Physisch oder psychisch krank (hypochondrie)?

Hallo liebe Forumleser,

ich heiße Jana, bin 25 Jahre alt und lebe im schönen Norden unseren Landes :)

Seit mehreren Monaten habe ich das Gefühl, dass irgendwas in mir "schlummert". Jedoch ist es schwer zu sagen, ob wirklich was phsysisches dahinter steckt, oder es doch psychischer Natur ist. Ich habe einen "Haufen Symptome", aber wenn es zu einer Untersuchung kommt, wird nichts festgestellt. (bspw. auch über Blutwerte) Es ist mir schon unangenehm überhaupt zu meinem Hausarzt zu gehen. Ich hoffe, dass mehrere Meinungen hier eintreffen werden um das ganze besser einzuschätzen. Weiß echt nicht, ob es Hypochondrie ist. Mal eine "kurze" Auflistung:

bisher Diagnostiziert:
Karpaltunnelsyndrom links und rechts - bereits operiert
chronisches Asthma
Kanäle der Lendenwirbel zu eng
Ganglion(e) in linkem und rechten Handgelenk - deutlich sichtbar und durch Röntgen und CT bestätigt
regelmäßig Sehenentzündungen in beiden Händen

Symptome seit mehreren Monaten:
-> sporadisch Blut im Stuhl (eher dunkles Blut) - eine Endoskopie und Ultraschall ergab nichts, untersuchender Arzt sagt es kam aufgrund von Mikrorissen, die jedoch nicht sichtbar waren
-> ziehen in der rechten Magengegend (besonders wenn ich stehe bzw. der Oberkörper in aufrechter/gerader Position ist) - Gastroskopie (2x) ergab lediglich Reflux
-> dauernde Müdigkeit - schlafe am WE oft einen Tag bis zu 20 Stunden und in der Woche ebenfalls mind. 8 Std (alles darunter zeigt sich unter großer Müdigkeit und Lustlosigkeit auf Unternehmungen am Tag)
-> regelmäßig Durchfall
-> sporadisch verschwommene Sicht auf linkem Auge
-> Warm-/Kaltgefühl im Wechsel
-> vermehrt kann ich den linken Mittelfinger nicht mehr ganz ausstrecken ohne Schmerzen
-> wenn ich mit bspw angewinkelten Armen oder Beinen einschlaf und mich irgendwann bewege, werde ich durch die "Bewegungsschmerzen" wach und kann das angewinkelte Gelenk nur ganz langsam in eine andere Position bringen
-> Kreislauf sackt des öfteren ab
-> "Beulen" (vlt auch Ganglion(e?) an beiden Fußgelenken
-> deutlich spürbares "Pochen" vom Herzen, wenn ich bspw im Bett liege und zur Ruhe kommen will

Wie oben erwähnt bin ich 25, habe auf Arbeit und in der Freizeit regelmäßig Bewegung. Seit 2 Monaten bereits Nahrungsumstellung gemacht, aber nichts hat sich geändert. Das einzig schlechte an meinem Lebensstil ist jetzt noch das Rauchen. Bis zu 10 Zigaretten am Tag.

Ist es möglich, dass ich mir vieles davon einbilde bzw. einiges davon normal ist und ich nur zuviel hineininterpretiere? Weiß langsam echt nicht mehr, ob ich weiterhin zu einem Arzt oder Psychologen sollte...

Hoffe auf eure Antworten

Hey Yana,

Also wichtig ist es ja erstmal alle möglichen körperlichen Erkrankungen auszuschließen. Tatsächlich passen die Magen-Darm-Beschwerden zum Großteil auf ein Reizdarmsyndrom und auch das Klopfen des Herzens und der Wechsel von warm/kalt würden zur Stresssymptomatik und damit zu pyschischen Beschwerden passen.

Da ich orthopädisch noch nicht wirklich Ahnung habe kann ich zu den Gelenkbeschwerden leider nichts sagen. Meine Vermutung ist ,dass die Probleme aber nicht zwingend zusammenhängen müssen.
Auch wenn einige Symptome zu psychischen Beschwerden passen,sollte man zunächst nicht davon ausgehen. Bevor du zu einer Psychologin gehst ,würde ich eher noch einmal eine endokrinologische Untersuchung empfehlen. Eher "dunkel Blut" bzw. spricht für Beschwerden in höheren Bereichen des Magen-Darm-Traktes. Bei einer Spiegelung kann man die Dünndarmbereiche nicht einsehen ,sodass die Beschwerden auch daher kommen könnten. Wenn das Blut eine einmalige Sache war, dann ist allerdings auch ein bereits wieder verschlossener Einriss gut möglich. Hattest du mehrmals Blut im Stuhl? Bzw. wurde anschließend nochmal auf blut im Stuhl getestet?
Die dauernde Müdigkeit kann sowohl endokrinologische Ursachen als auch Stress als Ursache haben. Bevor man aber alles auf die Psyche schiebt, lieber abklären lassen. Auch der Dünndarm z.B. ist in der Lage Hormone zu produzieren und eine Störung kann ein vielseitiges Krankheitsbild hervorrufen. Viele Ärzte denken leider stark auf ihr Fachgebiet beschränkt oder ihnen fallen eher unübliche Ursachen gar nicht ein.
Wurden inzwischen weitere Untersuchungen gemacht?
Erstmal gute Besserung!

lG Danielle

Hallo,

wurde bei der Karpatunneloperation das entfernte Gewebe in die Histologie geschickt? Und wenn ja kam dabei etwas raus? Ich würde dir empfehlen mal mit deinem Hausarzt zu sprechen ob nicht eine Vorstellung bei einem Rheumatologen sinnvoll wäre.

