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Über JudithD

Allgemeines

Alter
82
Über JudithD
Geschlecht:
weiblich
Lebensmotto:
Gib dich nie völlig auf! Denn solange du DICH nicht aufgibst, bist du nicht verloren!
Krankengeschichte:
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Liebe Mitglieder,

Ich leide seit der Kindheit an Fibromyalgie. Damals nannte man natürlich die Schmerzen einfach Rheuma ohne Laborbefund. Die starken Kopfschmerzen und meine Schlafstörungen, unter denen ich seit dem 10. Lebensjahr leide, bezeichnete man entwicklungsbedingt. Die starken Fußprobleme entstanden durch schlechtes Schuhwerk. Die häufigen Mittelohrprobleme, 4 malige Vereiterungen mit Eiterdurchbruch durch das Trommelfell, Schwerhörigkeit, Entzündungen und die extrem starke Erkrankung an Masern passierten eben manchmal bei manchen Kindern. Es kam niemand darauf, dass das Immunsystem durch einen Gendeffekt geschwächt sei. Im jugendlichen Alter erstreckten sich die Schmerzen an den Füßen und Beinen auch auf die Hände und Arme. Verdauungsstörungen nannte man meine Beschwerden im Magen-Darmtrakt. Mit 18 Jahren bekam ich vermehrte Durchblutungsstörungen, die medikamentös behandelt werden mussten.
Ich habe dann mit 20 Jahren geheiratet. Als ich schwanger wurde, erbrach ich mich bis zum 5. Monat bis zu 50 mal am Tag, dann wurde eine dreiwöchige Behandlung eingeleitet, die mir als Abschluss ein wunderschönes ( Gegenteil ) Nesselfieber bescherte. Ich war aber auch gegen weitere Medis und Leitungswasser allergisch.
Aber die Brechattacken verringerten sich zumindest auf nur noch 20 Mal Erbrechen pro Tag. Doch das Ergebnis dieser Quälerei war ein Siebenmonatskind.
Leider hat mir mein Magen die viele Brecherei übel genommen. Eine akute Magenschleimhautentzündung geht in eine chronische über, die sich über dreir Jahre jeder Therapie widersetzt;Gewichtsabnahme bis zu fünfundzwanzig kg unter dem Normalgewicht. Mit 22 Jahren kam es zum Ausbruch der schweren Krankheit „ Morbus Meniere`", einer Erkrankung des Gleichgewichtsorgans, die mich anfallartig immer wieder völlig erschöpft zum Liegen zwingt und erst im Alter von sechzig Jahren schwächer wird. Auch Sehnenscheidenentzündungen plagten mich häufig wiederkehrend. Immer häufiger akute Nasenebenhöhlenentzündungen machten wiederholten Antibiotikaeinsatz nötig. Kein Wunder, dass sich allmählich auch leichte depressive Verstimmungen einstellten. Besonders dann, wenn es hieß: Du hast auch dauernd etwas anderes.
Noch mehr belasteten mich aber die Aussagen meiner Hausärzte, die sämtliche Beschwerden auf meinen Beruf schoben: „Ach Sie sind Lehrerin, nun dann sind das, was Sie haben, vegetative Störungen. Da brauchen Sie sich also keine Sorgen zu machen!" Doch Sorgen machte ich mir sehr, denn ich begann zu grübeln, welche Ursache all diese „Wehwehchen" haben könnten. Natürlich fand ich nicht die wirkliche Ursache, hatte aber allmählich das Gefühl, dass nun auch noch mein Verstand versage, ich allmählich geisteskrank werde. Und ich versuchte immer mehr, meine körperlichen und psychischen Beschwerden zu verbergen.
Als sich ärztlicherseits eine dringende Auszeit meiner beruflichen Tätigkeit erforderlich macht, beschließen mein Mann und ich, die Geburt unseres zweiten Kindes als Vorwand zur Kündigung meiner Arbeit zu benutzen. Es wurde ein Achtmonatskind.
Erste Anfälle von Migräne mit Aura traten auf, obwohl ich in den Babyjahren und nicht mehr berufstätig war.
Ab diesem Zeitraum begann in Verbindung mit dem Morbus Meniere zunächst zeitweiliger Tinnitus, später quälten mich ununterbrochen bis zu drei verschiedene Arten von Tinitus.

