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Hamburger Modell
Holla,
so, ich hänge nun seit knapp 5 Wochen im KH (Psychatrie) rum (ok, gerade bin ich im Wochenendbelastungstrainng) und werde wohl nächste Woche stabilisiert entlassen :). Die behandelnden Docs empfehlen, das ich noch 1-2 Wochen AU sein soll und dann mit dem Hamburger Modell in den Beruf einsteigen soll.
Ich habe nur so ein paar allgemeine Infos zum Hamburger Modell gefunden.
Könnt ihr mir ein paar weitere Infos dazu geben?
Danke vorab.
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AW: Hamburger Modell
ich erkundige mich mal bei unserer Sozialarbeiterin im KH was es genau damit auf sich hat :-D
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AW: Hamburger Modell
Hallo,also das heißt du fängst mit ein paar Stunden am Tag an zu Arbeiten.Du bist aber in dieser Zeit noch krankgeschrieben und musst natürlich auch zum Doc.Wenn es dir bei dieser Einarbeitung gut geht,werden die Stunden erhöht.Man fängst meist mit 4h an bis zu 6h hoch.Dann wenn du meinst es ist alles gut kannste wieder voll 8h einsteigen.Wenn du aber meist es geht nicht wird es abgebrochen oder die Stundenzahl von 4h verbleibt eine weile.Viel Glück Lg. Sylvi
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AW: Hamburger Modell
Danke für die Infos. Hoffentlich macht das mein AG da mit :-X
Aber davor muss ich erst mal wieder nach Hause kommen. Muss jetzt wieder los. :mommy_cut: ich mag nimmer. Aber es ist/war besser für mich auf der geschlossenen...
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AW: Hamburger Modell
Liebe spokes,
wenn Dein Arzt meint, Du könntest nach dem Hamburger Modell das Arbeiten wieder ausprobieren, ist er schon der Auffassung, dass Du das packen könntest. Insoweit solltest Du ihm vertrauen.
Das Hamburger Modell ist eine Wiedereingliederungsmaßnahme kranker Mitarbeiter in den Arbeitsprozess ( § 74 SGB V). Während dieser Zeit bist Du noch voll krank geschrieben und bekommst keinen Lohn, sondern weiter Krankengeld. (Abweichende Vereinbarungen sind möglich). Daraus folgt, dass Du nicht verpflichtet bist, irgendwelche Arbeitsstunden abzuleisten, wenn Du Dich weiter krank fühlst. Es ist eine Vereinbarung, die auf Freiwilligkeit basiert, für Dich sowie für den Arbeitgeber.
Du kannst jederzeit aufhören, Dein Ag nicht oder nur, wenn betriebliche Störungen durch Deine Einarbeitung entstehen. Das ist äußerst selten der Fall und muß nachgewiesen werden. Der Arbeitnehmer darf jederzeit die Maßnahme abbrechen, wenn er sich überfordert fühlt, ohne dass die Krankenkasse da irgendwelche Sanktionen erlassen darf. Das heißt, dass nur Du allein (in Zusammenarbeit mit Deinem Arzt) entscheidest, ob und wie lange Du diese Maßnahme mitmachst.
Du kannst also ganz unbesorgt damit anfangen. Manchmal hilft es schon, wenn man feststellt, dass man doch noch etwas leisten kann.
Ich wünsche Dir viel Glück und Erfolg dabei.
Gruß
katzograph
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AW: Hamburger Modell
Danke für die Info. :)
Am Dienstag werde ich nach knapp 6 Wochen endlich entlassen und werde dann noch eine gute Woche zu Hause bleiben und dann (falls Doc + Psychologin das abnicken) langsam mit der Arbeit wieder anfangen.
