AW: Schwaches Lymphsystem
Hallo PWilliam!
Vermutlich fällt dem Amtsarzt die Schwellung garnicht auf, wenn sogar der Therapeut, der die Lymphdrainage macht, sagt, daß es eigentlich nicht notwendig ist!
M.Meinung nach steigerst Du dich in die Sache rein, völlig unnötigerweise, Du solltest dir ein gutes Beispiel an deiner Mutter nehmen!
Ich habe mir vor 30 J das Kreuzband im re Knie gerissen, wurde 2 x operiert und das Knie ist seither, also 30 J, immer dicker!
Das gleiche gilt für eine Sprunggelenksverletzung, die nicht operiert wurde, trotzdem ist das SG dicker als das andere, aber wie der Physiotherapeut schon gesagt hat, das ist ein kosmetisches Problem, das keinerlei Krankheitswert hat.
Du solltest dich auf deine Doktorabeit konzentrieren und vor dem Amtsarzt brauchst Du keine Angst haben, so genau schaut er seine Probanten nicht an, daß das ein Grund dafür wäre, daß Du nicht in den Staatsdienst übernommen wirst.
LG Josie
AW: Schwaches Lymphsystem
Hallo Josie,
vielen Dank für deine Antwort. Ich weiß ja, dass das Ganze wohl wirklich eine Kleinigkeit ist. Aber allem Anschein nach brauche ich immer irgend etwas, über das ich mir Sorgen machen kann. Die ganze Zeit waren ja so ein paar Unsicherheiten gegeben, also man stellte sich die Frage: Schaffe ich das Studium? Wie läuft das Referendariat? Bin ich gut genug für das Examen. Nun habe ich alles in der Tasche und könnte eigentlich frohen Mutes nach vorne schauen. Aber lieber mache ich mir Gedanken über solche Sachen. Es ist ja auch nicht so, dass ich mich nicht selbst über mich ärgere. Ich bin eigentlich stink sauer auf mich. Jetzt habe ich zwei tolle Examina geschrieben, habe ein Stipendium für meine Doktorarbeit bekommen und könnte mich jeden Tag freuen. Aber lieber mache ich mir Sorgen und bin schlecht drauf. Mich nervt das tierisch. Es ist einfach die Angst vorm Amtsarzt. Und ich weiß nicht, wie ich diese wegbekommen soll, wenn ich mich noch nicht mal dadurch beruhigen lasse, dass ein Amtsarzt zu mir meinte, ich könne optimisisch sein.
Auch meine Therapeutin sagte, es gibt Dinge, die wirklich schlimm sind. Ich rede mir dann immer, dass ich bis zum Ende meines Lebens eventuell diese Schwellungen habe und Stützstrümpfe tragen muss. Aber eine Brille muss ich auch bis zum Ende meines Lebens tragen, meinte meine Therapeutin. Da hat sie eigentlich auch recht. Ich male mir halt totale Horrorszenarien aus, dass ich irgendwann die Elefantenkrankheit bekomme oder arbeitsunfähig werde. Ich weiß, dass ist total verrückt, was ich mache.
Ich hoffe, es wird bald besser!
Einen schönen 3. Advent!
AW: Schwaches Lymphsystem
Hallo Peter,
gibt dir das nicht zu denken, dass du schon bei den nötigen Ärzten und Therapeuten warst und sie alle sagen, so eine kleine Lymphschwäche sei nicht nennenswert? Und dass deine Mutter schon seit Jahrzehnten mit sowas lebt und gar keinen Gedanken dran verschwendet, sich deshalb schlecht zu fühlen? Du machst wirklich aus einer kleinen Mücke einen Riesen-Elefanten, der nun wie ein dunkles Schreckgespenst über dein Leben herrscht.
