Schmerzen aber keine Möglichkeit zum Arzt zu gehen
Hallo liebe User,
so langsam weiß ich nicht mehr weiter. Ich hab seit einigen Wochen fast dauerhaft am ganzen Körper schmerzen.
Bei der Region der Lunge herrscht öfter ein Druck, als würde mir jemand auf die Lunge schlagen. Hinzu kommen stechende Magenschmerzen, bzw ein stechen im ober- und Unterkörper. Auch habe ich schon seit längerem Schmerzen in den Knien.
Zudem kommen wochenlange Kopfschmerzen (trotz dass ich Kopfschmerztabletten nehme), Durchfall, Übelkeit, Schwindel, zitternde Hände, ab und zu bekomme ich auch sehr schwer Luft. Ich habe manchmal das Gefühl, gleich zusammenzubrechen.
Da ich kein Taschengeld bekomme und meine Eltern nicht mit mir zu einem Arzt fahren, kann ich mir leider keine professionelle Hilfe holen. Das einzige was ich an weiteren Medikamenten benutze (benutzen sollte, aber meine Mutter holt die Tabletten nicht ab) sind Anti-Depressiva.
Ich halte diesen Zustand einfach nicht mehr aus und ich weiß auch nicht mehr weiter.
Bitte, helft mir...!
lG Sarah
AW: Schmerzen aber keine Möglichkeit zum Arzt zu gehen
Und wieso wollen deine Eltern nicht mit dir zum Arzt?
Nimm deine Krankenkassenkarte und fahr alleine hin.
AW: Schmerzen aber keine Möglichkeit zum Arzt zu gehen
Hallo Sarah,
das mit deinen Symptomen hört sich nicht gut an, aber auch das mit deinen Eltern. Wer verschreibt nur um Himmles Willen einem 17-jährigen Mädchen Anti-Deressiva?
Du solltest Dir wirklich überlegen was zu tun ist. Kannst du dich nicht vertrauensvoll an einen Verwandten wenden, der mit dir zum Arzt geht? Der Besuch ist längst überfällig. Es geht vielleicht um dein Leben. Ansonsten kann ich dir nur raten zum Jugendamt zu gehen. Deine Eltern verletzen ihre Fürsorgepflicht. Aber dann wirst du auf dich alleine gestellt sein, denn du wirst doch bald 18.
AW: Schmerzen aber keine Möglichkeit zum Arzt zu gehen
@StarBug: wie bereits gesagt, hab ich aufgrund des finanziellen Mangels keine Möglichkeit, selbst zu einem Arzt zu fahren.
@Klobie: Ich leide an Mittelschweren Depressionen und neige zu Suizid bzw Selbstverletzung, deswegen muss ich die Anti-Depressiva nehmen. Die Psychologin/Therapeutin in der Psychatrie hat mir die Tabletten verschrieben. Auch wenns durch die Tabletten nicht wirklich besser ist. Das Problem ist, alle meine Verwandten wohnen ca 300km weit weg und meine Schwestern sind beide nicht zu Hause.
Na ja, mein Problem ist, ich werde erst nächstes Jahr 18. Und vorher geht bei mir gar nichts....
AW: Schmerzen aber keine Möglichkeit zum Arzt zu gehen
Hallo Sarah,
wenn deine Mutter das Medikament nicht aus der Apotheke holt, dann könntest du in der Apotheke anrufen und nachfragen, ob sie das liefern. Bei uns haben die Apotheken einen Lieferservice.
Hast du diese Symptome, seit du dein Medikament nicht mehr daheim hast und einnehmen kannst? Oder hast du das schon länger?
Du könntest auch deinen Arzt anrufen und ihm deine Misere schildern. Vielleicht gibt es in deinem Fall auch die Möglichkeit eines Hausbesuchs. Oder wenn's dir total schlecht geht, dann ruf den Notarzt, der muss kommen und dich ggf. in eine Klinik einweisen, damit du durchgecheckt werden kannst.
Sind deine Eltern zu streng mit dir und sagen, du sollst dich nicht so anstellen, oder traust du dich nicht, ihnen deine Beschwerden mitzuteilen, oder kümmern sie sich einfach zu wenig, weil sie keine Zeit oder Lust haben? Keine Sorge, hier bist du anonym und kannst alles erzählen.
AW: Schmerzen aber keine Möglichkeit zum Arzt zu gehen
Hallo Sarah,
mir scheint, daß hier zunächst einmal geklärt werden muß, was für ein Verhältnis Du zu Deinen Eltern hast. Welchen Glauben haben Deine Eltern? Mir kommt dieses Verweigern, Dir für Medikamente zu sorgen, schon eher psychopathisch vor. Möglicherweise geht es aber auch um eine Religion (oder Sekte), die so abstruse Vorschriften hat. Möglicherweise sitzt hier der Grund allen Übels. Kannst Du überhaupt irgendwohin gehen, oder hält man Dich in Hausarrest?
