Schwindel, Sehstörungen, Konzentrationsprobleme

Hallo ihr Lieben,

ich wende mich hier an euch, weil ich langsam nicht mehr weiter weiß.
Erstmal ein paar Dinge zu mir:

Ich bin 25, 167cm groß und wiege 65kg. Rauchen tue ich nicht mehr (seit einem Jahr), Alkohol nur ganz selten, Ernährung überwiegend gesund mit viel Obst und Gemüse. Sport treibe ich jetzt seit 6 Monaten regelmäßig (Betreutes Fitnesstraining mit gezieltem Muskelaufbau). Ich arbeite überwiegend am PC (~ 6h am Tag), dafür vermeide ich PC und Fernseher zu Hause so oft es geht.

Ich plage mich mit meinen Problemen jetzt schon seit über einem Jahr rum, ohne dass die Ursache für meine Beschwerden gefunden wurde.

Angefangen hat alles im Dezember 2011. Ich bekam immer öfter (vor allem bei konzentriertem Arbeiten) leichte Kopfschmerzen, Druck auf dem Kopf und auf den Augen, Sehprobleme (ich musste meine Augen zunehmend zusammen kneifen, um etwas lesen zu können) und konnte mich kaum noch konzentrieren. Als das Ganze nach einer Woche nicht besser wurde, bin ich zu meinem Hausarzt. Die Werte im Blut waren alle in Ordnung, jedoch stellte sich heraus, dass ich kurz zuvor eine EBV-Infektion gehabt haben musste. Mein Arzt sagte mir also, das käme davon und würde selbst wieder verschwinden.

Als es nach 2-3 Wochen immernoch nicht besser wurde, schickte er mich zum MRT des Kopfes. Dort wurden 5-7 (nicht mehr aktive) Läsionen festgestellt und ich kam mit Verdacht auf MS zum Neurologen, der mich auch direkt ins Krankenhaus schickte. Die Untersuchungen im Krankenhaus führten alle ins Nichts (MRT Wirbelsäule, Lymbalpunktuation, Blutuntersuchungen, ...) - trotzdem gaben mir die Ärzte hochdosiertes Cortison und entließen mich anschließend ohne Befund.

Von dem Zeitpunkt an kamen immer mehr Beschwerden hinzu. Ich bekam heftige Nackenschmerzen/Nackenverspannungen und Schmerzen im rechten Arm dazu, woraufhin ich zum Orthopäden ging. Der diagnostizierte einen Mausarm und verschrieb mir eine Spange für den Arm. Beim Tragen der Spange wurden die Schmerzen im Arm nur noch schlimmer und ich ging auf eigene Kosten zur Krankengymnastik.

Als es durch die Krankengymnastik nicht besser wurde und sich mein Allgemeinzustand immer weiter verschlimmerte, ging ich zu einem zweiten Orthopäden. Der röntgte die Wirbelsäule und ordnete ein MRT der HWS an. Meine WS ist in Ordnung und die Bandscheiben ebenso. Also bekam ich wieder Krankengymnastik und eine 100er Packung Ibuprofen ("Das wird schon wieder besser"). Das war im August 2012.

Seitdem hat sich mein Zustand immer weiter verschlechtert. Ich habe weiter Krankengymnastik probiert und mache betreutes Fitnesstraining, um meine Rücken- Bauch- und Nackenmuskeln aufzubauen. Nebenbei gehe ich noch zur Heilpraktikerin (Akupunktur) auf eigene Kosten. Die Verspannungen im Nacken- und Schulterbereich sind auch viel besser geworden, aber die übrigen Symptome sind geblieben.

Im Dezember habe ich mir extra 4 Wochen Urlaub genommen, da ich dachte es käme vom Stress. Von dem Urlaub hatte ich leider nicht viel, da ich kaum irgendwas machen konnte. Es kamen immer mehr Beschwerden hinzu:

- Kopfschmerzen über den Augen
- Druckgefühl im ganzen Kopf
- Druck auf den Augen, Probleme beim Sehen/Lesen
- Gefühl, als würde ich gleich umkippen
- extrem kalte Hände und Füße
- ständiger Durst
- extreme Müdigkeit unabhängig davon wieviel ich geschlafen habe
- Konzentrationsprobleme
- mittlerweile auch Probleme, mir Sachen zu merken
- schon bei geringer körperlicher Anstrengung fühle ich mich extrem kaputt

Mittlerweile belastet es sowohl meinen Arbeitsplatz als auch meine ganzen sozialen Kontakte (Beziehung, Freunde, Familie). Letzte Woche habe ich es ein letztes Mal bei meinem Arzt versucht, der nochmal eine Blutuntersuchung angeordnet hat.

