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Thema: Abhängig von Morphium Jemand erfahrung mit Verringerung

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In dieser Diskussion geht es um "Abhängig von Morphium Jemand erfahrung mit Verringerung" im "Psychische Erkrankungen" Forum, als Teil von Patientenfragen.net
...

  1. #1
    Identität verborgen
    Name
    Anonymisiert
    Mitglied seit
    19.10.2006
    Beiträge
    2.067

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    Standard Abhängig von Morphium Jemand erfahrung mit Verringerung

    auf grund einer schiefgegangenen op - fusion L5/s1 und chronischer, zeitweise sehr starker rückenschmerzen erhalte ich seit ca. 6 jahren 3x40 mg oxycodon retard.

    die erste ärztin, die mir das 1. btm rezept ausgestellt hat, war meine damalige psychiaterin. leider hat sie aus heutiger sicht damit einen großen fehler begangen. erstens hat sie mir kein retardiertes morphin verschrieben und die anfangsdosis war viel zu hoch, so daß ich damals, wenn ich mich an ihre dosierung gehalten habe, eigentlich nur noch völlig platt auf dem sofa liegen konnte. ich war für den moment erst mal froh, denn endlich waren meine schmerzen nach 10 jahren das 1. mal zum aushalten. leider hat sie mich aber nicht darüber aufgeklärt, welchen gefahren und nebenwirkungen ich mich durch das morphin aussetze. später konnte ich mir erklären, warum sie sich keine großen gedanken mehr um mich gemacht hat, denn sie hat in der gleichen woche wie ich einen suizid vorgenommen, nur sie hat es geschafft, ich leider nicht. meine dosis hat nur für magenauspumpen und 5 tage intensivstation gereicht. bitte versteht meine aussage hier nicht falsch, ich möchte keinem einen suizidversuch schmackhaft machen. ich war damals nur so furchtbar enttäuscht, warum erkläre ich vielleicht später einmal.

    zurück zum morphium! nach der intensivstation habe ich schwer kämpfen müssen, damit sie mich nach einem tag aus der psychiatrie entlassen haben. nun brauchte ich aber wieder das morphium und ging in eine anerkannte schmerzambulanz. ab da bekam ich das retardierte (bedeutet: der wirkstoff wird je nach präparatt über 8 oder 12 h gleichmäßig im körper freigesetz, dass soll eine gleichmäßige schmerbekämpfung ermöglichen und auch das riisiko der abhängikeit senken) morphin, ocycodon 40 mg retard 3 x täglich. das ging auch 3 jahre ganz gut und es kam auch nie ein arzt auf die idee, dass sich mein körper an den "stoff" gewöhnen könnte. jedenfalls wurden meine schmerzen immer stärker und irgendwann hab ich mich getraut, nach einer erhöhung der dosis zu fragen. damit habe ich scheinbar in ein wespennest gestochen, denn seitdem wurde ich wie ein janky behandelt u. bekamm natürlich keine dosisanpassung. das konnte ich nicht verstehn, denn die 3 jahre zuvor konnte ich nach 2jähriger krankheit endlich wieder arbeiten. jetzt war mein job wieder in gefahr, denn ich mußt wieder immer häufiger eine krankschreibung einreichen. ich war in der firma bereits wegen krankheit schon einmal gekündigt wurden u, habe mich mühsam wieder reingeklagt.

    kein arzt konnte oder wollte mich verstehn. sie meinten, wenn sie krank sind, dann können sie halt nicht arbeiten. schon mit ein paar mg mehr, hätte ich wieder arbeiten können. also mußte ich mir selbst helfen, aber damit begann ich mich in die abhängigkeit rein zu katapultieren. da ich mir meine arbeit zeitlich selbst einteilen konnte, kann ich auf die blöde idee, immer einen tag mehr einzunehmen u. dafür den nächsten nur sehr wenig. dadurch gewöhnte sich mein körper an immer höhere dosen, dazu habe ich jetzt auch noch einen arzt, dem leider bisher noch nicht aufgefallen ist, das die abstände, in denen ich mir ein rezept hole, immer kürzer werden. irgendwann wird es aber der schwester oder ihm mal auffallen und dann werde ich einen riesigen ärger bekommen.

    dazu kommt noch, dass meine depressionen durch den morphinmissbrauch immer schlimmer werden. ich muß etwas unternehmen, aber was am besten?

