MRT Befund, Bandscheibenvorfall HWS
Hallo,
habe einen MRT Befund bekommen, den ich wegen der Fremdwörter nicht verstehe.
Ich habe starke Schmerzen im Nacken, kann den Kopf kaum drehen und bekomme unregelmäßige Krampfanfälle der Atmungsorgane. Dieser Zustand ist seit drei Monaten schon und wurde jetzt immer schlimmer.
Hier der MRT Befund:
Rechtfertigende Indikation:
Rezidivierende Spasmen im Kieferbereich. Verdacht auf medialen Bandscheibenvorfall der HWS.
Technik: T2 und T1 sagittal, T2 Flash 2D transversal, T2 TRUFI fs coronar von okzipital bis Th7.
Befund: Vermehrte Kyphosierung zervikothorakal sowie hier deutliche S-förmige Verbiegung.
Im ventralen BWK2 in beiden Wichtungen signalangehobener Herd im Sinne eines Hämangioms.
Das Marksignal der Wirbelkörper ist sonst nicht auffällig.
Bei C5/6 breitbasige mediane Bandscheibenvorwölbung, leicht rechtsbetont den vorderen Subarachnoidalraum aufbrauchend.
Bei C6/7 deutlich schmalere rechtsbetonte flache Bandscheibenvorwölbung.
Bandscheiben und Wirbelkörper sind sonst bündig miteinander begrenzt.
Bei C5/6 ist das re. Neuroforamen etwas beengt. Foramina sonst nicht beengt. Spinalmark mit unauffälligem Signal.
Beurteilung:
Medianer Prolaps im Segment C5/6. Diskrete Herniation auch bei C6/7. Deutlich skoliotische Verbiegung am zervikothorakalen Übergang.
Möchte noch dazu sagen, das ich seit Jahren an rheumatoide Arthritis leide.
Wäre schön, wenn mir jemand mal diesen Befund in eine verstänliche Sprache übersetzt.
Vielen Dank schon mal in Vorraus dafür. :cry:
AW: MRT Befund, Bandscheibenvorfall HWS
Hallo,
schau mal hier, da sind die Fremdwörter gut übersetzt / erklärt, viell. hilft Dir das ja schon weiter. Ansonsten kann ich Dir als Laie auch nicht viel dazu sagen, nur halt dass Du zwei Bandscheibenvorwölbungen hast.
Lexikon
LG und gute Besserung :o
wünscht Rosenfan
AW: MRT Befund, Bandscheibenvorfall HWS
Hallo Kristina D.
Wollen wir den Befund einmal Schritt für Schritt durchgehen.
Die Zuweisung zur MRT erfolgte aufgrund immer wiederkehrenden "Krämpfen" im Kieferbereich bei Verdacht auf einen Bandscheibenvorfall zur Mitte hin gerichtet im Bereich der Halswirbelsäule.
Die Techniken zu erklären würde hier den Rahmen sprengen. Die Bezeichnungen T bedeuten nur, dass hier Sequenzen gefahren werden in denen die Signale der Gewebe anders aufgenommen werden. Man spricht dann von Wichtung. In einer T2 gewichteten Aufnahmen werden Strukturen, die viel Flüssigkeiten enthalten signalstark dargestellt. Die Bezeichnungen sagittal, transversal, usw. sind Richtungsbezeichnungen.
Der Befund beschreibt eine vermehrte buckelige Veränderung im Bereich der Halswirbelsäule und der Brustwirbelsäule mit einer deutlichen S förmigen Verbiegung. Im 2. Brustwirbelkörper wurde in dem zum Bauch stehenden Bereich in beiden Wichtungen ein signalbetonter Herd im Sinne eines Hämangioms festgestellt. Als Hämangiom wird ein Tumor der Blutgefäße bezeichnet. Diese kommen sehr häufig vor. Ca. 75% sind bereits bei Geburt vorhanden, wobei gut 60% im Bereich des Kopfes und der Nackenregion liegt. Hier gibt es verschiedene Formen der Hämangiome auf die ich nicht weiter eingehen werde. Hämangiome die den Ursprung aus Gefäßen haben, sind meist gutartig.
Das Knochenmark der Wirbelkörper ist im Signal unauffällig.
Bei dem Halswirbelsegment 5/6 gibt es eine zur Mitte gerichtete Vorwölbung der Bandscheibe, welche leicht rechtsbetont ist und den vorderen Subarachnoidalraum aufbraucht (Die Arachnoidea oder Spinnwebshaut kleidet einen Raum nahe dem Rückenmark aus. Das Rückenmark selbst ist ebenfalls von einer Haut der weichen Hirnhaut oder auch pia mater genannt umzogen. Zwischen diesen beiden Häuten spannt sich der sogenannte Subarachnoidalraum auf in welchem das Hirnwasser auch Liquor genannt liegt). Genau dieser Raum wird durch die Vorwölbung eingedrückt und somit aufgebraucht.
Im Halswirbelsegment 6/7 gibt es deutliche rechtsbetonte flache Bandscheibenvorwölbungen.
Bandscheiben und Wirbelkörper liegen sonst deckungsgleich zueinander.
Beim Halswirbelsäulensegment 5/6 ist das rechte Neuroforamen (dabei handelt es sich um das Zwischenwirbelloch, welches durch zwei aufeinanderliegende Wirbelkörper gebildet wird. Hier ziehen vom Rückenmark ausgehend Nerven durch dieses Loch in den Körper) etwas eingeengt. Die restlichen Zwischenwirbellöcher sind nicht eingeengt. Das Rückenmark sonst mit unauffälligem Signal.
Beurteilung:
In der Mitte liegender Bandscheibenvorfall im Halswirbelsäulensegment 5/6. Leichte Einklemmung auch bei Halswirbelsäulensegment 6/7. Deutliche seitliche Verbiegung am Übergang der Halswirbelsäule in die Brustwirbelsäule.
Ich hoffe ein bisschen zur Klarheit ihres Befundes beigetragen zu haben.
AW: MRT Befund, Bandscheibenvorfall HWS
Hallo Doc Graz,
vielen, vielen Dank für die MRT Befund Erklärung.
Sie haben mir sehr geholfen. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg beim Studium.
Grüße Kristina