Nächtliche Krämpfe im Unterlaib mit Sprachstörungen

Hallo,
ich bin seit 10 Tagen mit meinem Sohn (14 Jahre)in Krankenhäusern . . .
Folgendes: Vor 10 Tagen klagte er über Kopfschmerzen und wollte nicht zur Schule. Er blieb dann zuhause im Bett und da meine Frau mit Grippe im Bett war gingen wir von etwas ähnlichem aus. In der nächsten Nacht fantasierte er dann extrem und war schließlich gar nicht mehr ansprechbar. Daraufhin habe ich ihn ins Krankenhaus geschafft und er wurde dort gründlich untersucht. Zunächst stellte man eine deutliche Austrocknung fest, er hatte am Abend noch gebrochen und wenig getrunken. Eine Untersuchung des Gehirnwassers LP brachte keine Auffälligkeiten. Doch beim MRT stellte man dann fest, dass er 3 Auffälligkeiten im Gehirn hatte, welche je ca. 1 cm groß waren. Einen Tag später wurde erneut ein MRT unter Vollnarkose gemacht und man konnte 2 Auffälligkeiten nicht mehr feststellen. Eine war noch sichtbar. Beim dritten MRT ohne Vollnarkose konnte man keine Auffälligkeiten mehr feststellen. Allerdings kann mein Sohn seit der Einlieferung ins Krankenhaus NICHT mehr sprechen ! ! ! Die Auffälligkeiten lagen allerdings nicht im Bereich des Sprachzentrums. Seither hat er jede Nacht extreme Unruhe, er beißt sich und uns vor Schmerzen. Bisher bin ich davon ausgegangen, dass es sich um epileptische Anfälle handelt, da er leider nicht sprechen kann. Heute hat er mir dann allerdings gezeigt, dass er Krämpfe in der rechten Leistengegend hat und das nur immer Nachts. Sein Bauch wurde bereits mehrfach untersucht und ist wirklich total weich und ohne Befund. Allerdings wurde mittlerweile eine Virusinfektion durch einen Abstrich festgestellt. Doch dies ist immer noch keine Erklärung für die Krämpfe, die jede Nacht wiederkommen. Er bekommt natürlich seit einer Woche Antibiotika und dann auch noch diverse Schmerzmittel. Was kann die Ursache für die nächtlichen Krämpfe sein? Danke für alle Antworten! Wer hat einen Rat - Wonach soll man suchen ? Danke für jede Rückmeldung!

@ anonymus

Etwas schwer durchschaubar, die ganze Geschichte.

Vom ersten Eindruck her habe ich auf eine Virus-Enzephalitis getippt, möglicherweise ausgelöst durch Herpes-, Mumps-, Masern-, Grippe- oder Enteroviren. Die neurologischen Symptome (Krämpfe, Dysphasie) sprechen auf jeden Fall dafür. Offenbar ist auch ein Virus nachgewiesen worden.
Wobei zu erwähnen ist, dass es gegen viele der - unproblematischen - Viren-Infektionen keine medikamentöse Behandlungen gibt, sie aber auch in der Regel von selbst ausheilen.

Die angewendeten bildgebenden Diagnose-Verfahren zeigen meist keine eindeutigen Befunde im Zusammenhang mit einer Infektion, dienen aber dazu, andere Ursachen, wie beispielweise Blutungen, auszuschließen.
Auch Liquoruntersuchungen zeigen bei simplen Infektionen oft einen normales Bild

Ich nehme an, dass die behandelnden Ärzte eine schwerwiegende Herpes-Simplex-Enzephalitis ausgeschlossen haben, zumal der DNA-Nachweis von Herpes-Viren per PCR zum Standard gehört und üblicherweise schon beim Verdacht auf eine solche Infektion durchgeführt wird.

Was mich aber wundert, ist die aktuelle Medikation mit einem Antibiotikum, da solches bei einer Virus-Infektion nicht wirksam ist. Möglicherweise deutet das daraufhin, dass die behandelndenden Ärzte eine EHEC-Infektion annehmen, da bei dieser bakteriellen Infektion die Shigatoxine gravierende neurologische Symptome unterschiedlichster Ausprägungen und Schweregrade auslösen können.

Eine EHEC-Infektion könnte auch die enterologischen Symptome erklären.

Was mich aber noch mehr wundert: Ich nehme an, dass Ihr Sohn in einer (Kinder)klinik versorgt wird. Warum sprechen Sie nicht mit den behandelnden Ärzten über deren Diagnosen und das Behandlungskonzept?