Knochenentzündung Ferse

Bei mir wurde vor ca. 1 Monat eine Knochenentzündung in der Ferse festgestellt und soll ich nun operieren gehen.
Was mich nun interessieren würde, was geschieht wenn ich nicht geht? Denn das konnte mir mein Arzt bisher nicht beantworten.

Eine Gegenfrage, bevor ich antworten kann:
Warum eine Entzündung in der Ferse? Ist eine Ursache bekannt?
Wurde schon mit Medikamenten oder Elektrotherapie o.ä. behandelt?
Was genau soll bei der OP gemacht werden?

Gruß Christiane

Ursache ist vermutlich ein Fersenbeinbruch vor ca. 10 Jahren, laut Ärzten. Diese wurde jedoch nicht operiert, sondern nur gegipst.
Nein, derzeit sind mir keine anderen Möglichkeiten in Aussicht gestellt worden. Mein behandelnder Arzt meinte, da hilft nur eine OP, bei der der Knochen seitlich aufgemacht und ausgeschabt (ev. gespült) werden soll.

Liebe Grüße
Christa

Ja, das wäre eine mögliche Ursache. Da die Ferse der Knochen mit der höchsten Dichte ist, dauert die Heilung sehr lange, bis zu 1 Jahr. Oft kommt es zu Störungen in der Heilung. Ich nehme an, daß bei dir der Frakturspalt nicht zu 100% perfekt zugewachsen ist. Da reicht schon eine Differenz der Frakturstücke im 10tel Millimeterbereich, um Beschwerden zu verursachen.
Ich wundere mich, daß du damals nicht operiert worden bist. War der Frakturspalt so perfekt, daß es nicht notwendig war? Aufgrund der hohen Belastung des Fußes kenne ich nämlich bisher nur die Möglichkeit einer Platten - oder Nagelversorgung.

Bei deiner geplanten OP soll offenbar der Entzündungsherd ausgeräumt werden. Es kommt auch darauf an, ob zusätzlich eine Infektion vorliegt. Die würde die Heilung erschweren.
Ingesamt, wenn alles gut läuft, wirst du so mit 3 -4 Monaten rechnen müssen, bis du wieder richtig fit bist. Evl mußt du die ersten Wochen mit Gehstützen laufen, aber das ist von der Situation während der OP abhängig.

Ob es notwendig war oder nicht weiß ich ehrlich gesagt nicht mehr. Da war ich noch zu jung dazu, um mich drum zu kümmern. *g*
Jedenfalls hat es damals reichlich Komplikationen gegeben, weil ich falsch gegipst wurde und das höllisch wehgetan hat. Vermutlich ist es deswegen nicht gut verheilt.
Was mich noch interessieren würde ist, was würde geschehen wenn nich die OP nicht mache? Von selber wird das ja nicht heilen, oder?

Also wenn du deinen Fuß nicht operieren läßt, verzögert sich die Heilung um ein Vielfaches. Ich halte es für sehr unwahrscheinlich, daß die Entzündung bei einer konservativen Therapie zügig und vollständig verschwindet.

Hallo,
ich muss Christiane fast in allen Punkten Recht geben.
Wann wurde die Osteomyelitis diagnostiziert und wie? Mit CT oder mit MRT (Röntgen reicht dazu meist nicht und bringt unzuverlässige Ergebnisse.
Ob man sich aber tatsächlich der Knochenausschabung unterziehen sollte ? Dazu gehört schon etwas Mut dazu zumal deratige OPs oft nicht risikoarm sind stellt sich bei mir die Frage ob Du dich dem Problem einer weiter Komplikation mit Krankenhauskeimen unterziehen möchtest. Was meint denn Dein Arzt zu einer bestehenden Infektion, also dem potentiellen Grundübel?
Ich hatte mir im Februar das Wadenbein gebrochen, danach eine OP mit Verschraubung, gefolgt von einer Infektion die mir schon während der OP mit eingebaut wurde. Waren alles ziemlich schreckliche Wochen, weil die Wunde einfach nicht zuheilen wollte, der Knöchelk immer dicker wurde und septische Arthritis auffiel. Der Abstrich ergab einen resistenten Staph. aureus, glücklicherweise aber nur teilresistent. Sowas fängt man sich eigentlich nur im Krankenhaus ein; so traurig das auch klingt. Ich nehme nun schon seit 3 Wochen Clindamicin (3 x 600mg). Diese Therapie werde ich nun nach den Vorgaben aus der Literatur noch weitere 3 Wochen aufrechterhalten um sicher zu gehen, dass die Keime dann vollständig weg sind; bin aber zuversichtlich.
Clindamycin ist eines der für den Knochen am besten geeignetes Antibiotika. Man muss es allerdings auch zu vertragen wissen und sollte es auch nicht zu früh absetzen weil sonst alles wieder umso schneller erneut beginnt. Einen Versuch wäre es wert; besprich das mal mit Deinem Arzt. Das einzige Problem ist, dass man bei Dir kein Antibiogramm machen kann; man kommt nicht an den Ort ohne Aufschneiden heran.
Aber wie schon gesagt wäre das ggf. auch noch eine relativ einfache Lösung des Grundübels mit Clindamycin heranzugehen. Ob es anschlägt merkst Du relativ schnell.
Da Du damals ja nicht operiert wurdest kann es mit einem resistenten Keim auch nicht unbedingt soweit her sein. Hattest Du in den letzten 2 Jahren eine andere OP oder Zahn-OP? Oft schleppt man sich so auch die Übeltäter ein.

Erst einmal Alles Gute und gute Genesung.

Grüsse,
Bruno