Sehr geehrte Damen und Herren!
Ich leide seit mittlerweile einem Jahr an einer Art Panikattacke. Ich habe mein Anliegen absichtlich nicht in den psychischen Krankheiten gepostet, weil ich denke, dass diese Panikattacke eher das Symptom ist, als die eigentliche Krankheit. Ich hoffe wirklich sehr, dass es unter Ihnen jemanden gibt, der so etwas schon einmal gesehen/gehört hat, weil ich bin mit meinen Nerven wirklich schon am Ende. Seit einem Jahr geh ich von einem Arzt zum nächsten, hab MRT, Bluttests uvm gemacht, natürlich ohne Befund.
Ich habe den dringenden Verdacht, dass die Probleme von der HWS ausgelöst werden, da der erste Anfall direkt nach dem Mountainbiken eingesetzt hat, als ich mich hingesetzt habe. Damals machte ich diese Panikattacken 2 Wochen wehrlos mit, bis sie schließlich abmilderten und komplett vergingen. Es war der blanke Horror!
Als ich dann wieder jeden Tag zur Uni in die Vorlesungen ging kamen die Attacken immer häufiger. In den letzten Sommerferien war ich zu 100% beschwerdefrei, doch schon nach der 2. Vorlesung dieses Semesters kamen sie in leichter Form wieder. Mittlerweile sind sie wieder voll da und ich gehe nicht mehr zur Uni, weil ich den Ausführungen des Profs ohnehin nicht mehr folgen könnte.
Zum Anfallsverlauf und den Symptomen:
Der "Anfall" tritt spontan, meistens im Sitzen auf. Er beginnt immer mit einer Art "Schreckmoment", in dem mir kurz die Luft wegbleibt. Dann merke ich sofort, wie mein Herz schneller und scheinbar stärker schlägt. (Puls und Blutdruck sind einmal zu hoch, einmal zu niedrig. zB. Hatte ich einmal Puls 50 mit 110:60, ein anderes mal 96 mit 130:80) Der Mund wird staubtrocken, Arme und Beine werden butterweich und schwach (inkl. Tremor). Mir wird richtig übel, aber musste bis jetzt noch nie erbrechen. Die Luft wird schwer und ich habe das Bedürfnis tief einzuatmen. Ich kann mich nicht richtig verständigen: bringe nur vereinzelte Wörter raus und auch die nur sehr leise und undeutlich. Manchmal wird mir richtig kalt, wie etwa beim Fieber und habe Ohrensausen im Liegen. Des Weiteren habe ich nach jedem Anfall Durchfall. Danach geht es mir meistens etwas besser.
Mittlerweile weiß ich, wie ich mich verhalten muss, damit sich der Anfall legt: Ich stehe auf und gehe im Raum auf und ab. Wenn ich mich zu schwach zum aufstehen fühle dann setze ich mich nach vorne beugend hin und lege meinen Kopf in die Hände, um ihn zu entlasten. Nach etwa 10 Minuten ist der Anfall vorbei, ich spüre aber deutlich, dass meine HWS und auch der Kiefer verkrampft ist. In diesem Zustand bin ich relativ anfällig für einen weiteren Anfall. Eine falsche Bewegung und der nächste Schockmoment ist da und alles geht von vorne los.
Vorerkrankungen:
1) 2013: Hodenkarzinom (gemischter Keimzelltumor) --> Bin bei der Nachsorgeuntersuchung und bisher ist alles unauffällig.
Der Tumor wurde operativ entfernt und ich machte 3 Zyklen Chemotherapie mit: Bleomycin, Cisplatin und Etoposid. Viele Leute (auch Ärzte) machten mich darauf aufmerksam, dass meine Symptome vielleicht durch unverarbeiteten Stress wegen der Krankheit stammen könnten. Ich halte dies für eher unrealistisch, da mich das ehrlich gesagt mehr als kalt gelassen hat, aber vielleicht ist das umso mehr ein Anzeichen an unbewussten Stress. Was sagen Sie dazu?
2) Zu nennen wäre wegen der HWS, dass ich vor etwa 10 Jahren einen Auffahrunfall hatte (LKW ist von hinten in unseren PKW gekracht). Damals war ich etwa 14 Jahre alt und bis auf leichte Kopfschmerzen war ich beschwerdefrei. Wäre ein Schleudertrauma, oder ähnliches denkbar, dass durch das Mountainbiken "aktiviert" wurde?
3) Ich leide seit ich denken kann an einem Benommenheitsschwindel. Es kommt ab und zu vor, dass ich am Morgen aufwache und "normal" sehe. Das kommt jedoch vielleicht 1-2 mal pro Jahr vor und dauert auch nur ein paar Minuten lang an. Die beste Beschreibung, die ich für Benommenheitsschwindel habe ist: Ich sehe in etwa so, als ob ich 2-3 Bier getrunken hätte, bin aber natürlich nicht betrunken. An dieser Stelle möchte ich erwähnen, dass ich Nichtraucher bin und für einen Studenten SEHR WENIG Alkohol zu mir nehme. (Ab und zu trinke ich mit meiner Freundin beim Fernsehen ein, zwei Gläser Cola-Malibu)
Wie Sie sich sicher vorstellen können, habe ich viel Zeit damit verbracht, im Internet nach Antworten zu suchen und nur um alle Eventualitäten miteinzubeziehen folgende Frage: Halten Sie es für möglich, dass durch die Nackenverspannungen (vor allem die oberen Nackenmuskeln) zu einer Blockade der HWS führt, sodass diese die Arteria Vertebralis einquetschen? Wenn ich mich nicht täusche, könnte eine Minderdurchlbutung des Gehirns einige Symptome erklären.
Ich denke, jetzt habe ich alles gesagt, was es zu sagen gibt. Falls Sie eine Lösung haben, oder noch etwas fragen wollen, bitte keine Hemmungen, ich bin für jede Antwort sehr dankbar, die Verzweiflung ist groß!