Lunge entzündet und Herz schlecht durchblutet????

Hallo und Guten Abend,
ich hätte da mal eine Frage. Es geht um meine Mutter, sie kam neulich mit Blaulicht in´s Krankenhaus, da sie keine Luft mehr bekam und ihre Lippen blau anliefen. Der Blutdruck war über 221, kein Sauerstoff im Blut vorhanden.
Sie hat Asthma.Nach zahlreichen Untersuchungen wurde uns mitgeteilt, das die Lunge wohl eine entzündung hätte, wäre aber keine Lungenentzündung! Zu dem würde das Herz an einer Stelle nicht richtig durchblutet werden.
Nach ein paar Tagen aufenthalt wurde sie mit der Weitereinnahme von:
Prednisolon, Ramipril, HCT, Amlodipin, Nebilet, Spiriva und Salbutamol entlassen.
Ihr geht es nach wie vor nicht viel besser. Jede größere Anstrengung bedeutet für sie viel Kraft. Nach der Einnahme der Medikationen wird sie sehr stark müde, blass und schlecht. Meist schläft sie dann eine Runde und nach dem Aufwachen hat sie heißhungeratacken, was man wirklich nicht von ihr kennt.
Nun soll sie noch zwei Wochen weiter die Medikamente einnehmen, danach folgt zum zweiten mal eine kontrolle beim Hausarzt. Bei der letzten kontrolle hat er weder den Blutdruck gemessen, noch abgehört.

Es wäre schon, wenn sich hier jemand bereit erklären möchte, die langen endlosen Zeile durch zu Studieren und mir vielleicht ein wenig auf die Sprünge helfen kann???
Hier die Laborwerte:
Hb 13,2 g/dl, Ery 4,56/pl, Ht 42%, MCV 92fl, MCH 29pg, MCHC 32 sec, ATIII 92%, CRP 26mg/l(+), Leuko 11,7/nl(+), Thrombo 262/nl, Quick 98%, INR 1,01 APTT 32 sec, Na 142mmol/l, K 4,4mmol/l, CI 1000mmol/l, Ca 2,25 mmol/l, Krea 1,3mg/dl (+), GFR,geschätzt nach CKD-EPI-Formel 46,0 ml/min/KOF (-), Harnstoff 46mg/dl, CK 117U/l, GOT 36U/l (+), GPT 25U/l, AP 72U/l, GGT 28U/l, Cholinesterase 10490 U/l, LDH 418 U/l (+), TBiL 0,3mg/dl, Lipase 27U/l, l/T-Ra 0,01, mechanisch differenzierte Monozyten 0,81 /nl (+), mechanische differenzierte Lymphozyten 3,85 /nl (+), mechanisch differenzierte Eosinophile 0,97 /nl (+), mechanisch differenzierte Basophile 0,03 /nl,

Aufnahme EKG:
ÜLT,SR,HF 89/min, LAH, inkompletter LSB
DIA 113,9 bis 101,7
Puls 64,8 bis 55,1
MAP 140,7 bis 127,1

Ergometrie:
Belastung bis 75W über 4 Min. Abbruch bei peripherer Ermüdung und starker Dyspnoe. Keine ischämieverdächtigen EKG-Veränderungen

Lungenfunktions-Untersuchung:
LV-enddiastolischer Diameter 62mm, LV-Septumdicke 9mm, LV-Hinterwanddicke 11mm, LV-Auswurfreaktion 35%, linksatrialer Durchmesser 46mm, Durchmesser der Aorta ascendens 22mm.
Mindestens mittelschwer reduzierte systolische linksventrikuläre Funktion (EF 35%) bei diffuser Hypokinesie. LA leicht, LV moderat dilatiert. Leichte linksventrikuläre Hypertrophie. Monophasisches transmitrales Flußprofil. Zeichen der gestörten diastolischen Relaxation (E/E 18). Klappen im B-Bild morphologisch und funktionell bis auf leichte mitrale Regurgitation unauffällig.

VK und FEV1 stark vermindert, a.e. bei mäßiger Mitarbeit und Adipositas (119kg). Tiffeneau-Index normal. Leicht erhöhte Atemwegswiderstände,grenzwertige Überblähung (ITGV 110%)

Röntgen Thorax zeigte peribronchtische Veränderungen.
Unscharf begrenzte Zeichnungsvermehrung perihilär aber auch basal bds.i.S. von peribronchtischen Veränderungen bei Infekt exazerbiertem COLD.
Beurteilung: Mindestens moderat geschädigte LV-Funktion.

