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Wie ticken Ärzte?
Hallo zusammen!
Meine eigentliche Frage steht ja schon im Betreff. Ich für meinen Teil bin komplett Ärztegeschädigt und habe kein Vertrauen mehr ( wahrscheinlich ganz schlecht). Hintergrund: Alles fing nach der Geburt meiner Tochter vor 17 jahren an. Plötzlich bekam ich einfach so extrem starkes Herzrasen, was für mich so übel war, das ich dachte, ich geb den Löffel ab. Ärzte konnten nix finden, O-Ton: Ab und an mal ein bisschen Herzrasen ist nicht schlimm. DOCH, für mich war und ist es schlimm! Das hielt ein paar Wochen in unregelm´ßigen Abständen an und verschwand genauso schnell wieder wie es kam. Dann war jahrelang ruhe, nur wirklich wohl gefühlt hab ich mich trotzdem nicht. Der nächste "Schub" kam ein paar Jahre später und ging über Monate, es gesellten sich immer mehr Symptome dazu. Kein Arzt nahm mich ernst. Im Mai 2000 kams dann ganz übel, ich bin komplett zusammengeklappt mit einem Puls von 160 und einem RR von 235/120. Da bequemte man sich im KH dann doch mal, Ursachenforschung zu betreiben. Heraus kam eine Aortenklappeninsuffizienz Grad 1 und irgendwas gefiel denen an meinen Nieren nicht. Aha, ich bin also kerngesund >:D
Wurde dann noch zu ner Schilddrüsenuntersuchung geschickt, bei der sich kalte Knoten fanden und die SD insgesamt vergrößert war, aber nix behandlungsbedürftiges und mir hat auch keiner gesagt, das das kontrolliert werden muss*grrr*
Der nächste "Schub" kam nach der Geburt meines mittleren, ging wieder ein paar Wochen und das Herzrasen verschwand ( allerdings blieben andere Symptome und es kamen in den Jahren immer neue hinzu, nur haben die Ärzte nichts in Zusammenhang gebracht). Knapp 3 Jahre ging es mir für meine Verhältnisse gut. Im Febr. wurde mein jüngster geboren und wieder fing alles von vorne an, schlimmer als je zuvor und hält nun bereits 6 Monate heftig an.
Als ich wieder mal im KH vorstellig wurde, weils mir obermies ging, fiel zum ersten mal das Wort "Panikattacken", zunächst war ich erstmal zufrieden, weil das Kind einen namen hatte, aber je mehr ich mich damit beschäftigt hab, um so mehr bin ich zu dem Schluß gekommen, das es das NICHT bzw. nicht allein sein kann und noch etwas anderes dahinterstecken muss. Eine Bekannte erinnerte mich an meine SD und die Symptome passten fast alle. gestern hatte ich nun erneut einen Termin zur Untersuchung, die zwar immer noch einen Knoten von 6 mm ergab, der linke Lappen ist deutlich kleiner als der rechte und Blutwerte alle im Referenzbereich. Also ausser Spesen nix gewesen.
Ich bin am Boden zerstört, hatte alle Hoffnung in diesen Termin gesetzt... und nix. Jetzt gab man mir den Rat mich an einen Endokrinologen zu wenden, dort habe ich sehr kurzfristig nach Schilderung meiner Beschwerden für nächsten Mittwoch einen Termin bekommen.
So, nach diesem Roman nun die eigentliche Frage: Warum muss man als Patient zum Arzt gehen und sagen, was er zu tun hat? Warum wird alles, für das es nicht sofort eine Erklärung gibt auf die Psychoschiene geschoben? Gibt es eigentlich noch Ärzte, die auf den Patienten eingehen und nicht alle am Fliessband abfertigen?
Falls jemand Interesse an meiner "Symptomliste" hat, tipp ich sie gerne ab ( ist nur ne DIN A4´Seite :p ).
Ich versuch einfach nur rauszukriegen, was zum Teufel mit mir los ist!
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AW: Wie ticken Ärzte?
Hi Susi!