Du solltest endlich erkennen, dass du ein wertvoller Mensch bist, egal was du machst oder bist und egal ob du gesund oder krank bist und ob du hochintelligent bist oder nicht. Und jeder Mensch hat so seine Makel, keiner ist perfekt. Auf das kommt es auch gar nicht an. Deine Freunde haben das erkannt, deshalb sehen sie auch in dem kleinen Makel kein Problem. Die minimale Schwellung hätten sie wahrscheinlich gar nicht bemerkt, wenn du sie nicht danach gefragt hättest. Alle mögen dich, weil du ein liebenswerter Mensch bist und nicht weil du so gescheit bist. Ich denke, du solltest an deinem Selbstwertgefühl arbeiten, und wenn du es nicht schaffst, solltest du dir helfen lassen. Wenn du das alles erkannt hast, wirst du dem Amtsarzt gelassen entgegensehen und dich wieder am Leben freuen können. Du bist in Ordnung, so wie du bist!!!
Alles Gute!
AW: Schwaches Lymphsystem
Hallo Peter!
Zitat:
Jetzt habe ich zwei tolle Examina geschrieben, habe ein Stipendium für meine Doktorarbeit bekommen und könnte mich jeden Tag freuen.
Du solltest dir diesen Satz aufschreiben und irgenwo hinkleben, wo Du ihn jeden Tag lesen kannst und dann schreibst Du nebenhin noch die Lymphschwäche.
Daran kannst Du dann vielleicht erkennen, daß es sich tatsächlich um eine Kleinigkeit handelt!
Du hast doch in den letzten Monaten soviel erreicht, obwohl Du anscheinend mehr an die Lymphschwäche, als an dein Studium gedacht hast.
Ich weiß nicht, ob es dir was nützen würde, wenn ich dir aufzähle, um was für Krankheiten ich mir selber Sorgen machen muß, vermutlich nicht.
Zitat:
Ich rede mir dann immer, dass ich bis zum Ende meines Lebens eventuell diese Schwellungen habe und Stützstrümpfe tragen muss.
Du redest es dir tatsächlich ein, ich würde mich auf alle Fälle nicht jeden Tag in die Stützstrümpfe reinzwängen
Zitat:
oder arbeitsunfähig werde. Ich weiß, dass ist total verrückt, was ich mache.
Da brauchst Du dir keine Sorgen machen, deswegen wird dich auch kein Arzt krankschreiben!
Konzentrier dich auf dein Ref, freue dich auf die bevorstehende Zeit, laß die Stützstrümpfe weg, dann mußt Du auch nicht jeden Morgen beim Anziehen, als 1. an die Lymphschwäche denken, die Elefantenkrankheit kannst Du sowieso von deiner Liste streichen!!
LG Josie
AW: Schwaches Lymphsystem
Ich möchte mich noch - mit etwas Verspätung - für eure lieben Antworten bedanken. Mein Hauptaugenmerk liegt nun darauf, mich nicht als krank anzusehen, was mir momentan auch ganz gut gelingt.
Ich glaube auch zu wissen, warum ich mir so plötzlich Gedanken über die Sache gemacht habe: Nach dem Bestehen des 2. Examens bin ich plötzlich in ein Loch gefallen, weil ich nichts mehr hatte, was mich unter Druck setzt oder vor dem ich Angst habe. Also habe ich mir unterbewusst was gesucht, über das ich mir Sorgen machen kann. Jetzt, da ich gerade wieder an meiner Doktorarbeit weiter schreibe, mache ich mir keine Sorgen, da ich Ablenkung habe. Manchmal denke ich wirklich, ich bin verrückt.
Das Schlimme war ja auch, dass ich mir immer eingeredet habe, dass "die anderen" keine Ahnung haben, obwohl es sich dabei um Ärzte und Physiotherapeuten gehandelt hat. Ich dachte immer, ich wüsste es besser und "die anderen" erkennen mein Leid nicht. So habe ich dann, um mir selbst zu beweisen, dass ich krank bin, so lange und so fest am Schienbein (bis zum Knie hoch) rumgedrückt, bis auch irgend nur eine noch so kleine Delle zurück bleibt und ich dann manchmal sogar einen Hämatom verursacht habe.