Hallo.

Ich bin neu hier und schreibe weil ich gerne Meinungen hören würde.
Fange mal ganz vorne an. Ich bin Baujahr 80. War bis zum 6. Lebensjahr weder fett noch zu klein oder groß. Lief also gut :-) Nach dem 6. Lebensjahr wurde ich fett. Wirklich fett. Im Alter von etwa 10-12 Jahren hatte ich rund 70kg. Zu diesem Zeitpunkt entwickelte sich auch die Männerbrust so langsam. Der Bauch wuchs mit. Gesicht, sowie Arme und Beine blieben schlank. Mit etwa 13 war ich sportlich sehr aktiv. Ich fuhr Rad. Strecken von 50-100km am Tag. Das fiel mir nie schwer. Abgenommen habe ich nicht. Ich wog immer um die 80kg. Krankheiten hatte ich bis auf die üblichen Sachen (Keuchhusten, Windpocken) nicht.

Im Alter von 15 wurde bei mir Diabetes Typ1 festgestellt. Anfangs lief die Einstellung gut. Die Werte waren prima. Nach der Honeymoon Phase ging es auch noch gut weiter. 1996 bekam ich eine Pumpe, damals mit Lispro. An der Pumpe hänge ich bis heute. (Apidra im Moment)

Im Jahr 2001 hatte ich es geschafft mit extremster Diät (gesund war das bestimmt nicht und wohlgefühlt habe ich mich auch nicht) auf 71kg zu hungern. Das sah toll aus. Bauch flach, Bein und Arme OK, Gesicht OK und dazu eine Brust auf die manche Frau stolz wäre.

Lange gehalten hat das nicht. Ich habe schnell wieder zugenommen. Nur am Bauch. Ende 2001 bekam ich infolge meiner ersten- und einzigen schweren Unterzuckerung einen Krampfanfall. Zwei Monate später konnte ich meinen Job aufgeben (Techniker im Außendienst) weil ich Angstzustände der übelsten Sorte bekam. Sport treibe ich seither auch keinen mehr. Mein Arzt warf mich zu dieser Zeit aus der Praxis weil ich ihm zuviele Teststreifen verbrauchte (welch ein Wunder mit Angst ohne Ende und total verunsichert). Statt Psychotherapie oder sowas bekam ich dann vertretungsweise ertmal Medikamente. Tetrazepam. Später dann auch Citalopram. Von den Benzos wurde ich ruhiger aber sonst auch nix.

Ich habe den ganzen Mist 2004 abgesetzt. Meine Ängste sind seit etwa 2007 weg, es normalisiert sich alles.

Nur mein Bauch und meine Brust, teilweise auch die Psyche machen mir zu schaffen.

Morbus Cushing war mal ein Verdacht. Das ist es aber nicht.

Die Blutzuckerwerte werden schlechter. Von 17:00 bis ca. 04:00 ist alles OK. Den Rest der Zeit reagiert mein Körper teilweise gar nicht auf das Insulin. Abnehmen scheine ich auch nicht zu können. Die Brust entfernen zu lassen wurde von der GKV abgeleht.

So laufe ich nun als 28jähriger Mann ohne Job mit 12Stunden am Tag schlechten Zuckerwerten und einer ansehnlichen Brust durch die Welt und meine Laune sinkt und sinkt.

Fällt jemandem was ein? Ich bin der Meinung das die Geschichte irgendeine gemeinsame Ursache hat. Die Einstellungsprobleme (meine Internistin ist fit, ich auch...) die Fettgeschichte am Bauch, die Brust und meine Gefühlsschwankungen. Die reichen mittlerweile soweit das ich teils mit hochrotem Kopf im Bett liege, innerlich vor Wut koche und nicht schlafen kann und das nicht nur einmal in der Woche.

Es nervt.

Vielen Dank für jede Antwort.