Also, vielleicht ist da jemand, der mir weiter helfen kann. Ich würde ihr gerne helfen, weiß aber nicht wie. Völlig gesund ist sie jedenfalls nicht. Dann wird sie mit der entzündeten Lunge und dem schlecht durchblutetem Herz entlassen, finde ich ein wenig merkwürdig!!!
Was das ganze bzw. der Auslöser war, weiß irgendwie niemand.
Tschuldigung für den langen Text und danke schon einmal.

Gruß Epi

So wie ich das lese, hat Deine Mutter keine Lungenentzündung und kein Asthma sondern eine COPD oder COLD - beide Begriffe bezeichnen eine chronisch obstruktive Lungenerkrankung, die durch einen akuten Infekt verschlimmert wurde. Bei dieser Erkrankung wird das Herz häufig im späteren Verlauf in Mitleidenschaft gezogen. Dazu kommt erhebliches Übergewicht, das Herz und Lunge zusätzlich belastet.

Leistungseinschränkungen sind auf die Erkrankung zurückzuführen, Heißhungerattacken auf die Medikation.

Wichtig ist im Moment, dass Deine Mutter ihre Medikamente regelmäßig einnimmt und sich moderat bewegt, z.B. spazieren geht. Viel Liegen ist absolut kontraproduktiv. Sehr sinnvoll sind Atemübungen, Beispiele sind im Internet zu finden: "Atemübungen bei COPD". Hilfreich wäre natürlich auch eine Ernährungsumstellung und Gewichtsreduktion, aber erst nach Abheilung des Infektes.

Guten morgen Kaya,
danke für deine hilfreiche Antwort, das ging ja schnell. Das mit ihrem Übergewicht wissen wir. Denn so bald es ihr besser geht, geht sie zu einer Ernährungsberaterin, doch im Moment würde ich sie nicht mal alleine irgendwo hingehen lassen. Der Blutdruck schwankt noch ziemlich. Nach der Tabletteneinnahme hat sie das Gefühl, dass das Herz gefühlt jeden Moment rausspringen würde.
Das heißt im Klartext, das irgendwo ein Licht im Tunnel ist. Hält sie sich an die Medikation und an die Ernährungsumstellung ,könnte es wieder viel besser werden, aber sie würde dennoch, es nicht mehr 100% los werden, oder?
Asthma wurde schon vor längerem bei ihrem Hausarzt festgestellt.
Wir informieren uns mal über die Atemübungen, danke für den Tipp.
Kennst du vielleicht Blutdrucksenkende Lebensmittel?
Dir noch einen schönen Tag, danke und gruß Epi

Hallo Epi,

nein, eine COPD ist nicht heilbar, aber die Symptome lassen sich mit der entsprechenden Medikation und einer vernünftigen Lebensweise relativ gut kontrollieren. Gefährlich wird es immer bei akuten Infekten oder Erkrankungen, bei denen die Mobilität eingeschränkt ist.

Wenn Deine Mutter so große Probleme nach der Medikamenteneinnahme hat, kann sie versuchen die Tabletten zeitversetzt einzunehmen. D. h. zum Beispiel vor und nach dem Essen (Packungsbeilage beachten!).

Im Bezug auf die Ernährung: nicht zu fett oder zu stark gewürzt, Salzverbrauch möglichst reduzieren und keine großen Portionen, sondern besser mehrere kleinere über den Tag verteilt. Bei Mineralwasser natriumarmes verwenden.

Atemübungen fangen zum Beispiel damit an, dass sie bewusst mehrmals am Tag für einige Minuten den Brustkorb dehnt, indem sie sich ganz gerade hinsetzt, so tief wie möglich einatmet, die Luft nach dem Einatmen kurz anhält und dann gegen Widerstand (Lippen geschlossen = pfffffft) ausatmet -> nennt sich Lippenbremse. Das hat zum Ziel, dass die tieferen Bereiche der Lunge ausreichend belüftet werden. Schafft man mit normaler oder flacher Atmung nicht.

Wie gesagt, weitere Übungen im www.

LG kaya

Hallo Kaya,
vielen Dank erst einmal für deine Tipps. Kann ich mich bei weiteren Fragen bei dir melden?
Lg Epi

Hallo Epi,

natürlich kannst Du jederzeit weitere Fragen stellen. Allerdings sollte der erste Ansprechpartner immer der behandelnde Arzt sein.

Weiterhin gute Besserung für Deine Mutter...

LG kaya