Kurze Vorstellung: Ich bin 52 Jahre alt und stehe aus gesundheitlichen Gründen seit 5 Jahren nicht mehr im Berufsleben.
Seit 1990 leide ich an einer diagnosegesichterten Multiplen Sklerose. Weiters hatte ich 2000 und 2002 jeweils eine Bandscheibenoperation L5/S1 mit bis jetzt 6 rezidiv Prolapsen. Im Dezember 2012 diagnostizierte man bei mir eine doppelseitige Lungenembolie.
Da meine Tochter in Schweden lebt und ich in Österreich reise ich häufig. Meine Tochter kann zur Zeit nicht, sie bekam Anfang 12/2012 nach schwerer Entbindung ein Baby. Die Reise setzt sich aus einem 2 stündigen Flug und einer 6 stündigen Busreise zusammen.
Leider musste ich daher jetzt im Dezember meinen Flug für über das Neue Jahr verschieben.
Im Krankenhaus wurde akut Lovenox 2 mal tgl. 80 mg gespritzt. Während des Aufenthaltes wurde der Versuch gestartet, die Blutverdünnung über Tabletten (2 x tgl. je 20 mg Xarelto) zu erreichen.
Leider verschlechterte sich unter dieser Therapie mein Allgemeinzustand. Übelkeit, Blutdruckabfall, Gliederschwäche, Hautausschlag, Müdigkeit, Schwindel und Kopfschmerzen.
Wärend des Aufenthalts dachte ich noch ich könne am 24.12.2012 zu meiner Tochter reisen, daher einigten sich die Ärzte und ich darauf für die Zeit meiner Abwesenheit (ca. 5 Wochen) weiterhin Lovenox 80 mg zu spritzen.
Da ich wie erwähnt jetzt aus Konditionsgründen die Reise nicht antreten konnte, spritze ich jetzt seit über 4 Wochen tgl. 2 x Lovenox 80 mg.
Das würde ich auch gut vertragen, aber leider finde ich keine Einsichstellen mehr. Mein Bauch und meine Oberschenkel sind dunkelblau bis schwarz und mit großen harten unter der Haut gelagerten Hämatomen übersäht.
Mein Hausarzt hat mir jetzt Pradaxa 110mg 2 x tgl. verschrieben.
Ich werde diese auch gleich ab morgen versuchen, aber es stellen sich jetzt bei mir schon einige Fragen.
Die Halbwertszeit von Lovenox beträgt 6 Stunden, was bedeutet, sollte ein Unfall wie auch immer passieren, durch meine Körperbehinderung bin ich auf ein KFZ angewiesen, wäre der Wirkstoff rasch aus meinem Blutsystem. Die Halbwertszeit von Pradaxa oder Xarelto beträgt aber ungefähr bis zu 96 Stunden und es gibt auch kein neutralisierendes Gegenmittel. Wie bekommt man im Falle eines Unfalles oder Sturzes, da ich durch die Multiple Sklerose körperbehindert bin stürze ich oft ein über Gegenstände (ich passe aber schon sehr auf) und stosse mich an Ecken von allen Möglichen Gegenständen blau, die Blutung in den Griff. Wie gehe ich mit der Situation "künstlicher Bluter" überhaupt um.
Gibt es einen Wirkstoff, welcher Lovenox ähnlich ist?
Auch habe ich erfragt, dass das generelle Blutungsrisiko unter Blutverdünnung relativ "hoch" ist. Wie sieht es mit Nutzen/Risiko aus.
Welche Blutverdünnung ist die effektivste und hat die wenigsten Risiken?? Da die neuen Wirkstoffe welche in Xarelto oder Pradaxa enthalten sind eben neu sind, gibt es noch nicht so viele Erfahrungsberichte.
Leider wurden jetzt auch neue Entzündungsherde von der MS am re. Seitenventrikel diagnostiziert, welche auch meinen erschöpften Allgemeinzustand erklären. Leider wurde auch angemerkt, dass im Moment eine MS Behandlung mit Cortison kontraproduktiv sei, da Cortison das Blut verdicke und es u.U. wieder zu einer Embolie kommen könne.
Vielen Dank für Erfahrungen, medizinisch relevante Antworten usw.
Gabriella SEIDU