Muss man bei verkalkten Gefäßen unbedingt zum Kathetern
Hallo liebe Experten,
mein Opa ist 69 Jahre alt. Er hat chronischen Magengeschwür (wegen zu viel Ibuprofen, der ihm immer wieder für seine Rückenschmerzen) verschrieben wurde, Schilddrüsenunterfunkzion, beginnende Niereninsuffizienz (Kreatinin = 1,55), Hyperthonie, Prostatitis.
Weder trinkt noch raucht er. Mit dem Rauchen hat er vor 11 Jahren aufgehört.
Cholesterin war vor 6 Jahren etwas zu hoch, aber seitdem er Fluvastatin einnimmt sowie sich gesund ernährt ist der Wert in Ordnung (180).
Seine Gallenblase wurde wegen Gallensteinen vor 4 Jahren entfernt.
Außer Fluvastatin nimmt er Amlodipin, L-Thyroxin und Vitamin D ein.
Vor einer Woche hat er eines Abends Druckschmerzen im Brustbereich links mit Austrahlung in den Rücken bekommen. Wegen diesen Schmerzen konnte er lange nicht einschlafen.
Am nächsten Tag waren die Schmerzen weniger, aber die verstärken sich, wenn er schneller als durchschnittlich läuft oder Stress hat.
Wir waren beim Kardiologen. Da wurde drei Untersuchungen durchgeführt:
- EKG (die ganz normale);
- Ultschall des Herzens und der Halsgefäße;
- Bluttest auf Herzinfarkt.
Das einzige, was dem Kardiologen auffiel war, dass die Halsgefäße links etwas verkalkt sind. Man muss übrigens sagen, dass während des Ultraschals der Halsgefäße links hatte mein Opa da Schmerzen (im uktraschallten Gebiet). Beim Ultraschall der Halsgefäße rechts tat es abernicht weh.
Aus diesem Grund will er eine Herzkatheteruntersuchung machen und eventuell einen Stent einsetzen, weil diese Verkalkung eine Gefäßverengung bedeuten könnte, wegen der die Herzdurchblutung gestört werden könnte, was zu diesen Schmerzen führen könnte.
Meine Frage ist: ist diese Untersuchung wirklich notwendig? Kann es sein, dass z.B. ein Stent eingesetzt wird, die Ursache für die Schmerzen aber völlig anders ist, sodass sowohl die Untersuchung als auch die Stenteinsetzung überflüssig waren? Wenn das z.B. eine Zwischenrippenneuralgie... Gibt es Alternativen zu dieser Untersuchung, die von gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden? Sollte denn nich zunächst geklärt werden, was zu diesen Verkalkungen geführt hat? Gibt es vielleicht Unteruchungen, die eine Gefäßverengung bzw. koronare Herzkrankheit zumindest fast ausschließen würden, die eigentlich genacht werden sollten bevor man zur Herzkatheteruntersuchung greift? Echo - Elektrokardiographie vielleicht?
Danke
AW: Muss man bei verkalkten Gefäßen unbedingt zum Kathe
Hallo Marned!
Das sind tatsächlich Fragen, die dir der Kardiologe am besten beantworten kann, aber grundsätzlich ist es so, daß keine Untersuchung das gleiche Ergebnis liefern kann, als eine Katheteruntersuchung, zumal dann in einer Untersuchung auch das evt vorhandene Problem gleich mitbehoben werden kann
Zitat:
kann es sein, dass z.B. ein Stent eingesetzt wird, die Ursache für die Schmerzen aber völlig anders ist, sodass sowohl die Untersuchung als auch die Stenteinsetzung überflüssig waren?
Der Stent wird nur gesetzt, wenn es notwendig ist, es kann also durchaus sein, daß dein Opa ohne Stent nach Hause kommt. Dafür gibt es Kriterien, z.b. wie stark verengt ein Gefäß ist und wenn das nicht erfüllt ist, dann wird auch kein Stent gesetzt.
Eine Zwischenrippenneuralgie verschwindet nicht von jetzt auf nachher und die Symptomatik, die Du beschreibst, spricht eindeutig für eine Herzproblematik
Zitat:
Sollte denn nich zunächst geklärt werden, was zu diesen Verkalkungen geführt hat?
Die Ursachen sind immer die gleichen, erhöhte Blutfette, auch wenn sie jetzt in Ordnung sind, sie haben sich abgelagert. Das Medikament verhindert nur, daß noch mehr abgelagert wird, und Thromben/Blutgerinnsel
Eine Elektrokardiographie/EKG wurde ja schon gemacht, Belastungs-EKG's werden momentan während der Coronazeit nicht gemacht und es könnte auch nie die Aussagekraft einer Herzkatheteruntersuchung haben. Ich persönlich würde es in so einem Fall machen lassen, weil die evt Ursache schnell erkannt wird und auch gleich beseitigt werden kann
AW: Muss man bei verkalkten Gefäßen unbedingt zum Kathe
Vielen Dank für die Antwort!
Nun ist die Herzkatheteruntersuchung vorbei.
Befund:
Linke Koronarartherie: ausgeglichener Versorgungstyp, Hauptstamm frei, LAD Sklerose und RCX Sklerose.
Rechte Koronarartherie: RCA Sklerose
Diagnose:
Atherosklerotische Herzkrankheit: ohne hämodynamisch wirksame Stenosen.
Therapie: ASS ( 1 x 100 mg ) dauerhaft.
Nun, die Frage ist, ist die Einnahme von ASS unvermeidbar, um schlimmeren Folgen vorzubeugen? Ich frage das wegen den Begleiterkrankungen, bei denen ASS alles andere als etwas gutes ist, sowie den Medikamenten, die mein Opa regelmäßig einnimmt, mit denen ASS nicht so gut befreundet ist, sowie auch wegen den anderen möglichen Nebenwirkungen, die nicht unwahrscheinlich sind und ziemlich schlimm sind.
Haben da solche alternative Mittel wie z.B. Arginin + Vitamin B Kombination, Gojibeere, Ingwerextrakt + Kiefernrindenextrakt, Curcumin keine Chance?
Danke
AW: Muss man bei verkalkten Gefäßen unbedingt zum Kathe
Hallo Marned!
Zitat:
Arginin + Vitamin B Kombination, Gojibeere, Ingwerextrakt + Kiefernrindenextrakt, Curcumin keine Chance?
Ich kenne mich damit zu wenig aus, um da eine wissenschaftliche Aussage zu machen. Wenn dein Opa alle Medikamente beim Kardiologen angegeben hat, dann hat der Kardiologe die Wechselwirkungen im Auge gehabt und trotzdem ASS verschrieben, ich halte es für absolut notwendig.
Ich persönlich bin der Meinung, daß Du deinen Opa vermutlich verunsicherst, indem Du alles in Frage stellst, was der Kardiologe anordnet, er ist der Fachmann und somit auch der Ansprechpartner für solche Fragen, ich an der Stelle deines Opas würde mich nie auf Aussagen im Internet verlassen, sondern immer auf die Aussagen des beh.Arztes und falls ich Probleme hätte, was das Vertrauen zum beh. Arzt betrifft, dann wäre es besser, den Arzt zu wechseln.
Ich vermute allerdings, daß das nicht das Problem deines Opas ist, sondern dein Problem, es geht aber in diesem Fall nicht um dich und dein Opa ist alt genug, Verantwortung für sich selber zu tragen