Hier die Blutwerte von gestern:

Leukozyten: 4,8 Tsnd/µl
Erythrozyten: 4,62 Mio/µl
Hämoglobin: 13,7 g/dl
Hämatokrit: 39,7 %
MCV: 85,9 fl
MCH: 29,7 pg
MCHC: 34,5 g/dl
RDW: 12 %
Thrombozyten: 224 Tsnd/µl

Glucose: 86 mg/dl
GGT: 11 U/l
Kreatinin: 0,63 mg/dl
Glomeruläre Filtrationsrate: 122 ml/min/1.73
Kalium: 4,4 mmol/l
Calcium: 2,18 mmol/l
Eisen: 120 µg/dl
TSH: 1,15 mU/l
Vitamin B12: 224 pg/ml
Folsäure: 4,5 ng/ml

Er sagt es sei alles in Ordnung und er weiß nicht mehr was er noch testen soll. Er hat mir jetzt eine Überweisung zum Psychologen gegeben.
Könnt ihr mit den Blutwerten etwas anfangen? Ist B12 und Folsäure nicht etwas niedrig? Es liegt auf dem Blutbild zumindest nah an der Grenze. Oder habt ihr eine Idee, welche Untersuchungen ich noch machen lassen könnte?

Sorry, wenn der Text etwas lang geworden ist, aber ich langsam echt verzweifelt und weiß nicht mehr weiter :-(

Vielen Dank jetzt schon für eure Hilfe!

Hallo,

dein B12 ist definitiv zu niedrig. Hier sollte auch noch abgeklärt werden, wo die Ursache liegt. (vegetarische Ernährung?, Darm Probleme? zB. ... es sollte auch der Intrinsic factor gemessen werden)
Außerdem ist der B12 Wert im Blut sehr unzuverlässig ... besser wäre der HoloTC im Blut oder Methylmalonsäure im Blut oder auch im Urin.
Bei dem Wert und je nach Ursache, würde ich mit Spritzen anfangen ... dazu aber unbedingt noch einen B- Komplex nehmen, da man niemals nur ein B Vitamin nehmen sollte ... und dein Folsäure Wert auch schon sehr niedrig ist.

Ein B12 Mangel kann irreversible Schäden machen und ich finde es schon sehr unverantwortlich von dem Arzt zu sagen, dass alles in Ordnung wäre!

Hier mal was zum lesen ---> Deutsches Ärzteblatt: Ursachen und frhzeitige Diagnostik von Vitamin-B12-Mangel (03.10.2008)

Hallo,

was ich an der Geschichte jetzt nicht so ganz verstehe was aus den Läsionen auf dem ersten MRT geworden ist. Waren Sie danach in einer neurologischen Abteilung im Krankenhaus oder wo? Und was haben die aus den Läsionen gemacht? Sind Sie weiter in neurologischer Behandlung?

Hallo,

ja ich war im Krankenhaus in der Neurologie, allerdings konnte die Ursache für die Läsionen nie gefunden werden. Nach 6 Monaten war ich erneut zur Kontrolle im MRT - die Läsionen hatten sich nicht verändert und sind für die Ärzte damit abgehakt gewesen.

Hallo,

gehen Sie dochnochmal zu einem Neurologen und schildern die Situation! Man will da ja nichts verpassen!

Hallo,
Neurologe ist wichtig,grade wenn Veränderungen im MRT sichtbar sich/waren.
Aber zusätzlich: tragen Sie eine Brille? Wen ja: Stimmt die Stärke der Gläser noch? Haben Sie eine PC-Brille?

Zitat:

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Ich bekam immer öfter (vor allem bei konzentriertem Arbeiten) leichte Kopfschmerzen, Druck auf dem Kopf und auf den Augen, Sehprobleme (ich musste meine Augen zunehmend zusammen kneifen, um etwas lesen zu können)

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Durch Fehlsichtigkeit + PC-Arbeit (Bildschirm, Zwangshaltung) kann man auch heftig "verspannen", Folge sind die geshildertern Probleme....

Bitte nicht falsch verstehen: Sie gehören trotzdem in neurologische Betreuung!

Alles Gute

jobwa