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Thema: Migräne

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In dieser Diskussion geht es um "Migräne" im "Krankheiten" Forum, als Teil von Patientenfragen.net
...

  1. #1
    Fühlt sich wohl hier
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    Standard Migräne

    Hab mal gelesen, dass man Magnesium nehmen sollte, um die Anfälle zu reduzieren. Stimmt das?

  2. #2
    Facharzt (Kinder- und Jugendmedizin) Avatar von StarBuG
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    Diese Person ist in einem medizinischen Beruf tätig

    Standard Re: Migräne

    Ich selber habe davon leider nicht so viel Ahnung.

    Migräne ist ja ein weiträumiger Begriff und es kommt in den unterschiedlichsten Ausprägungsstufen vor.
    Oft wird bei Kopfschmerzen im Volksmund von Migräne gesprochen, obwohl es von der medizinischen Diagnose her keine Migräne ist.

    Echte Migräne sollte in der Regel im akuten Anfall mit Medikamenten behandelt werden.

    Zur Prävention sind Verhaltenstherapie, progressive Muskelentspannung, "Selbsthypnose" und Vermeidung von auslösenden Faktoren sinnvoll.

    Falls es jemanden interessiert kann ich ja mal in meinem Lehrbuch nachschlagen und die verschiedenen Einteilungen hier posten.

  3. #3
    Fühlt sich wohl hier
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    Standard Re: Migräne

    Das ist eine gute Idee.

    Ich weiss, dass zum Beispiel eine Migräne auftritt, wenn es auf warmes Wetter umschlägt.
    Letzte Woche hat es geschneit und dann wurde es plötzlich warm. :
    Oder nach Sekt bekomme ich Migräne.

  4. #4
    Facharzt (Kinder- und Jugendmedizin) Avatar von StarBuG
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    Diese Person ist in einem medizinischen Beruf tätig

    Standard Re: Migräne

    Definition Migräne:
    Anfallsartige, pulsierende, meist einseitige (Hemikranie) periodisch auftretende Kopfschmerzen, die zwischen 4 und 72 Stunden andauern und oft mit vegetativen (Übelkeit, Erbrechen, Lärm- und Lichtscheu), visuellen oder neurologischen Symptomen einhergehen

    Epidemiologie:
    Prävalenz (Vorkommen in der Gesamtbevölkerung): 10-30%
    Verhältnis Frau zu Mann: 4:1 (Erwachsene), 1:1 (Kinder)
    Altersgipfel (häufigstes Vorkommen): 35. - 45. Lebensjahr

    Pathophysiologie: (Innere Ursache)
    Vermutlich (weiß man bis Heute nicht genau) Hemmung kortikaler neuronaler Aktivität von okzipital (Hinterkopf) ausbreitend (spreading depression)/Modulation neuronaler Aktivität im Hirnstamm -> Vasodilatation (Gefäßweitstellung) zerebraler Arterien, Freisetzung von vasoaktiven (gefäßwirksamen) Substanzen (Substanz P, Serotonin, calcitoninegene-related peptide CGRP) -> aseptische (nicht infektbedingte) perivaskuläre (um die Gefäße) Entzündung -> Schmerz

    Ätiologie: (Ursachen)
    Hormone (Menstruation, Kontrazeptiva z.B. Pille), Nahrung (Käse, Schokolade = fördern die Bildung von Serotonin), Änderung des Schlaf-Wach-Rhythmus (Stress, Koffein), Medikamente

    Einteilung:

    Migräne ohne Aura (85-90% aller Migränepatienten), Synonym = einfache Migräne:
    4-72 Stunden, einseitig, pulsierend, Übelkeit, Lärm-/Lichtscheu, Schmerz wird stärker durch körperliche Aktivität.

    Migräne mit Aura (10-15% aller Migränepatienten), Synonym = klassische Migräne:
    - Typische Aura: Dauer und Intervall bis zum Kopfschmerz < 60 Minuten; häufig: visuelle Phänomene (Flimmerskotom*, Metamorphosie**), Sensibilitätsstörung; selten: Sprech-/Sprachstörung, Paresen (= Lähmung)
    - prolongierte (= verlängerte) Aura: > 60 Minuten < 1 Woche

    Basilarismigräne:
    Hirnstammfunktionsstörung mit Dysarthrie***, Schwindel, Doppelbilder, Ataxie****, Paraparese*****, Kopfschmerzen oft okzipital (= Hinterkopf) betont.