Möglicherweise sind meine Fragen zu phantasievoll. Aber die Tatsache, daß Du überhaupt keine Möglichkeiten hast, Hilfe zu bekommen, zwingt solche Gedanken auf.
Bitte, gib wahrheitsgemäß Antwort. Wenn man nicht einigermaßen weiß, wie es in Deinem Umfeld aussieht, weiß man auch kaum Rat.
Liebe Grüße
Myriam
AW: Schmerzen aber keine Möglichkeit zum Arzt zu gehen
@Nachtigall: Die Medikamente habe ich eben abholen können. Diese Symptome hab ich seit ein paar Wochen, aber die Medis hab ich jetzt 1 - 2 Monate oder so nicht mehr genommen. Deswegen weiß ich nicht, ob es immer noch zusammenhängen kann.
Meine Eltern sind streng und zudem traue ich mich auch nicht, weil es eh keinen Sinn mehr hat, mit ihnen darüber zu reden. Ich hab einen Suizidversuch hinter mir, und trotzdem kümmert sich meine Mutter nicht um mich. Es ist, als wäre ich unerwünscht bzw tut sie so, als wäre ich gar nicht da. Aber ab und an spielt sie die nette, damit ich (denke ich) nicht zum JA renne.
@Myriam: Meine Eltern haben keinen Glauben, sie gehören weder einer Religion, noch einer Sekte an. Ich kann nirgendswo hin. Dazu fehlen mir die finanziellen Mittel. Ich bekomme kein Taschengeld und habe ehrlich gesagt auch keine sozialen Kontakte. Also auch keinen Grund, irgendwo hin zu gehen.
AW: Schmerzen aber keine Möglichkeit zum Arzt zu gehen
Liebe Sarah,
gehst Du auch nicht in eine Schule, oder machst irgend eine Ausbildung? Der Mensch muß Kontakte haben. Jugend muß zu Jugend. Du mußt doch das Leben üben, das Miteinander und Füreinander. Normalerweise beginnen solche Lebenserfahrungen in der Familie, setzen sich dann in der Schule - und damit meist auch schon mit "Freund und Feind" fort. Und auf diese Weise wird man lebenstüchtig.
Du mußt Dich mit Deinen Eltern auseinandersetzen, ihnen klar machen, was Du brauchst. Sie müßten das eigentlich aus eigener Erfahrung wissen. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, daß dies nicht machbar ist. Und wenn es doch so ist, daß kein Meinungsaustausch möglich ist, dann bleibt Dir letztlich nur, Dir professionelle Hilfe zu suchen. Du hast ein Leben vor Dir. Auf Dich warten Aufgaben. Versuche, einen Weg zu finden, um Deinen Weg im Leben gehen zu können.
Ich wünsche Dir Mut und Kraft. Man kann es schaffen.
Herzlichst Myriam
(hat Kinder, Enkel und Urenkel und eine Menge Erfahrung im Umgang mit Menschen. )
AW: Schmerzen aber keine Möglichkeit zum Arzt zu gehen
klar geh ich in die Schule.
Aber mit den Leuten hab ich nichts zu tun. Ich sehe sie weder als Freunde, noch als Feinde. Und sowas ist für mich kein Kontakt.
ich hab schon oft genug versucht, mich mit denen auseinander zusetzen, aber letzen Endes hat es Nichts gebracht. Ich war schon längst beim JA. Und? Die haben GAR NICHTS getan.
Ich hab hier auch nicht geschrieben, um mir das alles von der Seele zu reden...
Ich wollte einfach nur Rat wegen meinen Schmerzen. Es ist nicht böse gemeint, aber ich such keinen Seelenklempner, die bringen mir eh nix. Die helfen genauso wenig wie meine Anti-Depressiva.
AW: Schmerzen aber keine Möglichkeit zum Arzt zu gehen
Hi,
@Myriam
So pauschal kann man das nicht sagen. Ich hatte während meiner Schulezti auch keine Freunde. Hatte gruoße Kontaktschwierigekeiten etc.
Meine Eltern haben das nicht ganz ernst genommen - sie hatten diese Probleme selber und hielten das für normal.
Da half alles reden und klarstellen nichts. Mittlerweile haben sie es zum größten Teil verstanden, leider ein bisschen spät. Und selbst das selbst nur weil mal wer von aussen was gesagt hat.
(Und dsa waren leider nicht mal die Lehrer, die haben auch weggesehen.)
Leider gibt es sowas wirklich und viel öfter als man denkt.
Ich nehme/nahm auch Anti-Depressiva - seit ich 17 bin. Manchmal geht es nicht anders und ohne geht es mir viel schlechter.