Grüße!

Hallo Italiano und teeem,

danke für eure Antworten.

Italiano: Hatte schon Magen- und Darmspiegelungen und es wurde nichts großartiges festgestellt. Die letzte Darmspiegelung erfolgte bzgl. des Blutes im Stuhl. Der Arzt wies lediglich daraufhin, dass ich evtl. mal Sodbrennen bekommen könnte, aber da war bisher nie was. Befunde waren alle in Ordnung. Das mit dem Herzklopfen glaube ich, hat nichts mit Stress zu tun. Wenn ich ruhig im Bett liege, so wie jetzt, spüre ich es deutlich und diese Woche war doch sehr stressfrei :)

In der Zwischenzeit war ich nochmal bei einem Handchirurgen wegen dem linken Mittelfinger und wurde operiert - Schnappfinger. Inzwischen ist auch der rechte Zeigefinger betroffen. OP folgt...

teeem - Die OP's bzgl. Karpaltunnelsyndrom wurden (im Nachhinein festgestellt) von einem nicht so fähigen Arzt durchgeführt, dementsprechend ist sicherlich nichts eingeschickt worden. War bereits vor 3 Jahren bei einem Rheumatologen ohne Ergebnis. Der Handchirurg, der den Schnappfinger operierte verwies mich abermals zum Rheumatologen und dort war ich auch schon. Blutabnahme erfolgte, nächster Termin ist im September (er hat Urlaub). Es wurde festgestellt, dass ich für mein Alter sehr viele dicke Sehnenknoten in den Händen habe. Röntgenbilder von vorletzter Woche und Befund vom letztjährigen MRT schaut er sich im September an. :cool:

Termin beim Rheumatologen geschafft. Es ist KEIN Rheuma. Puh:) Zu allem weiteren sagte er nur, dass ich Ibuprofen nehmen könne, wenn es auftritt. Ich müsse für mich selbst entscheiden, ob und wann. Dies kann doch nicht sein Ernst sein? Mit 25 Jahren? Ich weiß echt nicht mehr weiter.

Befund vom MRT kann ich auf Wunsch hier gerne posten.

Hallo Yana,

ich glaube was Italiano meinte ist, dass sowohl bei der Magen- als auch Darmspiegelung jeweils nur ein Stück in den Dünndarm geguckt werden kann, also jeweils nur die Enden.
Wenn man den Dünndarm genauer untersuchen möchte geschieht dieses meist mittels CT bzw. MRT oder aber durch Kapselendoskopie.

Das können dir sicherlich aber die User vom medizinischen Personal besser erklären.

Hattest du denn nochmal Blut im Stuhl?

Desweiteren ist der Tipp mit dem Endokrinologen nochmal ins Gedächtnis zu rufen. Sprich die Schilddrüse kann einem enorme Probleme machen. Dazu passen würden z.B die Karpaltunnelsymptome, das Herzklopfen und die Augenprobleme.

Noch zum Thema "Hypochonder" bzw. "psychische Ursachen":
Kann dir nur aus Erfahrung sagen, dass aufgrund psychischer Probleme einem der Körper einen echten Streich spielen bzw im wahrsten Sinne des Wortes total verrückt spielen kann. Doch die Diagnose wie z.B "Schmerzstörung" darf eigentlich erst gestellt werden, wenn tatsächlich alle organischen Ursachen ausgeschlossen wurden.

Guten Abend shabo,

mein Hausarzt hat die Sache mit dem Blut im Stuhl abgehakt, da der durchführende Arzt der Magen- und Darmspiegelung durch Mikrorisse erklärte. Bis jetzt ist mir nichts weiter aufgefallen. Achte aber auch sehr stark auf meine Ernährung seit einiger Zeit. Das mit dem Endokrinologen habe ich wohl überlesen bzw nicht wahrgenommen. Das wäre vlt. nochmal eine Option, ja. Ist bei Schilddrüse nicht immer irgendwas in den Blutwerten zu sehen? Weil da war ja bisher immer alles unauffällig

Weiß ja nicht welche Blutwerte bei dir untersucht wurde?!
Schau doch mal hier:
Schilddrüse

da steht recht viel zur Schilddrüse und auch welche Blutwerte da genommen werden.

Wenn du durch die Ernährungsumstellung kein Blut mehr im Stuhl hast und deine Magen-Darmbeschwerden wesentlich besser geworden sind, könnte es ja was die Bereiche betrifft eine Nahrungsunverträglichkeit sein.

Also vor 2 Jahren war wohl ein größeres Blutbild, als ich in der Notaufnahme wegen Atemnot war (da wurde Asthma diagnostiziert). Und dies Jahr gabs ein Blutbild vor der "Schnappfinger-OP" und beim Rheumatologen bzgl Rheumaindikatoren. Irgendwas war mit dem Gallenfarbstoff minimal erhöht, 320 statt 100 irgendwas, aber bei Rheumatikern wäre der Wert in den 10.000en und höher meinte der Arzt. Nichts Schlimmes.
Was genau wann wo angeordnet wurde weiß ich natürlich nicht. Werde aber denn wohl mal meinen Hausarzt ansprechen wegen den Werten vor der OP, die im Juli war. Danke shabo :) Einige Dinge treffen davon ja zu