    auf der einen seite ist es mir so furchtbar peinlich, dass ich die einnahme nicht mehr kontrollieren kann, was ich bis vor einer woche fälschlicher weise noch gedacht hatte auf der anderen seite habe ich riesige angst vor dem entzug, denn ich weiss, wie die symptome einen völlig fertig machen. drittens habe ich angst vor meinem arzt, dessen vertrauen ist so viele jahre mißbraucht habe.


    bitte, bitte, sollte einer unter euch sein, der vielleicht ähnliches schon erlebt hat, dann berichtet mir von euren erfahrungen. von meinem psychiater weiss ich, dass so ein entzug im gegensatz zu einem alkoholentzug nicht tödlich sein kann. meiner früheren hausärztin ist dann irgendwann aufgefallen, dass ich immer öfter wegen eines rezepts kam und hat mich nach dieser erkenntnis eine ganze woche schlichtweg geweigert, mir ein neues rezept auszustellen. es war die hölle für mich, wenn ich irgendetwas gehabt hätte, womit ich mich hätte umgringen können, dann hätte es diesmal geklappt. aber ich habe es nicht geschafft, das haus zu verlassen. ich glaube, das war ihre rache, außerdem hat sie mich danach nur noch total mies behadelt und ich mußte mir einen neuen, den jetzigen hausarzt suchen, was bei uns ziemlich schwierig ist.

    ich weiss, dass ich wahrscheinlich den großteil der schuld trage, aber hätten beide ärzte genauso wie die schmerzambulanzen darauf geachtet, dass ich nur die repte bekomme, die mir auch zustehen, wäre es nicht so weit gekommen.

    ich habe starke depressionen, borderlin und ein chron. schmerzsympthom - das morphium hat mir das leben sehr erleichtert. leider habe ich erst jetzt im internet begonnen zu infformieren, als ich bemerkte, dass ich nichts mehr im griff habe.

    ich wäre euch dankbar für jeden tip, der mir auch bissel mut macht.

    danke, eure igeline

  2. #2
    Krankenschwester
    Geschlecht
    weiblich
    Alter
    66 Jahre
    Mitglied seit
    28.07.2011
    Beiträge
    4.702
    Diese Person ist in einem medizinischen Beruf tätig

    Standard AW: Abhängig von Morphium Jemand erfahrung mit Verringe

    Hall Igeline!
    Du willst also mit dem Morphin ganz aufhören?
    Ich selber benutze Fentanylpflaster, die man alle 3 Tage erneuert.
    Für einen Morphinentzug solltest Du in eine Schmerzklinik gehen, dort können sie dir auch mit Medikamente weiterhelfen, wenn es schmerztechnisch zu schlimm wird mit dem Entzug.

    Ansonsten kann man nur in Minimalstmengen reduzieren, aber dazu brauchst Hilfe von den Ärzten, die dir das Morphin verschreiben.
    Wenn Du eine Möglichkeit siehst, doch mit einem deiner beh. Ärzte zu sprechen, dann kann der Arzt dir eben auch Dosierungen verschreiben, wo Du langsam reduzieren kannst.

    Wer schreibt dir im moment denn das Morphin auf?

    ich weiss, dass ich wahrscheinlich den großteil der schuld trage, aber hätten beide ärzte genauso wie die schmerzambulanzen darauf geachtet, dass ich nur die repte bekomme, die mir auch zustehen, wäre es nicht so weit gekommen.
    Wenn 3 Praxen daran beteiligt sind, daß Du Morphinrezepte bekommst, dann sind ehrlich gesagt nicht die Ärzte schuld, oder habe ich da etwas überlesen.
    Vermutlich wissen die voneinander garnichts, daß Du jeweils aus der anderen Praxis das Morphin erhältst.
    Falls es so ist, kann ich die Reaktion der Ärzte verstehen, wobei ich es natürlich nicht gut finde, daß sie dich jetzt ganz ohne Medis hängen lassen, deshalb wäre es sinnvoll, mit den Ärzten zu sprechen, daß Du reduzieren willst.

    Da ich jetzt nicht weiß, wieviel Du letztendlich tgl genommen hast, ist es sicher das sinnvollste, wenn Du in eine Klinik gehst.
    Alles Gute
    LG Josie

  3. #3
    Nachtigall
    Gast

    Standard AW: Abhängig von Morphium Jemand erfahrung mit Verringe

    Hallo Igeline,
    ich bin auch der Meinung, du solltest in eine Klinik gehen, um dich neu einstellen zu lassen. Du solltest auch wegen deiner psychischen Probleme neu untersucht und eingestellt werden, denn auch die Psyche reagiert häufig mit mehr Schmerzen. Könnte sein, dass man mit den Schmerzmitteln runtergehen kann, wenn die Psychopharmaka richtig dosiert sind. Ich bin selber Schmerzpatientin und ernähre mich gewissermaßen von Kortison, und in solchen Fällen, wo es eine psychische Belastung gab und die Schmerzen mehr wurden, bekam ich Psychopharmaka, um die Kortisondosis nicht erhöhen zu müssen, und es hat gut funktioniert.
    Alles Gute!

