Thema: Was bedeutet das?

Hallo zusammen,

ich war vor einiger Zeit beim Gutachter der mich hinsichtlich eines Schwerbehindertenantrages untersucht hat.

Nun habe ich einen Bericht da steht folgendes drin:

Zunehmende Funktionsstörung der Hüftgelenke und ein positiver Trendelenburg-Zeichen beidseits.

Ausserdem hat er ein Lipödem beidseits diagnostiziert - was bislang noch kein Arzt bei mir diagnostiziert hat und ich wurde selbst von meinem Hausarzt noch nie auf sowas angesprochen.

Meine Fragen:
Was hat das mit diesem Trendelenburg-Zeichen auf sich und was kann man gegen dieses Lipödem machen?

Vielen lieben Dank für Eure Antworten.

VG

Fragende

Das Trendelenburg-Zeichen sieht man sehr oft bei Erkrankungen der Hüfte. Dabei ist auch der Gesäßmuskel betroffen/geschwächt. Dieser hat die Aufgabe, im Stand das Becken aufrecht zu halten und beim Laufen die Hüfte zu strecken (das Bein wird nach hinten gezogen). Bei Hüftproblemen ist er nicht mehr in der Lage, das Becken zu halten. Wird beim Laufen das Bein der erkrankten Hüfte zum Standbein, sinkt das Becken zur gesunden Seite hin ab. Dadurch entsteht ein ganz typischer, "schaukelnder" Gang.

Das Lipödem betrifft die Beine, selten die Arme. Dabei handelt es sich um eine Fettverteilungsstörung besonders der Oberschenkel ("Reiterhosen"). Es pfropft sich oft auf ein bereits bestehendes Lymphödem auf (= Ödem durch geschwächtes Lymphsystem). Die Füße bleiben dabei schlank, das unterscheidet das Lip- vom Lymphödem. Man kann Lipödeme NICHT durch Diäten und Sport beeinflussen. Sie sind außerdem druckschmerzhaft. Lymphdrainagen bringen eine gewisse kurzfristige Erleichterung, man muss auch Kompressionsstrümpfe tragen. Trotzdem verschlimmert sich der Befund häufig über die Jahre. Eigentlich gibt es nur eine einzige dauerhafte Lösung: Fett absaugen. Ich habe aber gehört, dass sich die Krankenkassen gerne zickig anstellen und die Kosten nur bei extremen Befunden übernehmen. Für Selbstzahler belaufen sich die Kosten auf einige tausend Euro.

Gruß Christiane

Hallo Christiane,

vielen Dank für Deine umfassende Antwort. Was die Hüfte angeht, so stimmt das haargenau bei mir - allein das macht mich schon kirre. Mein Orthopäde jedoch will mir bei einer Thearpaie (z.B. Verschreibung von Krankengymnastik etc.) nicht behilflich sein. Im gegenteil - er hat mir Reha-Sport verordnet (logisch, belastet ja nicht sein Budget), aber da war ich zweimal und dann musste ich wegen totaler Schmerzen mein ganzes Vorhaben abbrechen. Wassergymnastik kann ich leider nicht machen, weil es da schlichtweg Terminprobleme gibt, da ich berufstätig bin und somit nicht schon um die Mittagszeit kann. Scheinbar hat man sich, was zumindest die Wassergymnastik als Reha-Sport anbelangt, nur auf Rentner (Frührentner) eingestellt.

Hinsichtlich des Lipödems weiß ich gerade nicht, ob ich hierauf noch meinen Hausarzt ansprechen muss / soll. Ich sehe ja selber wie meine Figur aussieht und ich schäme mich total dafür und müsste es eigentlich nicht unbedingt haben mich derartig bei meinem Hausarzt zu präsentieren. Allerdings beschäftigt mich die Frage inwiefern sich sowas auch auf meine chronische Niereninsuffizeinz (Stadium III) auswirkt. Kann das alles einen Zusammenhang haben? Oder muss ich mir da keine Gedanken machen.

Durch die Probleme mit der Hüfte kann ich leider keinen ordentlichen Sport treiben, selbst das Schwimmen geht nicht so wie ich es mir wünsche - dadurch nehme ich natürlich immer mehr zu, obwohl ich so ungesund und so viel auch gar nicht esse.

Momentan macht mich das alles ein wenig ratlos.

Wie gesagt, durch die Ernährung kannst du Lipödeme nicht beeinflussen. Im Klartext heißt das: du nimmst selbst bei einer Null-Diät zu. Da die betroffenen Patienten fast immer Frauen sind, vermutet man hormonelle Ursachen. Zweifelsfrei nachgewiesen ist das aber nicht.

Ich sehe gerade, dass du auch Probleme mit den Nieren hast. Werden diese überwacht bzw behandelt? Auf eine unbehandelte Niereninsuffizienz darf man nämlich keine Lymphdrainagen machen - hier brauchst du zuerst "grünes Licht" durch den behandelnden Arzt. Das Lipödem an sich hat aber keine negativen Auswirkungen auf die Nieren. Lymphödeme hingegen können eine Folge von Nierenproblemen sein.

Der beste Absprechpartner für deine Beine ist ein Arzt, der lymphologisch ausgebildet ist. In der Regel sind das Phlebologen (Spezialisten für Venenerkrankungen). Der kann dir sicher besser helfen als der Hausarzt.

Hallo Fragende,

also, bei mir wurden ebenfalls Lipödeme festgestellt.
Es ist tatsächlich so, dass ich mit 5x Zumba pro Woche und diversen Diäten nicht abnehme.
Durch diese Lipödeme. Diese hindern den Lymphfluss, welcher für den eigentlichen Stoffwechsel
zuständig ist.
Der Körper wird gehindert richtig zu funktionieren.
Ich bin bei einem Arzt in Mannheim, der darauf spezialisiert ist.
Und ja - da gibt es nicht viele Möglichkeiten, ausser den schon vorher genannten:

1) Kompressionsstrümpfe und Lymphdrainage oder eben
2) Fettabsaugen

Mein Arzt allerdings bietet noch eine dritte Alternative an:
3) die Spezialtherapie, welche über mindestens 2 Wochen geht und man auch selbst bezahlen muss.

Und zu dieser Therapie, habe ich mich nun angemeldet.

Es wird im Oktober sein.

Um mehr über diesen Arzt zu erfahren, besuche doch mal seine Internetseite.

Praxisklinik Dr. Weiss -: Dr. Thomas Weiss

Da kann man alles nachlesen und sogar Erfahrungsvideos anschauen.

Viel Erfolg.