@Raven
Beim JA (generell Ämtern) muss man hartnäckig sein, die brauchen eine Weile, leider. Versuch es wieder, auch wenn es frustrierend ist. Ich kenne das, ich hab ähnliches hinter mir.
Zu deinen Schmerzen: leider kann dir da wirklich nur ein Arzt helfen, wir kennen dich nicht und können dich ja nicht untersuchen. Man ich kann nicht verstehen wie Eltern so blind sein können :( (da haben meine mich meine immerhin hingebracht - also zum Arzt).
Ansonsten: Reden hilft. Ich war auch lange skeptisch, und es dauerte auch lange bis ich die passende Person gefunden habe. Aber jetzt geht es und es hat sich schon einiges verändert. Leider bin ich auch erst mit 18 darauf gekommen, aber ich sehe es nicht ein mir wegen solcher Menschen mein Leben kaputt machen zu lassen. Ich hab auch Rechte.
Wegen der Anti-Depressiva: Je nachdem brauchen die ja sowieso 4-6 Wochen bis die richtig wirken und in der Anfangsphase können die Depressionen sogar schlimmer werden. Und wenn sie trotzdem nicht wirken brauchts du andere. Musste auch probieren bis ich die passenden hatte.
Ich wünsch dir alles Gute!
Liebe Grüße,
Sternenkämpferin
AW: Schmerzen aber keine Möglichkeit zum Arzt zu gehen
Liebe Sarah,
ich sehe da schon einen Zusammenhang mit deinen Schmerzen und dem Medikament, das du monatelang nicht mehr eingenommen hast. Psychische Probleme können sich sehr stark in körperlichen Symptomen, wie du sie hast, äußern. Es ist schlimm, wenn die Eltern nach einem Suizidversuch der Tochter immer noch nicht aufgerüttelt werden. Auch erfahrene Lieblosigkeit kann Krankheitssymptome oder gar Krankheiten auslösen.
Klar, dass die Anti-Depressiva nicht helfen, wenn du sie nicht nimmst. Sie brauchen einige Zeit, bis sie ihre Wirkung entfalten, und haben schon vielen Menschen geholfen. Und dass dir "Seelenklempner" nicht helfen können, ist ein Vorurteil. Falls du damit schon negative Erfahrungen gemacht hast, dann hast du wohl den richtigen noch nicht gefunden, der zu dir passt. Auch wenn du das hier nicht gesucht hast, möchte ich dir trotzdem ans Herz legen, die psychischen Ursachen für deine Beschwerden und deinen Suizidversuch nicht außer Acht zu lassen. Du musst dir auch hier nichts von der Seele reden, das war nur ein Angebot. (Obwohl deine wenigen Zeilen Bände sprechen.)
Wie du zu einem Arzt kommen könntest, habe ich dir ja schon gestern Vorschläge gemacht. Das kannst du ja mal ausprobieren. Aber auch wenn man dich in ein Krankenhaus bringt, solltest du darauf vorbereitet sein, dass sie vielleicht auch gar nichts Organisches finden, sondern dir das Gleiche erzählen wie wir im Forum.
Wir alle können dir nur ans Herz legen, dein Medikament wieder zu nehmen, und das Jugendamt weiter zu kontaktieren. Wenn man sich nämlich zu schnell abwimmeln lässt, meinen die, es sei nun doch nicht eine gar so ernste Sache. Wobei man zu ihrer Verteidigung sagen muss, dass die auch sehr viel Arbeit haben und abwägen müssen, was gerade dringlich ist. Also solltest du ruhig aufdringlich sein, um zu deinem Recht zu kommen.
Alles Liebe und Gute!
AW: Schmerzen aber keine Möglichkeit zum Arzt zu gehen
Ich nehme meine Medis ja wieder. Aber ich hab die von Februar bis Juni genommen. In diesem Zeitraum haben die nichts gebracht. Die ersten 2 -3 Wochen gings, aber danach war meine stimmund so, als würde ich mir den Tabletten nich angefangen haben. Ich nehme sie ab heute wieder regelmäßig.
Ich hatte schon mehrere therapeuten, nicht nur hier in meiner nähe, sondern auch in der Psychatrie, und die hat mir auch nicht viel gebracht. Da wurde ich sofort auf "entzug" gesetzt und deswegen hab ich heimlich mit rauchen angefangen. Und so sollte es ja auch nicht sein. Ich weiß, dass Jemand zum reden wichtig ist, aber wie soll ich termine festlegen, wenn ich nich mal hingehen kann?
Und ich habe bereits 2 verschiedene anti-depressiva genommen, aber von der anderen die ich hatte war ich dauerhaft müde (bin ich zwar jz auch aber na ja...) Und wenn ich zu meinern Eltern gehe sagen die, ich solle mich nicht so anstellen.