Polypoide chronische verschattung

Hallo,
Hatte heute ein MRT und wollte euch bitten mir zu erklären was folgender Befund bedeutet: polypoide chronische Verschattung der Kieferhöhle beidseitig und des rechten Sphenoids.

Krankengeschichte:
Anfang des Jahres grippaler Infekt
Seit dem alle 4,5 Wochen einen Infekt- Bronchitis, April Lungenentzündung, seit Februar Schwindel, Müdigkeit
Im Mai wurde ein Röntgen gemacht, da ich meinte das ich das Gefühl habe dass das Nasensekret immer den Rachen hinterherläuft und sich der Infekt von da aus ausbreitet
Da sah man eine völlige Verschattung der rechten Kieferhöhle, ich bekam Antibiotika, ein erneutes Röntgen nach ca drei Wochen zeigte keine Verbesserung, jetzt bekomme ich Antibiotika Cipro und Kortison
Den obigen Befund bekam ich bei einem MRT-Termin den ich schon länger wegen meinem Schwindel vereinbart hatte (der eigentlich schon seit Ca 2 Wochen verschwunden ist)

Vielen lieben Dank im voraus
Sarah

Guten Morgen,


unter Verschattung versteht man den Befund betreffend Zeichen einer Entzündung. Bei Ihrem Befund zeigt sich am ehesten eine chronische Kieferhöhlenentzündung beidseits. Sphenoid ist das Keilbein, Sinus sphenoidales ist die Keilbeinhöhle, hier - wenn ich den Befund richtig verstehe - ebenfalls Zeichen einer chronischen Entzündung.

Leider kann ich Ihnen hierzu keine sichere Angabe geben, da der Befund nur unvollständig ist.
Normalerweise ist es üblich, den gesamten Untersuchungsbefund hochzuladen bzw. zu schreiben, da auch bei einer Erklärung der gesamte Zusammenhang zu sehen sein muss.


Beste Grüße

Im Befund steht dazu leider nicht mehr nur Nebenbefund und dann eben nur die eine genannte Zeile
Mich hat eben nur das Wort polypoid irritiert, dachte dass es vielleicht keine Entzündung sondern vielleicht ein polyp oder so ist, muss sagen das auf den Bildern die Rechte Kieferhöhle völlig zu also verschattet ist

Ach und die Krankengeschichte hab ich ergänzt, anscheinend zeitgleich zu Ihrer Antwort :o

Polypoid ist eine Bezeichnung, um eine Schleimhautveränderung zu beschreiben. Per Definition heißt das wortwörtlich, dass etwas polypenförmig aussieht - die Schleimhaut also verdickt ist und/oder in Hohlräume (wie die Kieferhöhle) vorwölbt.

Eine vollständige Verschattung deutet auf eine Entzündung der Kieferhöhle hin. In der Untersuchung zeigte sich für den Radiologen das beschriebene Bild einer chronischen Entzündung - chronisch ist es dann, wenn die Beschwerden über Monate hinweg anhalten.


Eine antibiotische Therapie macht nur dann Sinn, wenn eine bakterielle Infektion vorliegt. Da aber über 90% der Entzündungen viralen Ursprungs sind und nur ein geringer Anteil (10%) bakterielle Ursache haben, ist es generell fraglich, ob eine antibiotische Therapie tatsächlich notwendig ist und Wirkung erzielt - denn wir wissen, Antibiotika wirken nicht bei viralen Infekten.

Daher ist bei solchen Entzündungen die symptomatische Behandlung im Vordergrund: Schmerzmittel, abschwellende Nasensprays, ect.
Die Erkrankung klingt in den meisten Fällen nach etwa 2 Wochen ohne Zutun wieder ab.


Im Forum aber nur sehr schwer zu erläutern. Denn der Kollege vor Ort kennt die ausführliche Anamnese, hat Untersuchungsbefunde (körperliche Untersuchung/Mikroskopische Untersuchung ect.).


Bitte bedenken Sie, dass das keinesfalls eine Beratung darstellt. Das ist durch unsere Berufsordnung verboten. Es ist lediglich eine Meinung die von Ihrer Anfrage ausgeht und zur Information dient. Die endgültige Bewertung der Befunde, Planung der Therapie ect. obliegt immer Ihrem behandelnden Arzt und dieser ist für Sie maßgebend. Meine Hilfestellung ersetzt keinesfalls den Arztbesuch.