Borderline ..werde vom besten Freund entwertet

Hallo..hoffe bin hier richtig..weil ich nicht betroffen bin, sondern eher zu den Angehörigen zähle.:)

Habe mehrere Monate schon ganz große Probleme mit meinen besten Freund .
Er ist Borderliner (ritzte sich) war schonmal in Behandlung, bekahm krasse Tabletten und staarte nur noch auf die Stelle. Dann hat er alles abgebrochen.
Ich kenne ihn ca 10 Jahre aber die letzten 4 J. sehr intensiv.

Wir haben uns angesehen und wussten was der andere denkt und fühlt.
IMMER war er an meiner Seite. Mir ging es Schlecht wenn es ihn schlecht ging und umgekehrt. Ich hab ihn so richtig lieb gehabt.
Er hat mich verteidigt, mich gelobt, fand alles toll an mir und meinte immer das seine nächste Freundin so sein soll wie ich.

Da wir ja sowieso immer zusammen hockten, haben wir uns dazu entschlossen ein Häuschen mit Garten zu mieten. Er hat sich auch die letzen 2 Jahre nicht mehr geritzt, hatte schon das verlangen. Meist konnte er sich aber ablenken oder kahm zu mir und ich lenkte ihn ab.
Es lief alles harmonisch, auch mit meiner Tochter (13 Jahre alt).

Dezember letzten Jahres kahm dann eine dramatische Wende.
Ich habe auf einer Feier zu viel getrunken (er musste wegen seiner Familie verreisen)
Da hat mich dann ein guter Freund von uns beiden nach Hause gebracht.
Ich bin dann mit ihm im Bett gelandet, was ich immer noch zu tiefst bereue.
Vom Pech verfolgt wurde ich nach der Aktion schwanger.
Nach ewigen hin und her wollte wir das Baby behalten.
Im 3. Monat genau am 24.12.09 habe ich es beim duschen in meinen Händen gehalten.
Ich war 2 Wochen im Krankenhaus, wo sich mein bester Freund noch rührend um mich sorgte. Ich bekahm dann ein paar Wochen Depressionen und Schläfstörungen.
War für keinen mehr ansprechbar. Wollte nur noch meine Ruhe haben.
Dann fing er an mir ständig Vorwürfe zu machen. Ich mach garnichts mehr, sitze nur noch am Computer, ich hab bald keine Freunde mehr wenn ich so weiter mache, bist doch selber Schuld mit den Baby.
Ich dann zu tiefst schockiert habe dann noch mehr Schutzschild aufgebaut.
Ich wollte einfach nur das er mich mal tröstest oder ohne Vorurteile zuhörst.Wie ich das bei ihn Jahre lang mache. Aber das er mich so runtermacht wo es mir das erste mal auch dreckig geht. Daran knapper ich heute noch.
Naja irgendwie und irgendwann haben wir uns dann wieder zusammen gerauft (aber nie mehr so wie früher)..
Seit 2-3 Monaten immer so einmal die Woche kommt er mir nichts, dir nichts in mein Zimmer gestürmt und hällt mir ganz blödsinnige Sachen vor. Vor ein paar Minuten haben wir noch zusammen rumgealbert.
Ich dusche zu lange, deswegen wird das mit meiner Haut nicht besser (habe atopische Dermatitis schon als Baby), ich nehme mich selber nicht ernst, meine Tochter hat sich alleine groß gezogen, ich esse unregelmäßig, meine Schlafposition sieht aus als wäre ich Tod, wenn ich in der Küche bin mach ich extra laut damit ihn das stört, ich trampel auch extra laut in mein Zimmer rum .. und und und...
Ich weiss immer garnicht wie man auf sowas kommen kann...
Ich fange dann an mich für Sachen zu rechtfertigen die ich garnicht gemacht habe.
Hab mal wo gelesen das man immer ruhig bleiben soll, nicht hinterherlaufen und nicht weggehen darf. (sonst hat er wohl gewonnen) Ihm sagen soll das diese Sachen sehr unangemessen sind und nicht stimmen. Versuchen soll so zu tun als ob man das nicht wahr genommen hat. Die Variante das ich ihn einfach drücke und zu ihn sage das ich ihn lieb habe, hilft meist sofort (er drückt mich dann auch immer ganz kräftig und lächelt verschwitzt, kurz Stille im Raum und alles ist normal) aber manchmal schaff ich das nicht zu machen.

