Guten Tag,
es geht um vermeintliche Behandlungsfehler, die während und nach einer 3fachen Beckenosteotomie entstanden sind. Eine Revisions-OP in einem anderen Krankenhaus brachte die Knochenausheilung, die Gehbehinderung blieb jedoch nach wie vor, wenn auch jetzt das Gehen auf kurzen Strecken ohne UAGS möglich ist.
Drei Jahre nach der Erst-OP: Das Gehen, Sitzen, Aufrechthalten der Wirbelsäule, Treppensteigen machen immer noch immense Probleme. Muss ständig Erholungspausen einlegen, mich hinlegen. Ununterbrochene Einnahme von Schmerz- und Schlafmitteln, jetzt auch Antidepressiva. Zwei Rehas, Schmerzklinik, Physiotherapien ohne Ende, teure, privat bezahlte Neuraltherapie…
3 Jahre post-OP wurde auf mein Drängeln eine MRT-Untersuchung Becken/Hüftgelenke gemacht. Bei Zustand nach Beckenosteotomie links Atrophie links von M. glutaeus medius und minimus sowie diskreter auch von M. glutaeus maximus (...) Deutliche Atrophie des M. iliacus links sowie diskreter auch des M. psosas.“ (...) die Sehne des M. semitendinosus degenerativ verändert und aufgetrieben“. Nach weiteren 2 Jahren wieder eine Becken MRT-Untersuchung, keine relevante Befundänderung. Also nach wie vor linksseitige Hypotrophie von Hüftbeugern und Hüftstreckern, Adduktoren, Quadrizeps und ischiocruraler Muskulatur (die proximalen Anteile der ischiocruralen Muskulatur sind volumenvermindert und weisen eine vermehrte Fetteinlagerung auf, nur links.)
Problem: Der Gutachter will die postoperativen, irreversiblen Muskelläsionen im OP-Bereich nicht als Folgen der 3fachen Beckenosteotomie ansehen. Eine Becken-MRT-Untersuchung kurz vor der OP ergab eine beidseitige Hüftdysplasie, keine fortgeschrittenen Arthrosezeichen, unauffällige Weichteile und Muskelstrukturen.
Die jetzigen Muskelläsionen im Beckenbereich sind also ein Geschenk des Himmels? Der Gutachter will sie nicht als Folgen eines Behandlungsfehlers ansehen. Darf also jeder Chirurg nach Belieben schnippen und schneiden? Es ist eh kein Fehler, weil ich als Patientin nicht beweisen kann, dass der Chirurg während einer OP zu weit, zu viel, zu tief, zu oft im Gewebe geschnitten hat. Wie soll ich bitte schön, tief narkotisiert und auf den OP-Tisch geschnallt, die Handbewegungen eines Chirurgen, der notabene sonst TEPs macht und an diesem Tage eine Beckenosteotomie vornehmen durfte, beobachten, um es ihm später beweisen zu können, dass er manche Nerven, Knochen und Muskeln unnötigerweise oder an der falschen Stelle durchgetrennt hat? Ich wurde zum Krüppel operiert, aber angeblich lässt sich dies nicht nachweisen. Die Muskellücken am Becken sieht man auch mit bloßem Auge, und die MRT zeigt, dass auch in der Tiefe was fehlt.
Hat jemand einen Rat? Können tatsächlich Ärzte, die als Gutachter tätig sind, die MRT-Befunde für irrelevant erachten?
Lieben Gruß
Mariola