Ich will endlich wieder ein halbwegs normales Leben führen, so ganz normal mit arbeiten, einkaufen, kochen, Hobbies usw! :dont_make_me_mad_cu (ok, das wird erstmal nicht mehr so ein, es ist fast alles anders geworden. Jaja, ich soll langsam machen und nicht so schonungslos zu mir sein... *knötter*)
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AW: Hamburger Modell
Liebe spokes,
Deine Anmerkung, es wird wohl doch schon einiges anders sein als bisher, ist nur zu richtig. Nach jeder großen Erkrankung ist das Leben erst einmal anders, als man es gewohnt war. Man muß sich noch schonen, man begegnet seinen Mitmenschen erst einmal zurückhaltender, fragt sich dauernd, ob die einen nur bemitleiden oder vielleicht doch so akzeptieren, wie man im Moment ist. Man denkt, man hat ein großes Schild um, auf dem steht "Achtung ! Schwerkranke!". Das ist meist nicht so, die Mitmenschen sind in der Regel viel verständnisvoller als man denkt. Sie können es nur nicht so zeigen. Sie sind genau so unsicher wie Du. Sollen sie dich lautstark bedauern ? Wie reagierst Du darauf ? Sollen sie lieber nichts sagen und so tun als wäre nichts? Bist Du dann beleidigt, weil sie nicht mitfühlen? In dieser Situation hast nicht nur Du Probleme. Niemand will etwas falsch machen mit Ausnahme vielleicht einiger Stinkstiefel, die sowieso keinen leiden können. Gut, Du wirst am Anfang einige Probleme haben, mit Dir und Deiner Umwelt zurecht zu kommen, aber das ist normal nach einer Krankheit. Und jetzt kommt der älteste und blödeste Spruch, den es in diesem Zusammenhang gibt : "Es hätte auch schlimmer kommen können !"
Ja, stell Dir mal vor, Du hättest bei einem Unfall beide Beine verloren. Deine Krankheit kann völlig ausheilen oder doch zumindestens soweit zurückgehen, dass ein halbwegs normales Leben und die Freude daran zurückkommen kann. Beine wachsen nicht nach.
Ich wünsch Dir alles Gute
Gruß
katzograph
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AW: Hamburger Modell
Hallo Katzograph,
danke für deine Worte, sie sind sehr passend.
Ich treffe auf so viel Verständnis, das es mir fast peinlich ist. Meine Erkrankung wird mich mein restliches Leben beeinflussen, sosehr, wie es die letzten 25 Jahre auch schon (unerkannt) gemacht hat. Nur das ich nun selbst darauf Einfluss nehmen und aktiv ändern kann:)
Gruß
spokes
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AW: Hamburger Modell
Liebe spokes,
wenn Deine Mitmenschen Dich auch krank akzeptieren und Dir Verständnis entgegenbringen, so ist das vielleicht heutzutage nicht mehr die Regel, aber peinlich sollte es Dir nicht sein. Freue Dich, dass es noch solche Menschen gibt und genieße es , dass die Dich offensichtlich so mögen, wie Du bist. Auch wenn durch die heutigen Lebensumstände viele mitmenschlichen Gefühle verschütt gegangen sind, hat man ab und zu das Glück, dass da noch einige altmodisch fühlende sind. Eigentlich sind das die Mehrheit, aber viele trauen sich nicht, heutzutage noch menschlich zu sein. Freue Dich, dass es in Deiner Umgebung noch so viele sind. Bitte tu es denen nicht an, die erwiesene Freundlichkeit zurückzuweisen. Sie werden enttäuscht und nie wieder freundlich sein. Genieße es einfach.
Ich wünsche Dir weiterhin viele nette Mitmenschen
katzograph
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AW: Hamburger Modell
ja, das alles hat mir sehr die Augen geöffnet :)
Die Psychologin meinte auf meine (nicht ganz einfache) Frage, wie krank bin ich wirklich, es so zu sehen, als ob ich einen großen Rucksack auf hätte und mir erst jetzt bewusst wäre, das ich diesen tragen würde (...). Das hat mir schon mal geholfen.
ach ja, back on topic:
es ging so: meinen AG angesprochen, von dem gehört, dass dieser dies (u.a. Depression mit den gesamten Auswirkungen) auch schon gehabt hat. Der AG hat mich dann in meinen Plänen dann noch ein wenig ausgebremst, sodass es nun ein wenig langsamer der Wiedereinstieg geht. Die Planung durch gesprochen. Mit dieser Planung im Gepäck dann zum HA, ihr meinen Vorschlag zur Wiedereingliederung mitgeteilt (und Rüffel bekommen, da es ihr zu schnell geht, mir ist es zu langsam, so sind wir nun in der Mitte angelangt). Das Schreiben wurde ausgestellt, wieder zum AG (erneut eine fürsorgliche Ermahnung bekommen) und von dort zur GKV (mit der hatte ich das telefonisch auch schon alles abgesichert, weil die behördlichen Wege immer SEHR lange sind). Übermorgen starte ich also mit 25% :)