Wenn ich aber denn mal vor Wut koche kann ich nicht anders als auch mal lauter werden. Bis jetzt hab ich es immer noch geschafft ihn dabei nicht weh zu tun und immer noch Sachlich zu bleiben.
Nun hab ich auch noch vor 3 Tagen erfahren das er diese ganzen Sachen auch unseren Freunden erzählt und er auf übelste Weise über mich hetzt. Sogar Dinge erzählt die ich ihm in Vertrauen mal sagte.
Ich bin jetzt soooo wütend, traurig und enttäuscht. Bin kurz davor meine Tochter zu schnappen und in eine andere Wohnung zu ziehen.
Ich rede 3 Tage schon nicht mit ihm. Habe meine Sachen die er von mir nutzte zu mir genommen (weil er die so mochte)..Die ersten 2 Tage hat er noch so getan als wär ihn das egal. Ab heute sieht er tod traurig aus..
Achso ganz vergessen er ritzt sich jetzt garnicht mehr aber dafür drückt er sich die Halsschlagader seit ca 4 Monaten ab. Ich hau ihn dann immer auf die Finger.
Wenn er unter Stress steht dann ist das besonders schlimm.
Was mich auch ganz besonders aufregt ist das er manchmal wie ein Lehrer vor mir sitzt und mich über Sachen aufklähren will von denen ich mehr Ahnung habe. Wenn ich ihn dann berichtigen möchte dann wird er ganz fuchtelig und meint dann das ich mir nie was sagen lasse. Stellt mich als Dummerchen hin.
Sorry für das ganze Wirr War.. Hoffentlich schaut man durch
Bin gerade etwas aufgebracht und wollte alles so kurz wie möglich fassen. Will ja kein Buch schreiben:drawing_heart:
Also meine Fragen... Kann ich was tun damit es nicht dazu kommen muss das ich ausziehe oder ihn rausschmeisse.?..Wie schaffe ich es damit er mich nicht als Feind sieht und nicht mehr über mich schlecht redet.?..wie bekomme ich ihn zur Therapie.?... soll ich ihm im Streit sagen.. das bist nicht du, da bricht grad das borderlinverhalten durch..also reiss dich mal zusammen?, weil hab mal gelesen das sie sich dann erniedrigt fühlen...mit der Schlagader abdrücken, wie gefährlich ist das..?... also kurz wie schaffe ich es das er mich nicht mehr abwertet sondern lieber idealisiert.. weil da kahm ich mit ihn besser klar..kennt jemand allgemeine Tips..oder möchte sich jemand mit mir austauschen...würde gern mal mit jemanden reden den es genauso geht

Ich danke jetzt schon mal jeden für´s durchlesen und evtl. antworten:zd_help_4_movebig_c

Rubrik: Schwer zu sigen, leicht zu sterben.
Das wirklich Gravierende ist deine "Coabhängigkeit"
Mein erster Tipp: Raus aus der "Beziehung" und zwar mit Vollgas, sonst wirst du keine Ruhe finden,
erst mal mußt du mit dir ins "Reine" kommen und dann kannst du damit beginnen das Paket zu
analysieren.
Angesichts der Masse von Problemen ist fachliche Hilfe angebracht, diese sollte primär über einen
Therapeuten erfolgen, des weiterin gibt es auch Selbsthilfegruppen, die eine Aufarbeitung anbieten.

danke für deine Antwort...

WOW...das mit der coabhängigkeit muss ich erst ma sacken lassen und mit Vollgas raus auch..
coabhängigkeit kannte ich noch nicht...hab mich grad etwas belesen..
hmm .. dachte bislang das ich manchmal sowas wie ein Helfersyndrom haben könnte..
Ich bin eigendlich auch Selbstbewusst..sagen zumindest Freunde von mir..

die Sache im Dezember habe ich für mich soweit geklärt..muss da kaum noch drüber nachdenken...

Meinst du das ich ein Therapeuten aufsuchen sollte?
Bin der Meinung das er ganz dringend Hilfe bräuchte..
und wie gefährlich ist den das Schlagader abdrücken ?

Hi,

das Schlagader abdrücken ist sehr gefährlich, besonders wenn man das Bewusstsein verliert und das ganze nicht mehr beenden kann.

