Doppeluntersuchungen sind meistens unnötig und belasten die Gesundheit der Versicherten, zudem führen sie zu überflüssigen Kosten, so lautet ein gängiger Vorwurf. Diesem möchte ich mich nicht aussetzen, daher werden alle unsere Patienten bei der Terminvergabe gebeten, Vorbefunde mitzubringen, was allerdings nur von den Wenigsten realisiert wird. Wie auch von der jungen Patientin, die aufgrund eines Bluthochdrucks bei mir vorstellig wurde. Das MRT der Nierenarterien sei bereits durchgeführt worden und völlig unauffällig, so wusste sie zu berichten. In Abwesenheit einer aussagekräftigen Befunddokumentation hatte ich mir trotzdem die Nierenarterien im Ultraschall angesehen und bin über ein vier Zentimeter großes Pankreasmalignom gestolpert, das bei der kurz zuvor durchgeführten MRT zwar dargestellt, aber nicht befundet wurde, wie die nachträgliche Recherche ergab. Mittlerweile ist die Patientin erfolgreich operiert worden, der Tumor im Gesunden reseziert worden, es geht ihr sehr gut. Sie ist der Meinung, dass Doppeluntersuchungen etwas Segensreiches haben. Und ich hatte noch nicht mal ein schlechtes Gewissen hinsichtlich überflüssiger Kosten. Für die zur Diagnose führende Oberbauchsonographie bekomme ich sowieso nichts.

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