Also auf Deine Frage "Wie ticken Ärzte" kann ich Dir keine Antwort geben, die ticken nämlich alle anders! Manche normal, manche extrem und manche nicht richtig! :D
Die Idee mit dem Endokrinologen finde ich schon mal gut. Hast Du denn die Sache mit Deinen Nieren nochmal abklären lassen? Naja, vielleicht wird der Endokrinologe Dir dazu auch was sagen können...
Nimmst Du irgendwelche Medikamente ein?
Ich wünsche Dir auf jeden Fall viel Glück für den Termin beim Endokrinologen, nimm bloß alle schriftlichen Befunde mit, die Du hast oder besorg sie Dir noch. Sonst müssen die die anfordern und dann dauert das alles erstmal bis ins neue Jahr und das muß ja nicht wirklich sein!
Liebe Grüße, Andrea
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AW: Wie ticken Ärzte?
Hallo Susi
Unabhängig jetzt von deinem Fall:
Leider wird die "Psychoschiene" wie du es nennst noch viel zu wenig von Ärzten angedacht. Psychische Probleme wie Ängste, Panik, etc. können durchaus körperliche Symptome machen. Diese Patienten haben meistens eine mehrjährige Odyssee hinter sich und etliche Ärzte abgeklappert, die nicht helfen konnten.
Wurden bei dir eigentlich mal ein Langzeit-EKG gemacht?
Liebe Grüße
Michael
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AW: Wie ticken Ärzte?
Hallo Michael!
Hab mehrere Langzeit EKG und RR hinter mir, alle OB. Herz-US ( mit Schlauch schlucken*bäh*) ergab dann eben die AOI. Ja, das die Psyche auch körperliche Probs machen kann, weiß ich auch. Aber es passt nicht wirklich. Sicherlich hab ich auch psychische Probs ( bedingt durch meine Kindheit/ Jugend), aber eben nicht nur. Mache auch Verhaltenstherapie, hab aber den Eindruck, ich dreh mich nur im Kreis. Ich weiß, das ich auch "wirkliche" Panikattacken habe, wobei ich aber keinen blassen Schimmer habe, was die auslöst ( meine Therapeutin übrigens auch nicht).
Ich tipp jetzt doch mal meine Symptomliste ab, vielleicht fällt ja jemandem was dazu ein.
Aaalso*tieflufthol*
- Herzrasen ( Puls bis 160)
- Panikattacken in Schüben
- Herzstolpern ( selten)
- starke innere Unruhe
- zitternde Hände
- Nervös
- Durchfall seit 10 Monaten ( kenne keinen normalen Stuhl mehr)
- in 3 Monaten 16 kg abgenommen, momentan gehts rauf und runter ohne das ich was am essen verändert hab
- Übergewicht ( absolut sport und Diätresistent), überwiegend am Bauch
- Ruhepuls zwischen 80 und 90
- Schwindelattacken ( MRT OB)
- starke Konzentrationsstörungen
- Körpertemp. um 37° ohne wirklich krank zu sein
- kompletter Libidoverlust
- stark Licht-, Lärm- und geräuschempfindlich
- extreme Vergesslichkeit
- nachmittags/abends eiskalte Hände und Füße und ich klapper vor Kälte wie blöde, obwohl die Wohnung mehr als warm ist
- starkes schwitzen bei normaler Belastung
- Dauermüde, dabei aber Ein- und Durschlafprobleme
- Antriebslos
- Gefühl zu schwanken
- Drückgefühl im Hals, mal mehr mal weniger stark
- Gefühl zu wenig Luft zu bekommen, schnell uasser Puste
- Muskel-,Gelenk - und Rückenschmerzen ( Orthopäde OB)
- verschwundene Nagelmonde und starke Längsrillen auf allen Nägeln
- rauhe, trockene Gesichtshaut
- schuppige, juckende Kopfhaut
- starkes Hautjucken an den beinen
- Ohrgeräusche ( pfeifen, klingeln)
- Sehstörungen ( schwarze Punkte) selten
- dünnes Nervenkostüm, schnell auf 180
- schlecht, langsam heilende Wunden
- stärker werdender Haarwuchs am Körper und neuerdings auch im gesicht *bäh*
- Milchfluß obwohl vor 5,5 Monaten abgestillt
- sehr infektanfällig
- CRP Werte seit einiger Zeit immer erhöht bzw, grenzwertig
Im August 06 dann Gallen-OP. Leberwerte waren seit 2,5 Jahren erhöht ( machte sich aber irgendwie keiner nen Kopf drum), im August dann ums 10 fache erhöht, Noteinweisung von meiner HÄ. Es waren aber keine Entzündungswerte zu finden. Alkohol trinke ich überhaupt nicht, nicht mal zu Silvester nen Glas Sekt oder so. Dabei wurde dann auch noch ne Fettleber festgestellt, wo mir keiner sagen kann oder will, wie ich bitte dazu komme. Seit der OP wurden auch die Leberwerte nicht mehr kontrolliert.
