Der Magen behält nichts drin !

Hallo Ihr lieben Menschen,
ihr seid meine letzte Hoffnung.Folgendes Problem:
Mein Schwiegervater ist seit ein paar Jahren Krebspatient. (Fing an mit Darmkrebs,seit ca. 2 Jahren Methastasen auf Lunge, Leber, Magen).Chemo hat nicht geholfen. Er liegt jetzt seit 2 Wochen im Krankenhaus, da er kein Essen mehr bei sich behält. Jeder Schluck oder Bissen kommt sofort wieder hoch und raus. Die Ernährung erfolgt nur noch über Infusion. Die abschließenden Untersuchungen im Krankenhaus ergaben außer dem Krebs keine Diagnose. Die Blutwerte sind OK und eine Magenspiegelung brachte keine Befunde. Wir haben nun die Befürchtung, daß alles auf den Krebs geschoben wird und das Krankenhaus ihn praktisch zum sterben nach hause schickt. Wir wollen das aber nicht glauben, weil wir von einem ähnlichen Fall gehört haben. Der Patient hatte die selben Symptome wie unser Vater, wurde komplett untersucht und es wurde nichts gefunden. Nach seinem Tod fand der Pathologe aber den Grund: Irgendetwas wie Tomaten- oder Paprikahaut hatte ein Gefäß oder Zugang am Magen verschlossen und keiner hat es gesehen / gefunden.
Wir wollen nicht, dass die Todesursache Krebs heisst und er ist an was anderem gestorben, nur weil es keiner gefunden hat.
Hat einer so etwas schon erlebt oder davon gehört ?
Bitte meldet Euch.
Danke und LG herby

Hallo,
bekommt Ihr Vater Morphin o.ä? (zB. als Schmerzpflaster)? Das kann den Magen total ruhigstellen und ein Weitertransport der Nahrung in die "richtige Richtung" ist nicht mehr möglich. Dagegen gibt es Medikamente. Gute Erfahrungen haben wir mit Domperidon gemacht. Ist sicher einen Versuch wert. Was sagen denn die Ärzte?
Wenn es keine Behandlungsmöglichkeit gibt, kann man aber auch weiter über Infusionen ernähren. Wichtig ist, den Patienten nicht zu quälen und unbedingt eine orale Ernährung zu versuchen. Um die Darmschleimhaut zu "ernähren" reicht es auch, wenn geringe Mengen Traubenzucker über den Magen aufgenommen werden können. (z.B. auch kleine Traunebzuckerbonbons lutschen). Für das Wohlbefinden des Patienten ist vor allem eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr notwendig und das geht über die Vene sehr gut. Hat Ihr Vater einen Port? Dann kann auch zuhause eine parenterale (über diesen Zugang) Ernährung realisiert werden. Bei diesbezüglichen Fragen können Sie mich gern nochmal kontaktieren.

Alles Gute

jobwa

Hallo jobwa,
erst mal vielen Dank für die Antwort. Ja, der Vater hat ein Morphinpflaster an der Schulter. Das hat er aber erst in der 2.Woche im Krankenhaus bekommen, nachdem er über Magenschmerzen geklagt hat. Die Magenschmerzen kamen wahrscheinlich durch die Verkrampfungen beim Würgen. Denn der Brechreiz nach Essensaufnahme begann schon zuhause, bereits 2 Wochen vorher. Deshalb ist er dann ins Krankenhaus gekommen. Aber dort wurde am Magen nichts gefunden. Trotzdem erbricht er auch, wenn er Traubenzucker lutscht. Er soll nun am Montag wieder nach Hause kommen. Er hat einen Port gelegt bekommen. Die medizinische Versorgung ist vom Krankenhaus organisiert. Ist es sinnvoll, das Morphinpflaster zu entfernen (in der Hoffnung, dass der Magen dann wieder arbeitet) oder lieber zusätzlich DOMPERIDON zu verabreichen, was er wahrscheinlich auch wieder rausgewürgt ? Wir haben auch von der homoeopathischen Arznei "IPECACUANHA" gehört. Diese soll bei Magenschmerzen und Essensablehnung helfen. Haben Sie Erfahrung damit ? Würde mich freuen, bald wieder von Ihnen zu hören.
Liebe Grüße, herby

Hallo herby,
sicher hängt die ganze Symptomatik mit der Grunderkrankung ihres Vaters zusammen. Das Schmerzpflaster würde ich nicht absetzen,sicher hilft es ihm. Homöopathische Präparate kann man prinzipiell probieren....ob es hilft, muss man sehen. (Ich bin zwar kein Verfechter der Homöopathie,aber alles was hilft ist okay...also ausprobieren. Schaden kann es nicht.) Domperidon ist sicher eine Möglichkeit,wenn das nicht funktioniert, könnte man auch über Zofran(Ondansetron) nachdenken. das kann man auch über den Port geben. Wahrscheinlich kennt ihr Vater das schon,es wird oft begleitend zur Chemo gegeben. Um die Darmschleimhaut weiter zu ernähren,sollte Ihr Vater trotzdem immer versuchen kleinste Mengen Traubenzucker zu sich zu nehmen.
Ich wünschen allen viel Kraft,es ist für die ganze Familie nicht leicht,aber gemeinsam trägt es sich leichter.
Vielleicht mögen Sie mal wieder berichten.

LG
jobwa