Ihr beide habt psychische Probleme, es scheint so als hätte der Verlust des Babys da etwas ausgelöst, bei euch beiden. Dein Freund ist in einer Abhängigkeit zu dir, du hast ihn immer aufrecht gehalten und ihm zur Seite gestanden, da es dir selber schlecht ging konntest du das nicht mehr und er wird wohl Angst bekommen haben, war überfordert, vor allem weil sein Anker selber untergeht. Er dachte also mehr an sich und was er verliert, er braucht dich als Stütze und kann selber nicht stützen. Wenn die Stützen krank ist wird das ignoriert oder es treten Aggressionen zu Tage, nach dem Motto: Funktioniere jetzt wieder, ich brauche dich jetzt das ist wichtig und du hattest deine Zeit gehabt. Aggression und böse Worte bewirken auch das er von dir Aufmerksamkeit bekommt, auch wenn sie negativ ist, er braucht sie das muss ihm selber nicht einmal bewusst sein.

Er macht das wohl nicht aus bösem Willen, sondern eher weil er nicht realisieren kann das es dir mal schlechter geht und er Angst hat das du nicht mehr für ihn da bist. Kurz gesagt: Er hat Angst seine Mama zu verlieren und du bist diese Mutter, du hast ihre Rolle übernommen. Mama ist immer da und kümmert sich egal wie schlecht es ihr geht, Kinder geben Müttern zwar auch mal eine Auszeit aber dann fordern sie irgendwann wieder ihr Recht umsorgt zu werden ein, auch wenn es ihr noch nicht gut geht. Denn Mütter übernehmen die Verantwortung und sind nicht klein zu kriegen, seine Gefühle können trotzdem noch die gleichen sein wie vorher. Allerdings liebt er dich nicht so wie es in einer gleichwertigen Freundschaft üblich ist, sondern eben als jemanden der die Mutterrolle ausfüllt und ihn beschützen muss.

Das besonders tragische ist das ihr beide Hilfe braucht, du hast noch einiges zu verarbeiten und bist sicher nicht weniger in die Rolle der Frau die "Immer" für ihn da ist, hinein gewachsen, wie er in die Rolle des Schutzlosen der ohne dich nicht mehr kann. Co. Abhängigkeit, wie Polarbaer schon sagte.

Ihn zu ignorieren wird nicht viel helfen, das könnte bei Paaren die andere Probleme haben, etwas bewirken und ihm in Wut oder Verzweiflung irgendetwas an den Kopf zu werfen, würde auch nur das Gegenteil bewirken.
Setz dich in einem ruhigen Moment mit ihm zusammen, rede mit ihm in der "Ich" Form. Sag ihm, "Mir geht es mit dieser Situation nicht gut, "Ich" bin traurig wenn "Wir" uns so sehr verletzen, "Ich habe Angst nicht mehr mit all dem klar zu kommen......etc.
Mach ihm keine Vorwürfe, wiege nicht eure Fehler und Verletzungen gegeneinander auf, lass das Gespräch nicht in einen Streit ausarten. Wenn es beginnt in Vorhaltungen und Aggressionen auszuarten, verlasse den Raum, zumindest solange bis ihr euch wieder unter Kontrolle habt.

Wie Polarbaer schon anregte solltet ihr räumlichen Abstand nehmen, dadurch könnte eure Freundschaft vielleicht irgendwann wieder etwas wachsen. Ihr habt beide psychische Probleme und keiner von euch kann den anderen unterstützen. Ihr werdet euch gegenseitig kaputt machen, er dich mehr als du ihn, er kann nicht anders selbst wenn er dich liebt und gerne alles für dich tun würde, es geht nicht. Mache ihm den Vorschlag das ihr eine Auszeit nehmt und euch "Beide" Hilfe bei einem Therapeuten sucht, er sollte zusätzlich noch einen Psychiater aufsuchen. Wenn er das ablehnt dann lass ihn, du kannst niemanden dazu zwingen wenn er nicht will aber such dir selber unbedingt Hilfe.

Wenn du wieder fit bist und nicht mehr dieser Situation ausgesetzt, kannst du immer noch überlegen wie es weiter geht, in eine WG mit ihm solltest du keinesfalls zurückkehren.

Liebe Grüße

Das Helferleinsyndrom kenne ich auch, fast das gesamte
medizinische Personal leidet unter dieser Marotte.

Zurück zu deiner Situation, auch wenn du ihm immer zur
Seite gestanden bist, so kommt irgendwann der Punkt, wo
die Selbstaufgabe / Selbstzerstörung unwiderruflich beginnt,
das gilt es zu vermeiden.

Es gibt einen Punkt, ab da muß man EGOIST sein,
there is no way out.