Nierensteine- steinreich kann sehr schmerzhaft sein
Nierensteine oder Nephrolithen sind Ablagerungen (Harnsteine) in den
Nierengängen oder ableitenden Harnwegen. Sie sind eine der
häufigsten Erkrankungen des Harntraktes und können sehr schmerzhaft
sein. Einer von zehn Menschen ist einmal in seinem Leben von
Harnsteinen betroffen - Männer öfter als Frauen.
Dass Nierensteine kein Produkt der modernen Gesellschaft sind,
beweist der Fund einer 7000 Jahre alten Mumie, denn hier fanden
Wissenschaftler Anzeichen dafür, dass auch die alten Ägypter schon
an Nierensteinen litten.
Was sind Nierensteine?
Nierensteine sind Ablagerungen, die sich aus Bestandteilen des Urins
bilden. Sie entstehen in den Kanälchen der Niere, im Nierenbecken und
den ableitenden Harnwegen.
Die häufigsten Nierensteine sind Ablagerungen aus Kalziumsalzen im
Urin. Weitere Ablagerungen bestehen beispielsweise aus Harnsäure,
Magnesium-Ammonium-Phosphat oder Zystin.
Nierensteine entstehen, wenn bestimmte Substanzen im Urin in zu
hoher Konzentration vorhanden sind und dann zu Beginn als kleine
Kristalle ausfallen. Diese wachsen im Laufe der Zeit immer weiter
an, in Extremfällen können solche Nierensteine das ganze
Nierenbecken ausfüllen. Solange sie sich in den Nieren befinden ohne
harnableitende Wege zu verschließen, verursachen sie keine
Beschwerden. Sehr schmerzhaft wird es, wenn sie sich lösen und in
den Harnleiter gelangen.
Symptome
Wie stark die Beschwerden sind, hängt natürlich von der Größe des
betreffenden Steins ab. Kleine abgehende Steinchen werden kaum
registriert. Sie machen sich lediglich durch einen stechenden
Schmerz beim Wasserlassen bemerkbar. Bei Steinen, die etwa einen
halben Zentimeter groß sind, kommt es zu Nierenkoliken. Hinter dem
Begriff "Nierenkoliken" kann sich ein akuter Steinabgang verbergen.
Je nachdem, wo der Stein sitzt, spürt der Betroffene den Schmerz im
Rücken, im rechten Unterbauch und, wenn der Stein tief sitzt, in den
Hoden beziehungsweise in den Schamlippen. Hinzu kommen von Fall zu
Fall Übelkeit, Erbrechen, Stuhl- und Windverhalten.
In sehr schweren Fällen zieht sich der Abgang sogar über mehrere
Tage hin.
Ursachen
Gewisse Ernährungsgewohnheiten können bei Personen, die dafür
anfällig sind, die Bildung von Nierensteinen fördern. Ein höheres
Risiko für die Entstehung von Nierensteinen haben Menschen, die
- besonders wenig trinken
- erhebliches Übergewicht haben
- sehr viel Salz
- sehr viele tierische Eiweiße verzehren
Nierensteine entstehen oft auch im Gefolge anderer Krankheiten, wie
z.B.:
- Gicht
- bei chronisch entzündlichen Darmerkankungen
- Nebenschilddrüsen-Krankheiten
- Harnwegsinfekte
- Veränderungen der Niere (z.B. Cystische Nieren)
- Stoffwechselerkrankungen
- bei einer Störung des Kalziumstoffwechsels
- erblichen Stoffwechselerkrankungen
Auch bestimmte Medikamente können zu einer Nierensteinbildung
führen, z.B.:
- Entwässerungsmittel
- (Magen-)Säurebinder
- Vitamin A, Vitamin C und Vitamin D
Vorbeugung
Da Steine häufig wieder auftreten können, kommt der Vorbeugung eine
wichtige Rolle zu. Vor allem folgende Maßnahmen haben sich als
wirkungsvoll erwiesen:
- Viel trinken, vor allem im Sommer, wenn der Körper durch das
Schwitzen Flüssigkeit verliert
- Auf eiweißarme Ernährung achten
- Salz sparsam verwenden
- Für Personen mit einem sehr sauren Urin ist es besser, weniger
Fleisch, Fisch und Geflügel zu essen, denn diese Nahrung erhöht denn
Säureanteil des Urins
- Bewegung ist generell gesund
Therapie
Die Therapie von Nierensteinen ist zunächst einmal abhängig vom
akuten Schmerzzustand des Patienten. In den meisten Fällen sind die
Schmerzen bei einer durch Nierensteine entstandenen Nierenkolik so
stark, dass der Arzt gerufen werden muss. Er verabreicht
Schmerzmittel und krampflösende Medikamente. Der Betroffene sollte
so viel wie möglich trinken, um die Urinausscheidung zu erhöhen.
Viele kleine Steine werden so schneller in die Blase gespült. Auch
körperliche Aktivität fördert zusätzlich die Ausscheidung der
Steine.
Blockiert der Nierenstein aber, so muss der Arzt eingreifen.
Folgende Therapien sind möglich:
- Stoßwellentherapie (ESWT)
Dabei wird der Stein durch elektrohydraulische, elektrische oder
elektromagnetische Systeme mit Stoßwellen von außen zertrümmert,
ohne dass eine Operation notwendig wäre. Die Stoßwellentherapie
(ESWT) ist die häufigste Behandlungsform bei Nierensteinen und kann
meist ambulant durchgeführt werden.
- Operation
Steine, die sich nicht von außen zertrümmern lassen, müssen operiert
werden. Allerdings kommt aufgrund der erfolgreichen
Stoßwellentherapie eine Operation heute nur noch selten vor. Dies
kann der Fall sein, wenn die Steine:
- zu groß sind (über 2 cm Durchmesser)
- ungünstig liegen
- eine bestimmte Zusammensetzung haben (Oxalatmonohydrat-Steine,
Zystin-Steine)
- sich infiziert haben
Dies ist in etwa 5% der Fälle notwendig. Die Operation kann in
manchen Fällen endoskopisch (Schlüssellochchirurgie) mit einer
Schlinge oder Zange durchgeführt werden. Ansonsten ist ein
Hautschnitt erforderlich.
Wissenswertes zu diesem Thema erfahren Sie hier:
http://hausarzt.qualimedic.de/nierensteine.html
Quelle: gesundheistberatung.aktuell Newsletter