Trigeminusneuralgie nur in den Zähnen?

Hallo Ihr!
Ich habe jetzt seit über einem Jahr die vage Diagnose atypische Trigeminusneuralgie. Vor einem Jahr fing es in einem Backenzahn links an und ich dachte ich hätte Zahnschmerzen, was meine ZÄ verneinte. Mein Schmerztherapeut, zu dem ich ohnehin gehe weil ich chron. Bauch-und Rückenschmerzen habe sagte dann, das wäre eine Trigeminusneuragie und verschrieb mir Carbamazepin. Noch bevor das richtig wirken konnte habe ich so schreckliche Schmerzen in allen Zähnen oben links vom Backenzahn bis zum Schneidezahn bekommen, dass ich in eine neurologische Klinik gegangen bin. Ich dachte, ich werde verrückt. Das fühlt sich dann an, als würde man ohne Betäubung die Zähne aufgebohrt bekommen. Dort hat man so einen Stromtest im Gesicht durchgeführt (weiss leider nicht wie es heisst), was einen neuen Anfall auslöste, jedoch angeblich ohne Befund. Ein MRT brachte auch keine Antwort warum ich solche Schmerzen habe. Oft fühlt sich die li. Gesichtshälfte an, als würde man feinen Schnee darauf sprühen, manchmal fühlt sich die li. Seite auch ein wenig taub an. Bei kaltem starken Wind werden die Beschwerden mehr. Ich nehme jetzt 3x300mg Carba und es geht einigermaßen, aber ewig kann und will ich das nicht weiter nehmen und wenn ich versuche das Med. auszuschleichen, dann werden die Schmerzen wieder mehr. Zwischendurch fingen dann auch die Zähne der unteren Zahnreihe an weh zu tun, aber das ist inzwischen fast weg. Ich nehme wegen der Bauch- und Rückenschmerzen ohnehin schon 3x100mg Tramal retard und 3x600mg Ibu. Wer sich jetzt wegen des Tramals aufregt: es ist mir gelungen mich selber von Jurnista 96mg (=Hydromorphon) auf Tramal umzustellen. Meine Ärzte sind sehr zufrieden damit, dass ich es überhaupt geschafft habe. Das ist mit einer der Gründe, warum ich das Carbamazepin auch weglassen können möchte. Jedenfalls habe ich mal gelesen, dass man den Trigeminus eher in der Haut spürt. Ist das womöglich die falsche Diagnose? Beim Neurologen war ich auch. Der meinte, wenn das MRT keinen Befund zeigt, müsste ich das Carba wohl oder übel erstmal weiter nehmen. Wer weiss Rat???

Hallo Britta!
Du schreibst jetzt garnichts dazu, inwieweit die Zähne richtig untersucht wurden.
Ich kann die Situation sehr gut nachvollziehen, vor einigen Jahren ging es mir genauso.

Ich ging zum ZA der machte ein Rö-Bild und sagte, es ist nichts auffälliges zu sehen, der Zahnstatus, der gemacht wurde keine Auffälligkeiten.
Also wieder nach Hause "gedackelt".

Die Schmerzen haben sich im Laufe der nä Tage ins unermeßliche gesteigert, ich konnte nur noch im Sitzen schlafen, wenn man von Schlafen überhaupt sprechen kann.
Ich habe zu dieser Zeit auch Nachtwache gehabt, morgens nach dem Dienst bin ich zum ZA und habe gewartet, bis die Praxis aufgemacht wurde.

Die Schmerzen haben sich in der Zwischenzeit vom li Unterkiefer bis in den li Oberkiefer gezogen und dann den Trigeminusnerv entlang.
Der ZA hat dann gemeint, es könnte mit den Nasennebenhöhlen zusammenhängen, ich soll zum HNO, er hat selber angerufen, ich bin dann gleich weitergefahren.

Der HNO-Arzt hat nur den Kopf geschüttelt und gesagt, mit seinem Fachgebiet hängt es nicht zusammen.
Ich wieder zum ZA und habe gesagt, mir ist es jetzt egal, er soll mit einem Zahn anfangen und erst aufhören, wenn wir den Übeltäter haben

Der 1. Zahn war gleich der Übeltäter, obwohl lt. Röntgen nichts zu sehen war, war der Nerv gangränös und vereitert, die Zahnwurzel entzündet.
Zahnwurzelbehandlung, nach Hause.

Am nä Tag das gleiche wieder, lange Rede kurzer Sinn, obwohl lt ZA es anscheinend so gut wie nie vorkommt, daß mehrer Zähne gleichzeitig eine Zahnwurzelentzündung haben können, die man dann auch im Rö nicht sehen kann, es waren noch 2 weitere Zähne im Oberkiefer betroffen, die dann auch eine Zahnwurzelbehandlung erhalten haben und dann war erstmal wieder Ruhe eingekehrt.

Geh also zum Zahnarzt

Hallo Josie!
Danke, dass Du mir geantwortet hast. Natürlich sind die Zähne untersucht worden. Beim 1. Mal sagte die ZÄ schon, dass die Schmerzen davon nicht kommen könnten, weil der damals 1. betroffene Zahn nicht nur Wurzelbehandelt wurde, sondern auch schon Jahre davor ist eine Wurzelspitzenresektion gemacht worden. Auch der Zahn daneben hat keine Wurzel mehr. Sie hat so ein rundherum Röntgen Bild angefertigt. Das lässt aber meinen Mut sinken, wenn bei Dir auch nichts zu sehen war und Du trotzdem was hattest. Allerdings frage ich mich, ob das Carba dann wohl wirken würde, wenn es tatsächlich nur die Zähne wären. Und hätte ich die Beschwerden wirklich seit einem Jahr? Ich weiss es nicht. Jedenfalls wurde jetzt, nach einem Jahr wieder ein komplettes Röntgenbild angefertigt. Sie sagte wieder: nein, es liegt nicht an den Zähnen. Komischerweise tut es ja auch beim kauen nicht weh! Ganz am Anfang hatte ich sogar das Gefühl, dass Kaugummi kauen ein bisschen hilft. Da half auch Kälte im Mund. Auf der Fahrt zur Klinik habe ich damals Eiswürfel gelutscht um nicht durchzudrehen. Eine Woche später konnte ich nicht einmal mehr einen kühlen Pudding essen, hatte das Gefühl, dass der Schmerz am Gaumen ausgelöst wird. Mittlerweile kann ich aber wieder ohne Probleme sogar Eis essen. Ich glaube schon, dass es weitaus schlimmere Fälle gibt und die jetzigen Schmerzen sind mit denen am Anfang nicht zu vergleichen. Da hatte ich damals echt eine glatte 10 auf der Skala, bin fast ohnmächtig geworden, war nicht richtig ansprechbar. Der heutige Schmerz nervt eher. Ist eben so, als hätte man ständig leichte bis mittlere Zahnschmerzen. Es zermürbt, weil ich ja auch noch 2 andere Schmerzerkrankungen habe. Hätte man auf dem MRT nicht auch sehen müssen, wenn irgendwas unter oder an den Zähnen nicht o.K. ist?


Vielen lieben Dank
Britta