Thema: Neurologie - Gehirnshunt - Probleme

Seit 13 Jahren hat mein Sohn nach einem schweren Schlaganfall einen Shunt vom Gehirn in den Bauchraum. Auch hat er noch eine Knochenlücke im Kopf wo die Ärzte der Meinung sind, dass man diese nicht unbedingt schließen sollte wenn er sich derzeit gut fühlt. Dieser bereitet eigentlich auch keine großen Probleme. Er kommt mit seiner Behinderung und dem Shunt gut zurecht.

Seit ungefähr 2 Jahren aber hat er nun einen richtigen "Kugelbauch", der sich hart anfühlt und irgendwie auch hohl klingt. Mit Abnehmen allein geht nichts weg. Ich kann mir nur vorstellen dass dies evtl mit dem Shunt zu tun hat. Irgendwo habe ich von einer Dame gelesen die das gleiche Problem hat - leider weiss ich nicht mehr wo das war.

Auch hat er ungefähr seit dieser Zeit Schlafprobleme, d.h. einschlafen geht sehr schnell aber nach 3 - 4 Stunden wacht er auf und es dauert dann wieder eine ganze Zeit bis er wieder einschlafen kann. Am nächsten Tag fehlt dann natürlich dieser Schlaf und er würde ab liebsten Nachmittags ein Schläfchen einlegen, was natürlich nicht geht da er in einer Werkstätte arbeitet.

Kann mir irgendjemand dazu seine Erfahrungen berichten oder einen Tipp geben.

Herzlichen Dank dafür

Hallo Rosalita,

falls es nicht regelmäßig gemacht wurde, solltest Du mit der Klinik, in der Dein Sohn operiert wurde, einen Termin für eine VP-Shunt-Kontrolle absprechen. Dabei wird überprüft, wie die Druckverhältnis im Kopf sind und ob das Ventil des Shunts richtig funktioniert.
Keine Angst, er braucht dafür nicht wieder operiert zu werden. Das Ventil lässt sich normalerweise unter CT-Kontrolle mittels eines Magneten von außen einstellen. Parallel dazu könnte man den Unterbauch mit Ultraschall untersuchen.
Die Schlafstörung kann durch die Veränderungen der Druckverhältnisse im Liegen entstehen, wenn durch die waagerechte Lage, der Druck im Kopf und im Unterbauch gleich hoch ist.
Shunt-Träger sollten nicht auf der betroffenen Seite schlafen (der Shunt verläuft meist direkt unter der Kopfhaut) und möglichst mit leicht erhöhtem Oberkörper.

LG und gute Besserung...

Hallo Kaya,
vielen Dank für Deine Hilfe. Bislang war mein Sohn regelmäßig zur Shunt-Kontrolle in Mü-Großhadern. Nachdem es ihm aber meist gut ging waren diese Kontrollen auf Fragen/Antworten beschränkt.
Ich werde nun einen Termin für eine "richtige" Kontrolle vereinbaren.
Danke und liebe Grüße
Rosalita

Hallo Kaya,
ich habe mir Deine Antwort nocheinmal durchgelesen - Du hast ja von der ganzen Problematik sehr viel Ahnung. Mir brennt noch eine Frage und ich hoffe doch sehr........
Mein Sohn hat ja den Shunt gelegt bekommen. Nach ca. 3 Wochen war vorgesehen diesen zu verstellen - was auch gemacht wurde. Er hat daraufhin aber einen Krampfanfall bekommen - die Schwester meinte "Gewitter im Gehirn" klingt logisch war aber sehr erschreckend für mich. Seit dieser Zeit aber dann nie mehr - auch die Tabletten gegen Epolepsie, die er vorsichtshalber über einige Jahre nehmen musste sind jetzt ganz abgesetzt.
Nun stellt sich mir aber die Frage was denn passiert, wenn nun verstellt wird (er wohnt mittlerweile alleine) und er wieder einen Krampf bekommt.
Irgendwie denke ich mir, lieber so belassen ohne weitere Komplikationen herauf zu beschwören und die Schlafstörungen und den Kugelbauch akzeptieren. Diese Gedanken kommen dann schon wenn man sein Kind einmal fast verloren hat und es nun gut läuft und er mit seiner Behinderungen und Beeinträchtigung ein für ihn erfülltes Leben führt.
Ich bin völlig verunsichert und hoffe Du kannst mich wieder auf die richtige Spur bringen.

Lieben Dank Rosalita

Hallo Fosalita,

erstmal soll nur die Funktionsfähigkeit des Shuntventils überprüft werden, damit sichergestellt ist, dass der Druck auf das Gehirn nicht auf Dauer zu hoch ist, was fatale Folgen haben könnte.
Der cerebrale Krampfanfall Deines Sohnes muss damals nicht zwangsläufig etwas mit der anderen Einstellung des Ventils zu tun gehabt haben.
Diese Krampfanfälle kommen nach starken Hirnblutungen häufig vor.
Du solltest also auf jeden Fall einen Kontrolltermin vereinbaren, und Deine Bedenken den behandelnden Ärzten vor Ort mitteilen.

LG...