Hallo zusammen,
ich bin neu hier und sehr angetan von der Beteiligung und Hilfestellung hier im Forum. Bisher habe ich schon viel mitgelesen, aber da ich inzwischen auch am verzweifeln bin, erzähle ich jetzt mal meine Geschichte in der Hoffnung, dass jemand vielleicht eine Idee hat, was ich haben könnte.
Erstmal zu mir ein paar Informationen: Ich bin 27 Jahre alt, sehr sportlich und war bisher kerngesund. Es hat alles Ende 2010 angefangen als ich nach meinem Studium ungefähr 3 Monate im Beruf war (Ingenieur).
Es fing damit an, dass mir auf den Autofahrten als Beifahrer immer schlecht wurde, vornehmlich auf den Rückfahrten von der Arbeit. Ich hatte dann immer Angst mich im Auto übergeben zu müssen (nicht vorm Übergeben direkt, sondern eher vor der peinlichen Situation). Tatsächlich übergeben habe ich mich aber noch nie. Dazu kam dann ein merkwürdiges Kopfgefühl (Watte, Schweben, Druck..schwer zu beschreiben).
Diese Übelkeit hat sich dann im Laufe der Zeit auf andere Situation übertragen, wie z.B. Essen gehen mit Kollegen/Familie/Freunden, Meetings, Flugzeugflug und sogar Zusammensitzen mit Freunden. Also zusammenfassend kann man sagen, Situationen aus denen ich nicht fliehen kann, bzw. es peinlich wäre sich dort zu übergeben, dort negativ aufzufallen. Dadurch wurde ich immer angespannter und ich habe eine Art Druck im Kopf bekommen (wahrscheinlich durch Nackenverspannungen?), der mich dann zu meinem Hausarzt getrieben hat.
Dort wurde natürlich nichts gefunden (Blutuntersuchung, Blutdruck), Kopf-MRT gemacht, HNO-Arzt, Neurologe..alles ohne Befund, obwohl ich da auch immer das Gefühl hatte sehr schnell auf die psychische Schiene geschoben worden zu sein. Was bei der Geschichte natürlich auch sehr naheliegend ist.
Wobei ich nicht verstehe, was der initiale Auslöser für diese Übelkeit auf den Rückfahrten gewesen sein soll?!
Ich bin seitdem jedenfalls in psycho-therapeutischer Behandlung und dort wurde mir ziemlich schnell gesagt, dass ich unter Agoraphobie leide (wobei ich das alles –nachdem ich mich etwas belesen habe- eher unter sozialer Phobie sehe).
Seitdem mache ich Entspannungsübungen wie Muskelentspannung und Atementspannung, die mir aber leider kaum etwas bringen. Wenn ich die Übungen daheim mache, kann ich wunderbar entspannen..dort bin ich aber sowieso meistens entspannt. In den Situationen kann ich diese Übungen aber meistens nicht anwenden, da ich dann zu verspannt bin und mich zu sehr darauf konzentriere meine Übelkeit zu beherrschen.
Dass das größtenteils Panikattacken sind, ist mir inzwischen bewusst und damit muss ich wohl irgendwann lernen umzugehen. Der eigentliche Grund warum ich hier schreibe ist aber ein anderer:
Ich mache mir Gedanken darüber, was diese initiale Übelkeit beim Autofahren ausgelöst haben kann? Weil ich irgendwie glaube, dass da doch irgendein gesundheitliches Problem versteckt ist… Verspannungen im Nacken nach der Arbeit vielleicht? Vom falschen Sitzen/falscher Körperhaltung? Kennt jemand sowas? Die Übertragung auf andere Situationen ist aber mit Sicherheit psychisch bedingt.
Dann gibt es noch etwas anderes: Seit einiger Zeit habe ich, auch wenn es keine dieser Situationen ist und kein Stress anliegt, eine leichte Übelkeit und ein komisches Wattegefühl im Kopf, dazu eine ständige Verspannung im Nacken und manchmal leichte Rückenschmerzen. Kann diese Übelkeit von Verspannungen im Nacken kommen? Ich habe diesen Montag mal einen Termin beim Orthopäden, aber in Ärzte lege ich irgendwie keine große Hoffnung. Darüber hinaus ist mir aufgefallen, dass die Übelkeit eigentlich immer irgendwie vom Hals her kommt und nicht vom Magen. Dieses berühmte Kloß-im-Hals-Gefühl gepaart mit Wattegefühl im Kopf. Wenn ich etwas aufstoße (Luft, keine Magensäure) geht es mir meistens ganz kurz besser. Gibt es Probleme der HWS, die auf den Hals Auswirkungen haben können? Nach dem Sport geht es mir nämlich meistens besser bis gut.
Ich weiß auch nicht..insgesamt hört sich das alles gar nicht so schlimm an, aber meine Lebensqualität ist dadurch sehr eingeschränkt, mir geht es einfach so gut wie nie „normal“ und ich mache mir natürlich auch dauernd Gedanken darüber. Ich habe einfach keine Idee, wie und ob es mir irgendwann wieder gut gehen wird, bzw. was ich dafür machen kann.
Bin für jeden Tipp sehr dankbar und ich hoffe der Text ist nicht zu lang geworden.
Danke fürs Lesen und liebe Grüße.