Und jetzt sag mir nicht, das das alles psychisch sein soll. Mir gehts einfach mehr als beschissen und mein bauchgefühl sagt mir einfach, das da mehr hintersteckt als nur die Psyche.
Falls also jemand dazu ne Idee hat oder Anregungen, was noch getestet werden sollte, immer her damit.
Gemacht wurden bisher: Sono und Szinti SD, Langzeit EKG und RR, MRT, diverse Blutbilder bei denen immer irgendwelche Werte aus der Reihe tanzten, was aber laut Ärzten nicht bedenklich wäre ( z.B. CRP, kalium, Glukose).
Ich mag mich einfach nicht damit abfinden den Rest meines Lebens so zu verbringen, denn das ist kein leben mehr.
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AW: Wie ticken Ärzte?
Hallo Andrea!
Angeblich sind die Befunde aus dem KH aus meiner Akte meiner HÄ verschwunden ( wollte sie ja mit zur NUK nehmen). Ich weiß nicht mehr genau, was damals festgestellt wurde, jedenfalls war was auffällig aber es wurde kein behandlungs oder Kontroll bedarf gesehen.
Medikamente in dem Sinne nehm ich nicht. Habe mir jetzt nur Vivinox Day besorgt, damit ich wenigstens tagsüber halbwegs funktionieren kann ( INhalt sind Baldrian, Hopfen und Passionsblume).
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AW: Wie ticken Ärzte?
Du hast ja viele Symptome.
Es gibt Symptome, die auf ein Problem der Schilddrüse hinweisen.
Du schreibst, du hast seit 10 Monaten Durchfall, wie oft gehst du denn am Tag auf die Toilette?
Ist bei dir denn eine Schilddrüsenüberfunktion ausgeschlossen worden?
Oder generell, was sagen denn deine Schilddrüsenwerte?
Wie sieht es bei dir denn aus mit nächtlichem Schwitzen? Wachst du manchmal auf und bist so nassgeschwitzt, dass du dein Nachthemd wechseln musst?
Und wie sieht das mit Fieber aus (> 38°) ?
Wie stehts mit deinem Blutdruck? Und wie viel trinkst du so am Tag über den Daumen gepeilt?
Rauchst du? Wenn ja wie viele Zigaretten am Tag?
Gruß
Michael
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AW: Wie ticken Ärzte?
Sag ich ja, das es heftig ist.
Der Durchfall ist seit der letzten SS, quasi direkt nach der Geburt. So 3-4 mal am Tag schaff ich locker, aber ich muss auch sofort in der Nähe einer Toilette sein, groß was aufhalten kann ich da nicht.