  4. #4
    Noch neu hier
    Geschlecht
    maennlich
    Alter
    49 Jahre
    Mitglied seit
    23.09.2011
    Beiträge
    13

    Standard AW: Abhängig von Morphium Jemand erfahrung mit Verringe

    Hallo,

    ich selbst bin auch Schmerzpatient und Du bist auch ein Schmerzpatient, welcher jedoch die Kontrolle des Morphin verloren hat. Dieses passiert mit Sicherheit vielen Schmerzpatienten und dieses ist auch nicht schlimm; man sollte nur jetzt bald handeln. Warum willst Du einen Entzug ? Ich denke mal , daß Du starke Schmerzmittel benötigst; und diese sollten Dir auch zustehn. Ich habe die VErmutung, dass Du denkst, dass Du selbst daran Schuld bist. Das bist Du nicht.
    Ich rate Dir zu Fentanyl - Pflaster (diese Pflaster klebt man z.B. auf den Oberarm; sie wirken ca. 3 Tage und geben den sehr starken schmerzlindernden Wirkstoff gleichmässig ab; Vorteile: man erspart sich diese tägliche Tabletteneinnahme; Magen-Darmkomplikationen können auch nicht auftreten, da der Wirkstoff durch die Haut in die Blutbahn gerät; ist ca. 100 mal so potent wie Morphin) : mit denen habe ich meine chronischen sehr starken Rückenschmerzen in den Griff bekommen. Vorher war ich 3 Jahre auf Valoron N (Tilidin + Naloxon), welches jedoch nicht mehr gewirkt hatte.
    Es ist ganz klar und da brauch man auch keine Angst zu haben: nach einer gewissen Zeit stellt sich nach regelmässiger Einnahme eine Toleranz gegenüber Morphin ein, man benötigt also irgendwann eine höhere Dosis um den gleichen Schmerzzustand lindern zu können. Das ist normal. Jeder Schmerztherapeut wird Dir dieses bestätigen.
    Dann benötigt man noch ein Zusatzmedikament für "Schmerzspitzen"; also wenn man Durchbruchschmerzen hat; dieses Medikament sollte dann keine Retard Wirkung besitzen sondern sehr schnell wirken (z.B. unretardiertes Morphin, Hydromorphon, Oxycodon...). Vielleicht solltest Du deinen Schmerztherapeuten wechseln, damit dieser neutral an Deine ganz persönliche Schmerzsymptomatik heran gehen kann ?!
    Gegen Deine Depressionen würde ich mir Antidepressiva verschreiben lassen. Oder man bekommt auch "milde" Medikamente...Google mal nach "5HTP"; vielleicht kann auch Johanniskraut begleitend helfen ?

  5. #5
    Wohnt praktisch hier
    Geschlecht
    weiblich
    Mitglied seit
    24.07.2006
    Beiträge
    614

    Standard AW: Abhängig von Morphium Jemand erfahrung mit Verringe

    ich würde mich an deiner stelle mit dem hausarzt in verbindung setzen. noch hat er nichts gemerkt von deinen "tricks". die meisten reagiern sehr wohlwollend auf vertrauen. und du willst ja nicht mehr... sondern weniger.
    mit deinem arzt zusammen eine klinik suchen hier mal ein tipp von mir... dort ist alles in einem... und ich hab von vielen gehört, das es dort wunderbar klappt. gibt aber sicher auch andere gute kliniken.

    ein guter hausarzt freut sich über das ihm entgegengebrachte vertrauen und versucht zu helfen, wo er kann. betreuter entzug ist wichtiger als arbeit und auch alles andere, was dich jetzt davon abhalten würde.

    und dann eine schmerzambulanz finden (die kliniken helfen da meist sehr gut)

    viel glück
    Wenn es uns schlecht geht trösten wir uns mit dem Gedanken, daß es noch schlimmer sein könnte.<br />Und wenn es ganz schlimm ist klammern wir uns an die Hoffnung, daß es nur besser werden kann.

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