Frauentränen lügen nicht. Für Männer enthalten sie offenbar nicht nur eine visuelle, sondern auch eine chemische Botschaft, wie die Gruppe um Noam Sobel vom Weizmann-Institut in Rehovot/Israel in Science (2011; doi: 10.1126/science) herausfand. Die Forscher zeigten einigen Frauen traurige Filme und fingen die Tränen dann sorgfältig mit einer Pipette auf. Daran durften dann 24 junge Männer im Alter von 23 bis 32 Jahren schnüffeln. Diese konnten keinen Geruchsunterschied zu einer Kochsalzlösung erkennen. Diese hatte die Forscher vorher ebenfalls auf die Wangen der Damen geträufelt, um einen Einfluss des Parfums auszuschließen. Doch die Tränen der Unbekannten hatten eine andere Wirkung auf die Männer als die Kochsalzlösung, wie die weiteren Untersuchungen zeigten, während der die Männer Wattebäuschen in den Nasenöffnungen trugen, die mit Tränen oder Kochsalz befeuchtet waren. Als den Probanden Bilder von Frauengesichtern vorgelegt wurden, empfanden sie die mit den Tränen exponierten Männer weniger attraktiv. Auch Herzrate und Blutdruck waren niedriger, ebenso der Testosteronspiegel. Auf deutsch: Die Herren waren abgeturnt. Was auch die funktionelle Kernspintomographie illustrierte. Die durch erotische Signale ausgelöste Aktivierung von Hypothalamus und Gyrus fusiformis wurde durch Frauentränen vermindert. Welche Pheromone die Tränenflüssigkeit enthält, ist nicht bekannt. Die Produktion eines Anti-Viagra, mit dem Frauen lästige Männer von sich fern halten, dürfte deshalb auf sich warten lassen. Frau bleibt vorerst nur der Versuch mit natürlichen Tränen (oder dem Griff zum Pfefferspray, dessen Wirkung in der Studie nicht näher untersucht werden musste).

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