Was sagt mir jetzt eine Dokumentation aus der ARD Mediathek?
Die gute Frau hatte, wie mir in Erinnerung ist, negative Antikörper. Ich kann außerdem nicht beurteilen, was bei ihr an weiterer Diagnostik gelaufen ist, um ihre Beschwerden evtl. anderweitig erklären zu können.
Außerdem ging es bei dem hier hinterfragten Infektionsstatus, um den einer möglichen Clamydieninfektion, nicht um Borreliose.
Im Falle der Borrelien, ist hier kein Normwert angegeben (siehe Blutwerte der Fragestellerin!) ... somit können hierzu keine Aussagen getroffen werden und eine Dikussion zu dem Thema ist somit irrelevant.
Konsens wird, auch gerade in der Schulmedizin, in näherer Zukunft nicht zu erwarten sein und das auf vielen Gebieten.
Erfahrungswerte ... von anderen Medizinern, mir selbst und Klienten.
Ist es nicht so, dass die Hilfe der Schulmedizin, meist alleinig auf der Symptombehandlung beruht? Welche Medikamente kommen dort zum Einsatz und ist es nicht so, dass gerade diese Medikamente auch schaden? Ich könnte viele Beispiele nennen, allerdings würde das hier zu weit führen und hätte nichts mehr mit diesem Thread zu tun.
Ich wiederhole ... es ging hier nicht um Borreliose, aber umgemünzt auf die Clamydien:
Gering heißt dann SO gering, dass es praktisch bei jedermann ausgeschlossen werden kann?
Eine Auswahl an Studien gibt es hier: --->chlamydia pneumoniae iga positive - PubMed - NCBI
Weil man daraus Schlussfolgerungen ziehen kann, wann und ob eine Clamydieninfektion chronisch vorliegen könnte. Wenn die Erreger sich nicht mehr im Körper aufhalten würden, wie von Ihnen beschrieben, wäre dann ein erhöhtes Risiko derartiger Erkrankungen vorhanden in Verbindung mit positiven IgA?
Ein Erythema migrans kann schon lange Zeit zurückliegen und ebenso, an unbemerkter Stelle, übersehen werden vom Patienten.
Soll man diesen Menschen dann diese Tests im Nachhinein verwehren und den Patienten unverrichteter Dinge wieder nach Hause schicken und ihn mit seinem Leid alleine lassen? Das ist, in meinen Augen, eine unmenschliche Sicht der Dinge und unverantwortlich.
zu 1.: Lehrbücher sind wichtig, gut und schön, aber leider funktioniert der menschliche Körper nicht immer nach Lehrbuch. Das kann man dann eben nur mit Erfahrungen und dem genauen Zuhören der Aussagen der Patienten und mit dem Willen, dem Patienten helfen zu wollen, ausgleichen. Das ist aber eine Kunst, die leider nicht jeder Mediziner beherrscht. Das kann nicht immer und ausschließlich durch strenges befolgen der Richtlinien funktionieren! Jeder Mensch ist einzigartig und so ist er auch zu behandeln ... meine persönliche Meinung.
zu 2.: ... zur Beurteilung von Normwerten. Wie Normwerte entstehen, ist bekannt? Ebenso, dass die Normwerte bei jedem Labor etwas abweichen können? Wenn ich in ein Labor gehe, um meinen TSH Wert testen zu lassen, einen TSH von 3 habe und dieses Labor eine Obergrenze von 4,5 hat, ist mein Wert unauffällig. Ob ich Symptome habe, oder nicht ... ein "normwertfixierter" Mediziner, würde von einer völlig unauffälligen SD Funktion ausgehen. Gehe ich aber in ein anderes Labor, welches als Obergrenze nur 2,5 hat, sieht die Lage völlig anders aus. Was ist dann von einem Fixieren auf Normwerte zu halten, wenn ein Patient vor mir sitzt, über Symptome klagt und einen TSH von 2,6 hat? Ebenso verhält es sich mit anderen Werten, wie zB. ft3 und ft4, die hier schon ganz klar an der unteren Grenze liegen.
Das war mit dem Beispiel der Schuhgröße und der individuellen Größe gemeint. Mir passen keine Schuhe in der Größe 36, wenn ich eigentlich 40 brauche. Beide Größen liegen aber durchaus im Spektrum der Normalität.
zu 3.: Es mag sein? Ich denke, die Vorgänge im Körper, die noch nicht geklärt sind, überwiegen doch bei weitem denen, die schon eindeutig geklärt sind. Kranheitsentstehungen, Wirkungen und Nebenwirkungen von vielen Medikamenten eingeschlossen. Um Zusammenhänge zu erkennen, bedarf es aber einer ganzheitlichen Sicht, die heute immer noch nicht in ausreichendem Maße vorhanden ist. Oder ist es nicht so, dass der Mensch immer noch in einzelne Organe aufgeteilt wird? Welcher Neurologe kennt sich denn schon ausreichend zB. mit dem Darm oder biochemischen Vorgängen im Körper aus und stellt dort eine Verbindung her?
Von wilden therapeutischen Methoden habe ich nie gesprochen und bin ich ebenfalls keine Befürworterin!
zu 4.: Der Grund meiner Frage dürfte nun eigentlich schon aus meinem Text hervorgegangen sein.
Ein Hashimotofall in der Familie und ein paar gesehene Patienten, geben noch keinen Überblick über die Vielfalt dieser Erkrankung. Einen, dem Patienten helfenden Überblick, wird man aber auch dann nicht erhalten, wenn man sich ausschließlich auf die Richtlinien versteift und nicht den individuellen Fall sieht.
Zum Glück! Aber auch die allgemein anerkannte Wissenschaft kann sich irren, wie in der Vergangenheit schon oft von vielen Menschen erlebt.
Und genau DAS ... es handelt sich um Menschen, denen es nicht gut geht und Hilfe suchen. Viele wollen und können nicht darauf warten, bis unter allen Medizinern Einigkeit herrscht. Und sicher gibt es schwarze Schafe ... die gibt es aber überall ... ebenso gibt es gekaufte Ärzte und erkaufte positive Studienergebnisse und anderweitige Manipulationen. Das ist ein allgemeines Problem in einer Welt, in der das Geld die Macht hat und nicht der Mensch im Vordergrund steht. Und "wissenschaftlich anerkannt", hat nicht auch immer automatisch gleich das Prädikat "seriös" und "richtig".
Und sind nicht alle Patienten in gewisser Weise "Versuchskaninchen", wenn diese ein Medikament bekommen, welches noch nicht mind. ein paar Jahrzehnte auf dem Markt ist?
Leider ist diese Diskussion zu einer Grundsatzdiskussion entartet, mit der niemandem geholfen ist. Aus diesem Grund werde ich mich nun auch, zu diesem Thema, nicht mehr äußern.
Viele Grüße