Noch in der Babypause entstanden unerklärliche Sehstörungen, die mit Brennen und häufigem Tränen der Augen verbunden waren sowie unscharfes, verschwommenes Sehen und Sehen mit Schleier vor den Augen. Augenärztlicherseits hieß der Befund einer Untersuchung wegen dieser Beschwerden " ohne Befund".
Nachdem ich auf Anraten einer Arztfrau, die lange unter Magengeschwüre litt, mit dem täglichen Trinken von Leinsamenschleim begann, stellte sich nach etwa 2 Jahren eine Besserung der Magenschleimhautentzündung ein. Aber ich bekam keine Ruhe, denn nun wurde ich von immer wiederkehrenden galleartigen Koliken ohne diagnostizierbare Symptome gequält. Mit 27 Jahren stellten sich erste Beschwerden im Bereich der Wirbelsäule und in der Leistengegend beidseitig ein.
Aber dennoch musste ich aus finanziellen Gründen und auch, weil ich meinen Beruf liebte, wieder in den Schuldienst zurückkehren. Alerdings begann ich nun die
Wiederaufnahme meiner Lehrertätigkeit in verkürzter Form.
Jetzt zeigte sich das geschwächte Immunsystem durch häufige Infekte der oberen Luftwege. Gestattet mir in Stichpunkten weiterzuschreiben:
h rheumatischen Schmerzen in Füßen und Händen ohne Anzeichen dafür im Blutbild;
Entfernen der Mandeln mit 38 Jahren
Die rheumatischen Schmerzen verschwinden kurzzeitig, die Infekte, besonders im Hals- und Rachenbereich werden ständig stärker;
Dadurch beginnen ganz allmählich einsetzende chronisch vegetative Störungen der Stimmbänder, so dass mein Unterricht, insbesondere der Musikunterricht stark erschwert wird;
Häufige Erschöpfungszustände;
Des Nachts beginnen durch Spannungszustände, Restless Legs und chronisch verstopfter Nase weitere Störungen des Schlafverlaufs;
Längere depressive Phasen;
Nach sechswöchiger kurmäßiger Stimmtherapie leichte Verbesserung, doch bald abermalige weitere Verschlechterung des bisherigen Befindens;
Auf eigenen Wunsch erste Psychotherapie, die nach der Erstuntersuchung als stationäre Therapie fortgesetzt wird.
peziell für meine Stimmprobleme zugeschnittene Intensivtherapie;
Anfängliches Abklingen der Depressionen durch die stationäre Behandlung, übrige krankhafte Beschwerden bleiben erhalten.
Ich möchte an dieser Stelle die Krankheitssymtome während der nächsten zehn Jahre meiner Ehe auflisten:

Nach erneuter Aufnahme des Schuldienstes abermaliges, noch stärkeres Abrutschen in schwere Depressionen;
Häufiges Gefühl des Neben mir Stehens, dem Fibronebel wie ich später erfahre;

Orientierungsschwierigkeiten;

Mehrmalige schwere allergische Reaktionen auf Medikamente, die ärztliche Behandlung bzw. Krankenhausaufenthalt notwendig machen;


Im Alter von zweiundvierzig Jahren Beginn einer lebenslangen Behandlung mit Antidepressiva;
Daraufhin auffällige Verbesserung des gesamten Gesundheitszustandes, wie wieder mehr Energie, Lebensmut, etwas besserer Schlaf;
Weiterhin bleiben allerdings vorhanden: Rückenbeschwerden und Beginn von Mittelfußblockierungen, die in späteren Jahren das Tragen von orthopädischem Schuhwerk erforderlich machen;
Durch wöchentliche krankengymnastische Übungen gelingt es mir dennoch, die Rückenbeschwerden und auch die zu dieser Zeit festgestellten Schmerzen durch Abnutzungserscheinungen der Hüftknochen im erträglichen Rahmen zu halten;
Ein Jahr vor dem Beginn von einem zweijährigen Studium an der Musikhochschule mit Erwerb eines Diploms als Musiklehrerin sowie während zwei weiterer Jahre nach dem Studium gelingt es mir, mit voller Stundenzahl berufstätig zu sein;
Danach beginnt mein völliger Zusammenbruch durch die Fibromyalgie und die Zeit von NUR NOCH SCHLECHTEN TAGEN, diese Zeit zieht sich über zehn Jahre hin. Ich hatte zwar zu diesem Zeitraum bereits von der Fibromyalgie gehört und vermutete, an dieser Krankheit zu leiden. Doch einer der seltenen Fachärzte, die es zu jener Zeit für diese Krankheit gab, sagte, die Schmerzpunkte dazu habe ich schon, aber ich sei nicht der Typ für diese Krankheit; ( aus unendlicher Hoffnung nun endlich die mich quälende Krankheit gefunden zu haben, war ich sehr euphorisch, und so sicher dem Arzt nicht depressiv genug);
Nun begannen also für mich nur noch ununterbrochen sehr schlechte Tage.
Als Auslöser sind mehrere starke Belastungen zu nennen: Zeit der Wende mit vielen familiären und beruflichen Veränderungen; schwere lebensgefährliche Erkrankung meines ältesten Sohnes; acht Jahre währende Pflege meiner an Alzheimer erkrankten Mutti in unserem Haushalt bis hin zu ihrem Ableben bei uns;
Folgende neue Krankheiten kommen hinzu:
Schwerste migräneartige Schmerzattacken, die mich zwingen, immer häufiger und länger das Bett zu hüten und dem Unterricht fernzubleiben ( die Ursache dieser Kopfschmerzen wird in späteren Jahren im Schlaflabor als Schlafapnoe diagnostiziert und erfolgreich mit Schlafmaske therapiert)
Natürlich werden diese schwersten Kopfschmerzen ebenfalls wieder auf meine psychischen Probleme geschoben, und wirken sich weiterhin äußerst negativ auf meine Persönlichkeitsstruktur aus ;
Beginn der extremsten Erschöpfung - keinerlei Erholtsein mehr nach dem nächtlichen Schlaf;
Völlig erschlagenes Wachwerden, mein Ausspruch dazu: Ich habe morgens das Gefühl, durch eine Hammermühle gedreht worden zu sein, so stark schmerzt mein gesamter Körper;
Akuter Ausbruch von Tennisarmen beidseitig, lässt sich nicht mehr heilen , nur noch schmerzlindernd therapieren;
Rückenbeschwerden und Erschöpfung werden so stark, dass ich die wöchentlichen krankengymnastischen Übungen nach zehn Jahren abbrechen muss;

