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Übelkeit
Hallo,
hoffe hier im Forum Hilfe für meine Tochter zu finden.
Sie leidet seit ca. 7 Jahren an Übelkeit ohne Erbrechen. Das ganze begann im Alter von 8 Jahren mit Brechdurchfall.
Sie hat bis zu dem Zeitpunkt selbst als Säugling nie gebrochen. Der Brechen war für sie ein schlimmes Erlebnis.
Sie wollte von jenem Tag an nichts mehr essen und trinken, damit nichts mehr zurück kommt. Sie verweigerte jegliche Nahrung und Trinken bis der Kinderarzt sie fast in die Klinik einweisen musste. Erst dann fing sie wieder zaghaft zu Essen und trinken an.
Dann begann es in der Schule. Ihr wurde ständig übel ohne zu erbrechen. Wenn Brechdurchfall in der Schule herumging war vor lauter Panik an Schulbesuch gar nicht zu denken. Alles zureden half nichts.
Seither waren wir bei allen Ärzten. 2010 war es so schlimm, das sie ein halbes Jahr lang nicht mehr in die Schule ging. Sie war in dieser Zeit stationär in einer Klinik.
Dort wurde eigentlich nicht groß auf ihre Übelkeit eingegangen, sondern sie wurde als bockig dargestellt. Sie aß in dieser Zeit so gut wie nichts und sollte einen Lactose-test machen.Sie hatte ja wieder Angst zu Erbrechen.
Es sind alle Untersuchungen, Allergietests, Ernährungsumstellungen, Psychotherapien gelaufen. Wir waren bei Kinesiologen, Heilpraktikern, Internisten, ihr ist immer übel. Sie ist darüber sehr verzweifelt, weil ihr Leben natürlich sehr eingeschränkt ist.
Vielen herzlichen Dank im Vorraus
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AW: Übelkeit
Hallo Anonymus,
ohne nähere Details zu kennen - und deshalb mit aller Vorsicht geäußert - hört sich das Ganze nach einer massiven Angststörung an: Emetophobie = Angst zu Erbrechen bzw. vor Erbrechen / Diagnoseschlüssel F 40.2: Spezifische (isolierte) Phobien).
Ursache können möglicherweise die eigenen, traumatischen Erfahrungen mit Erbrechen sein.
Folgeerscheinung ist dann üblicherweise die Vermeidung der auslösenden Faktoren oder Situationen, häufig verbunden mit nachfolgenden sozialen und/oder gesundheitlichen Problemen.
Therapeutische Maßnahme wäre - wenn es denn so sein sollte - eine verhaltenstherapeutische Psychotherapie, ggf. in Fachkliniken, die sich auf Ess-Störungen spezialisiert haben.
Btw: Was haben Sie sich eigentlich von einem Kinesiologen erhofft?
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AW: Übelkeit
Hallo,
Das mit der Emetophobie stimmt. Alles andere was Du geschrieben hast stimmt auch und wurde auch so festgestellt. Bei den ganzen Therapien und Aufenthalten in den Kliniken wurde zwar an der Angst gearbeitet und dem Kind versprochen es wird ja alles besser. Aber bei dem Thema Übelkeit ging es teilweise ins lächerliche. Dem Kind wurde ( von Psychologen von uns ist auch mal übel bis schön dann brauchst du ja nicht in die Schule gehen alles schon geboten. Und jedesmal hat meine Tochter gehofft und hart gearbeitet aber die Übelkeit geblieben. Und wenn nach 7 Jahren keine Verbesserung eintritt, greifst Du halt nach jedem Strohhalm egal was es ist.
Vielen lieben Dank für die Antwort