. Wieder wurde Blut entnommen, ein EKG und ein Belastungs-EKG geschrieben. Und es wurde von innen ein Ultraschall vom Herz gemacht - alles okay. Nur bei dem Lungenfunktionstest ist aufgefallen, dass mir beim Ausatmen die "Power" fehlt. Und der Blutdruck war relativ niedrig (99/68)
Ich bin krampfhaft am Überlegen, was ich haben könnte. Ich habe Luftnot in Ruhe-Zuständen, aber auch bei körperlicher Anstrengung. Und drei verschiedene “Arten” von Luftnot. Manchmal ist es einfach ein starker Druck auf den Rippen, sodass ich das Gefühl habe, mein Brustkorb kann sich nicht genug ausdehnen. Dann fühlt es sich manchmal einfach so an, als würde mir jemand auf den Rücken drücken. Das ist so unangenehm, dass ich nicht auf dem Rücken liegen kann oder mich im Sitzen anlehnen kann. Und dann gibt’s noch Situationen, in denen ich einen festen Druck hinter dem Brustbein spüre. Das zieht dann vom Schlüsselbein senkrecht runter bis zu dem Dreieck unter dem Brustbein. Ich traue fast gar nicht, das einem Arzt zu erzählen, weil ich Angst hab, dass er mich für verrückt hält und mir sagt, dass ich mir das alles nur einbilde oder dass es psychisch ist.
Laut meinem Psychologen sind das auch keine Panikattacken, weil die Angst vor dem Ersticken erst kommt, wenn die Luft wegbleibt - bei Panikattacken kommt erst die Angst und dann die Luftnot.
Ich habe jetzt mal alle Symptome aufgelistet, die ich seit August so habe… (auch wenn sie vllt. nicht im Zusammenhang stehen):
- Luftnot in Ruhe (äußert sich in drei verschiedenen “Arten” s. o.)
- Luftnot bei Anstrengung
- gelegentlich Schmerzen in der rechte Wade (als würde sich ein Krampf anbahnen)
- Rückenschmerzen unterhalb der Schulterblätter
- gelegentlich Herzstechen
- trockene Schleimhäute (betrifft generell die Nase und morgens zusätzlich den Rachen)
- gelegentlich Eisengeschmack im Mund
Ich hoffe sehr, dass jemand eine Idee hat, was mir fehlen könnte.
Schonmal vielen Dank für eure Antworten!