Augen auf beim SCHUHKAUF!?
Mich würde mal interessieren welche Schuhe man bei einer beidseitigen Kniearthrose am besten kauft??? Seit kurzem stehe ich wieder vier Stunden pro Tag und habe starke Schmerzen in der Kniescheibenmitte, besonders linksseitig. Orthopädische Einlagen habe ich schon und gut gedämpfte teure Sportschuhe auch. Nach zwei Stunden wechsle ich zu weichen DUFLEX aber Schmerzen habe ich trotzdem. Jede Nacht Salben, Quarkwickel oder wenns sein muss Diclo 100, aber nur im Notfall. Kann bald nicht mehr. Brauche das Geld dringend und fand keinen Job, der leidensgerechter gewesen wäre. Bringen Sohlendruckmessung und Ganganalyse vielleicht Hilfe? Meine letzte Hoffnung ist ein Termin bei den Knochendocs in Heidelberg, aber der ist erst im August. Bin für jeden Rat dankbar.
Gruß Lebenszeichen
AW: Augen auf beim SCHUHKAUF!?
Hallo,
trägst du evl zu weiche Schuhe und hast deshalb Schmerzen? Haben die Füße nach unten keinen festen, sicheren Halt, muss die Muskulatur Mehrarbeit leisten. Schließlich ist der Mensch von Natur aus ein Barfußläufer, ensprechend stabil sollte der Schuh sein. Je weicher die Sohlen, umso weiter entfernt man sich von der Natur - umso schneller wird man "pflastermüde". Will damit sagen: bei Schmerzen ist ein gedämpfter Schuh zwar gut und angenehm zu tragen, aber man soll dabei nicht übertreiben.
Sohlendruckmessung und Ganganalyse bringen schon etwas. Der Verkäufer kann dann einen deinem Gangbild entsprechenden Schuh heruassuchen. Ich habe damit nur gute Erfahrungen gemacht. Gibt es in deiner Nähe einen orthopädischen Schuhmacher? Die haben bei vorgeschädigten Füßen + Gelenken die besten Vorschläge, was Schuhe angeht.
Gruß Christiane
AW: Augen auf beim SCHUHKAUF!?
Hallo Christiane,
ich werde es jetzt mal drauf ankommen lassen und die Analyse machen. Tipps haben die orthopädischen Schuhmacher/Schuhgeschäfte schon, aber leider kann ich mir Schuhe für 150€ und mehr einfach nicht leisten. Ich schaue immer, dass ich Auslaufmodelle von guten Sportschuhen bekomme, die ne Pronationsstütze haben. Können Einlagen anhand von Sohlendruckmessung angepasst werden?
Gruß Lebenszeichen
AW: Augen auf beim SCHUHKAUF!?
Auch, wenn sie zum Teil recht verbreitet sind, versprecht Euch von Innensohlenmessungen bitte nicht zuviel. Ich habe im Rahmen meines Studiums relativ viel damit zu tun gehabt und diese Messungen eigenen sich bestenfalls mit Vorbehalt für größere biomechanische Studien, aber sehr schlecht für die Befundung am einzelnen Patienten. Die Messungen sind nicht reproduzierbar und die Sohlen sind sehr sensibel, sodass es beim Knicken im Schuh sehr schnell zu Problemen kommen kann.
Insgesamt ist sehr schwierig, eine bestimmte Methodik zu empfehlen, da es immer sher stark darauf ankommt, wie gut der Auswertende ist, wie er mit den Stärken UND Schwächen (welche JEDE Methodik hat), umgehen kann. Leider sind Analysen meist nicht unabhängig, der Laufschuhverkäufer will oft einen teuren Schuh verkaufen, der Orthopädieschuhtechniker/Bandagist eine Einlage - das ist völlig logisch und auch nur zum Teil verwerflich. Deshalb würde ich an der Analyse selbst nicht sparen, oft spart man dann viele Folgekosten. Nachdem Werbung meistens gut gemacht ist, kann man sich hier besser auf Mundpropaganda verlassen, als auf schöne Websites (obwohl ich selbst hoffentlich eine habe ;).
Von instrumentellen optischen Analysen halte ich insofern nicht viel, da sie mehr der Dokumentation dienen - dem Patienten bringen sie aber nicht mehr, als es ein erfahrenes Beobachterauge nicht auch könnte. Da empfehle ich dann eher Druckmessung (ohne Innensohle) PLUS erfahrenes Auge ;)
Und noch konkret zur Frage: Ja, eine funktionelle Analyse sollte immer den Zweck haben, den zweitlichen Ablauf der Fußmuskulatur zu bestimmen. Gemeinsam mit älteren, abgenutzen Schuhen lässt sich dann ein passender neuer Schuh herausfinden.