    Ophtalmoplegische Migräne:
    Kopfschmerz mit Augenmuskelparese (Lähmung einer oder mehrerer Augenmuskeln).
    Betroffene Hirnnerven: Nervus oculomotorius > Nervus abducens >> Nervus trochlearis

    Therapie:
    - Allgemein: Reizabschirmung
    - Medikamentös: Bitte fragt hier Euren Hausarzt, oder besser noch Neurologen.

    Prävention:
    - Allgemein: Vermeidung von Auslösefaktoren (führen eines Migränetagebuches!), Verhaltenstraining, progessive Muskelentspannung, Ausdauersport, Akupunktur.
    - Medikamentös: Auch hier bitte den Arzt fragen.

    QUELLE: Neurologie Pur, das Arbeitsskript. Herausgegeben von Stuckrad-Barre, Steinmetz, Kleinschmidt, Ziemann. Erschienen im Börm Bruckmeier Verlag

    Ich habe versucht alle medizinischen Fachbegriffe direkt bzw mit Verweis auf die Begriffserklärung unten zu erklären. Falls dennoch Fragen sind einfach stellen
    Wer bestimmte Begriffe nachschlagen möchte, dem kann ich die Onlineversion vom
    Roche Lexikon Medizin empfehlen.

    Gruß

    Michael


    Begriffserklärungen:

    * Flimmerskotom
    durch Durchblutungsstörung des Gehirns ausgelöste halb- oder beidseitige anfallsweise Flimmerempfindung (Flimmern [1]) mit gleichzeitiger Beeinträchtigung der – v.a. zentralen – Sehschärfe. Meist Vorläufer- oder Begleitsymptom einer Migräne oder aber Hauptsymptom einer isolierten Augenmigräne;

    ** Metamorphosie
    Sehstörung, bei der das Objekt in Form (= Dysmorphopsie), Farbe u./oder Größe (Mikro-, Makropsie; evtl. Porropsie, Teleopsie) verändert oder verzerrt wahrgenommen wird; v.a. bei Störungen der lichtbrechenden Strukturen des Auges, bei Akkommodationsstörung, Choroiditis, Netzhautablösung, Makuladegeneration.

    *** Dysarthrie
    Sprachstörung infolge Störung der Aussprache (Artikulation)

    **** Ataxie
    Störung der Bewegungsabläufe u. der Haltungsinnervation mit Auftreten unzweckmäßiger Bewegungen infolge gestörter funktioneller Abstimmung der entsprechenden Muskelgruppen.

    ***** Paraparese
    beidseitige unvollständige Gliedmaßenlähmung (Parese).

    QUELLE: Roche Lexikon Medizin

  5. #5
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    Standard Re: Migräne

    Vielen Dank, Michael.
    Also kann man auch eine beidseitige Migräne bekommen. Die hatte ich am Mittwoch.

  6. #6
    Facharzt (Kinder- und Jugendmedizin) Avatar von StarBuG
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    Diese Person ist in einem medizinischen Beruf tätig

    Standard Re: Migräne

    Es gibt einen schönen Spruch, der besonders auf Medizin zutrifft:

    "Es gibt nichts, was es nicht gibt"

  7. #7
    migränetante
    Gast

    Standard Re: Migräne

    Hallihallo
    ja, Magnesiumeinnahme ist laut neuerer Erkenntnisse ein tolles Mittel für Migränepat.
    Mein Neurologe sagte mir vor ca 3 Wochen (ich mußte dorthin wg. Sehtstörungen, Koordinationsstörungen etc. - es war "Mirgräne ohne Kopfschmerz"), daß ich es mal mit Mg versuchen sollte - allerdings sollten es über 300 mg pro Tag sein.
    Nach 3 Monaten soll ich mich wieder vorstellen.
    Die Beschwerden sind noch manchmal da, aber nicht mehr so häufig. Für ein Bericht über positive ERfahrungen ist es noch zu früh. Aber es ist ein Versuch wert, und Magnesium ist ja nicht so teuer (Doc meinte, es muss ja nicht in der Apo gekauft werden).
    Liebe GRüsse und Gute Nacht




  8. #8
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    Standard Re: Migräne

    Dann werde ich mal weiter testen.

  9. #9
    Raphael
    Gast

    Standard Re: Migräne

    versuche es mit schüsslersalze nr. 7 magnesium phosphoricum D6
    7 stk in heissem wasser auflösen und schluckweise trinken.

    hast du schon mal den seel. geistigen aspekt angesehen? symptom migräne = abneigung, getrieben zu sein. widerstand gegen den fluss des lebens.

    lg raphael

  10. #10
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    Diese Person ist in einem medizinischen Beruf tätig

    Standard Re: Migräne

    Hallo Raphael und willkommen auf Patientenfragen.net

    Freut mich, dass du zu uns gefunden hast

    Gruß

    Michael

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