Es stellen sich nun in allen vier Extremitäten so starke nächtliche Schmerzen ein, dass ich bedingt durch die Schmerztabletten ein Zwöffingerdarmgeschwür bekomme, welches aber nach Behandlung wieder gut ausheilt.
Die nächtlichen sehr starken Schmerzen bleiben, machen ab jetzt den Einsatz von ärztlich verordneten Schlaftabletten Sonata 25 erforderlich. Ab dieser Zeit humpele ich wegen der starken Schmerzen nachts oft umher, oder weine mich in den Schlaf, und die Erschöpfung schreitet ständig stärker voran;

Weitere Symptome: Eine zwei Jahre währende Zuckerkrankheit, die durch Medikamente wieder abklingt, aber es manifestiert sich immer
offensichtlicher eine Hypoglykämie;
Immer häufiger auftretende Effekte der oberen Luftwege, insbesondere der Nasennebenhöhlen mit folgendem schmerzhaften Infekt der Harnorgane;
Beginn von sehr stark verlaufenden und ärztlicherseits nicht beeinflussbaren Entzündungen im Anal - und Genitalbereich;
sowie fast chronisch verlaufende kaum beeinflussbare Entzündungen des Zahnfleisches;
Immer wiederkehrender Einsatz von Antibiotika macht sich erforderlich und verschlimmert das vorhandene Krankheitsbild;
Häufiger Pilzbefall;
Erneute achtwöchige stationäre Psychotherapie;
Keinerlei Verbesserung aller Symptome - die Gesamterschöpfung wird immer drastischer;
In meiner Verzweiflung begebe ich mich in die Behandlung einer Geistheilerin;
Das Wunder der allmählichen Rückkehr der völlig verlorengegangenen Kraft und des Lebensmutes beginnt sehr zögerlich;
Schließlich begebe ich mich ins rheumatologische Krankenhaus zur Abklärung meiner Schmerzen, auf meinen noch immer vorhandenen Verdacht hin wird Fibromyalgie vermutet und nun auch in der Diagnose bestätigt;
Die intensive Schmerztherapie bringt leider nur vierzehn Tage nach dem Krankenhausaufenthalt Linderung aller Beschwerden;
Zu den Beschwerden im Anal -und Genitalbereich äußert sich der Chefarzt des Krankenhauses, diese Symptome könne er nirgends zuordnen - 14 Tage später muss ich beim Recherchieren der Krankheit Fibromyalgie innerhalb des Internets erkennen, dass diese Symptome ebenfalls zur Fibromyalgie gehören;

Da ich kaum noch die Treppenstufen zu unserer Wohnung hochkomme und so erschöpft bin, dass ich außer Staub wischen, keine häusliche Arbeit mehr verrichten kann und ich selbst nach dem Staubwischen völlig erschöpft das Bett aufsuchen muss, - nach einem Toilettengang ebenfalls nur durch längere absolute Bettruhe der Schmerzen wieder Herr werden kann, nur noch mithilfe eines Sitzringes das Sitzen ertrage, - beim Autofahren zu Ärzten Schmierblutung an den örtlichen Entzündungen eintritt, die Leisten so stark schmerzen und geschwollen sind, das ich nur unter sehr starken Schmerzen kurzzeitig laufen kann, die Haut durch die Erschütterung beim Autofahren anschwillt und schmerzt, als würde sie reißen, wegen all der schier unerträglichen Probleme habe ich keinerlei Kraft mehr, meinen Beruf auszuüben. Ich werde nach einem 9 monatigen Krankenstand von meiner Krankenkasse aufgefordert, einen Antrag auf Altersrente mit finanziellen Abstrichen einzureichen.

Ich fühle mich von den Ärzten und der gesamten Welt alleingelassen. Nur gut, dass meine Familie in all den Jahren der schlimmen Qälerei immer zu mir gestanden hat und mich unterstützt, so gut es eben geht.

MfG

JudithD

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