SD ist gestern untersucht worden: Kalter Knoten von 6mm im linken Lappen, linker Lappen auch deutlich größer als der Rechte, Links war alles kanllerot, rechts nur gelb. Funktionsleitung 75%
SD-Werte vom 30.11. ( wurden gestern nicht nochmal abgenommen)
TSH basal 1,21uU7ml ( 0,32 - 4,00), einen Tag vorher wurde im KH TSH abgenommen, da war er 2,235 ( :confused: )
FT3 3.77pg/ml ( 2,00 - 4.20)
FT4 1,22ng/dl ( 0,80 - 2,30)
Mikrosomen-AK-IFT ( MAK) negativ
Anti-TPO-Elisa ( TPO AK) 15,1IU/ml (< 50)
Thyreoglobulin-AK-Elisa ( TAK) negativ
TSH-Rezeptor-AK- RIA (TRAK) 2 IU/l ( <9)
Kleines Blutbild ( selbes Datum)
Leukozytenzahl 9.2 Gpt/l ( 3.8 -9.8)
Erythrozytenzahl 4,62 Tpt/l ( 4.0 - 5.4)
Hamoglobin 14,5 g/dl ( 12.0 - 16.0)
Hämatokrit 0.44 ( 0,37 - 0,50)
MCV 96,1 fl ( 79-98)
MCH (HbE) 31.4 pg (26-34)
MCHC 32,7 g/dl ( 30-36)
RDW 14,6 % ( 11 -16)
Thrombozytenzahl 390 Gpt/l ( 150-450)
Nächtliches schwitzen: Jein, also das beschränkt sich bei mir auf einen nassen Nacken und Schulterbereich
Fieber in dem Sinne nicht, nur das die Temp. immer um die 37° ist. Fieber bekomm ich garnicht, nicht mal als ich die schwere Nierenbeckenentzündung hatte (92)
Blutdruck meist Grenzwertig 140/90, ausser in den Schwangerschaften, da war er bilderbuchmässig ( 120/80) komischerweise.
Trinken würd ich so schätzen 2-3 Liter, also ziemlich normal
Rauchen ist mein einziges Laster, leider, so ca. 15 am Tag.
Irgendwelche Ideen?
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AW: Wie ticken Ärzte?
Hmmm
Also von den Werten her bist du nicht in einer Überfunktion, die einige Symptome hätte erklären können.
Was haben die Ärzte dir denn bezüglich deiner Schilddrüse und den Knoten geraten?
Was deinen Durchfall angeht, ich würde dem mal nachgehen.
Hast du deinen Hausarzt mal darauf angesprochen?
Es könnte z.B. eine "Colitis Ulcerosa" sein, eine chronische Entzündung des Dickdarms, die unbehandelt dauerhafte Durchfälle macht.
Oder ein "Morbus Crohn", eine Autoimmunerkrankung, die auch den Darm befällt und auch häufig starke und chronische Durchfälle macht.
Ohne dir jetzt Angst machen zu wollen, ich würde da zumindest mal nachhaken und evtl. mal eine Darmspiegelung machen lassen.
Du sprichst bei den Panikattacken über eine Therapeutin.
Was für eine Therapeutin ist das denn?
Wenn sich kaum/keine medizinischen Erklärungen für deine Symptome finden lassen, würde ich vielleicht wirklich mal mit einem Psychosomatiker sprechen.
(Ich will dich jetzt nicht auf die Psychoschiene abschieben)
Wie ich oben schon geschrieben habe gibt es viele Patienten mit realen Symptomen,
die Jahrelang Ärzte abklappern ohne Ergebnis aber mit extrem hohen Leidensdruck (wie bei dir ja auch), bis dann endlich z.B. eine Angststörung diagnostiziert wird, die die Ursache für die körperlichen Symptome war.
Gruß
Michael
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AW: Wie ticken Ärzte?
Das ist eine Verhaltenstherapeutin. Ihre Diagnose zu beginn der behandlung: Panikstörung, generalisierte Angststörung, Depression ( bin ich garnicht der Meinung) und posttraumatische Angststörung.
Tja, die NUK-Tante gestern ratterte nur kurz das Ergebnis runter und meint, sie schickt den kompletten Befund zu meiner HÄ, sonst nix weiter.
Klar hab ich meine HÄ auf die Durchfälle angesprochen: Reaktion: ein Schulterzucken, ist halt manchmal so>:D
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AW: Wie ticken Ärzte?
Also ich würde wegen dem Durchfall ruhig mal nachhaken.
"Ist halt manchmal so" ist bei einem Jahr Durchfall keine gute Aussage.
Wenn dein Hausarzt dir deine Befunde erklärt hat, schreib hier mal, was dabei raus gekommen ist, würde mich echt interessieren.
Gruß
Michael