auf grund einer schiefgegangenen op - fusion L5/s1 und chronischer, zeitweise sehr starker rückenschmerzen erhalte ich seit ca. 6 jahren 3x40 mg oxycodon retard.
die erste ärztin, die mir das 1. btm rezept ausgestellt hat, war meine damalige psychiaterin. leider hat sie aus heutiger sicht damit einen großen fehler begangen. erstens hat sie mir kein retardiertes morphin verschrieben und die anfangsdosis war viel zu hoch, so daß ich damals, wenn ich mich an ihre dosierung gehalten habe, eigentlich nur noch völlig platt auf dem sofa liegen konnte. ich war für den moment erst mal froh, denn endlich waren meine schmerzen nach 10 jahren das 1. mal zum aushalten. leider hat sie mich aber nicht darüber aufgeklärt, welchen gefahren und nebenwirkungen ich mich durch das morphin aussetze. später konnte ich mir erklären, warum sie sich keine großen gedanken mehr um mich gemacht hat, denn sie hat in der gleichen woche wie ich einen suizid vorgenommen, nur sie hat es geschafft, ich leider nicht. meine dosis hat nur für magenauspumpen und 5 tage intensivstation gereicht. bitte versteht meine aussage hier nicht falsch, ich möchte keinem einen suizidversuch schmackhaft machen. ich war damals nur so furchtbar enttäuscht, warum erkläre ich vielleicht später einmal.
zurück zum morphium! nach der intensivstation habe ich schwer kämpfen müssen, damit sie mich nach einem tag aus der psychiatrie entlassen haben. nun brauchte ich aber wieder das morphium und ging in eine anerkannte schmerzambulanz. ab da bekam ich das retardierte (bedeutet: der wirkstoff wird je nach präparatt über 8 oder 12 h gleichmäßig im körper freigesetz, dass soll eine gleichmäßige schmerbekämpfung ermöglichen und auch das riisiko der abhängikeit senken) morphin, ocycodon 40 mg retard 3 x täglich. das ging auch 3 jahre ganz gut und es kam auch nie ein arzt auf die idee, dass sich mein körper an den "stoff" gewöhnen könnte. jedenfalls wurden meine schmerzen immer stärker und irgendwann hab ich mich getraut, nach einer erhöhung der dosis zu fragen. damit habe ich scheinbar in ein wespennest gestochen, denn seitdem wurde ich wie ein janky behandelt u. bekamm natürlich keine dosisanpassung. das konnte ich nicht verstehn, denn die 3 jahre zuvor konnte ich nach 2jähriger krankheit endlich wieder arbeiten. jetzt war mein job wieder in gefahr, denn ich mußt wieder immer häufiger eine krankschreibung einreichen. ich war in der firma bereits wegen krankheit schon einmal gekündigt wurden u, habe mich mühsam wieder reingeklagt.
kein arzt konnte oder wollte mich verstehn. sie meinten, wenn sie krank sind, dann können sie halt nicht arbeiten. schon mit ein paar mg mehr, hätte ich wieder arbeiten können. also mußte ich mir selbst helfen, aber damit begann ich mich in die abhängigkeit rein zu katapultieren. da ich mir meine arbeit zeitlich selbst einteilen konnte, kann ich auf die blöde idee, immer einen tag mehr einzunehmen u. dafür den nächsten nur sehr wenig. dadurch gewöhnte sich mein körper an immer höhere dosen, dazu habe ich jetzt auch noch einen arzt, dem leider bisher noch nicht aufgefallen ist, das die abstände, in denen ich mir ein rezept hole, immer kürzer werden. irgendwann wird es aber der schwester oder ihm mal auffallen und dann werde ich einen riesigen ärger bekommen.
dazu kommt noch, dass meine depressionen durch den morphinmissbrauch immer schlimmer werden. ich muß etwas unternehmen, aber was am besten?
auf der einen seite ist es mir so furchtbar peinlich, dass ich die einnahme nicht mehr kontrollieren kann, was ich bis vor einer woche fälschlicher weise noch gedacht hatte auf der anderen seite habe ich riesige angst vor dem entzug, denn ich weiss, wie die symptome einen völlig fertig machen. drittens habe ich angst vor meinem arzt, dessen vertrauen ist so viele jahre mißbraucht habe.
bitte, bitte, sollte einer unter euch sein, der vielleicht ähnliches schon erlebt hat, dann berichtet mir von euren erfahrungen. von meinem psychiater weiss ich, dass so ein entzug im gegensatz zu einem alkoholentzug nicht tödlich sein kann. meiner früheren hausärztin ist dann irgendwann aufgefallen, dass ich immer öfter wegen eines rezepts kam und hat mich nach dieser erkenntnis eine ganze woche schlichtweg geweigert, mir ein neues rezept auszustellen. es war die hölle für mich, wenn ich irgendetwas gehabt hätte, womit ich mich hätte umgringen können, dann hätte es diesmal geklappt. aber ich habe es nicht geschafft, das haus zu verlassen. ich glaube, das war ihre rache, außerdem hat sie mich danach nur noch total mies behadelt und ich mußte mir einen neuen, den jetzigen hausarzt suchen, was bei uns ziemlich schwierig ist.
ich weiss, dass ich wahrscheinlich den großteil der schuld trage, aber hätten beide ärzte genauso wie die schmerzambulanzen darauf geachtet, dass ich nur die repte bekomme, die mir auch zustehen, wäre es nicht so weit gekommen.
ich habe starke depressionen, borderlin und ein chron. schmerzsympthom - das morphium hat mir das leben sehr erleichtert. leider habe ich erst jetzt im internet begonnen zu infformieren, als ich bemerkte, dass ich nichts mehr im griff habe.
ich wäre euch dankbar für jeden tip, der mir auch bissel mut macht.
danke, eure igeline