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Thema: Bulimie: stationär, ja nein?!

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In dieser Diskussion geht es um "Bulimie: stationär, ja nein?!" im "Psychische Erkrankungen" Forum, als Teil von Patientenfragen.net
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  1. #1
    Ganz neu hier
    Geschlecht
    weiblich
    Alter
    30 Jahre
    Mitglied seit
    30.06.2017
    Beiträge
    1

    Standard Bulimie: stationär, ja nein?!

    Hallo ihr lieben,
    um das vorweg zu nehmen: ich bin mir durchaus bewusst dass ich ein Problem habe und habe auch schon einige Schritte eingeleitet. Seit dem hat sich viel getan, ich brauche aber vielleicht doch ein paar Meinungen und vielleicht einen Rat, sei es auch nur eine Tendenz.
    Ich (23) bin seit über 9 jahren essgestört, es begann mit Magersucht und entwickelte sich zu einer Bulimie. In meinen schlimmsten Phasen konnte ich nicht einmal ein Glas Wasser trinken ohne mich danach zu erbrechen, generell zeigt sich die Krankheit auch eher so, dass ich weniger richtige Fressanfälle habe, als dass ich mich nach jeder Mahlzeit übergeben muss und dazu die Fressanfälle kommen. Ich habe mich seit ca. 4 Jahren jeden Tag übergeben und alles was ich nicht erbreche muss wenig Kalorien haben damit ich das nicht tun muss. Mit hinzu spielen Depressionen und ein starker Hang zu Drogen und Alkohol. Nichts desto Trotz erledige ich meine beruflichen Aufgaben ohne Ausnahme, auch wenn es mich viel Kraft kostet, mein Alltag ist nicht so sehr eingeschränkt.
    Ich habe Anfang des Jahres erneut eine Therapie begonnen und meine Therapeutin meinte es wäre vielleicht besser eine stationäre therapie zu machen. Sie diagnostizierte bei mir zusätzlich eine Borderline Persönlichkeit. Ich habe jetzt angefangen endlich mit meinen engsten Freunden darüber zu reden und auch auf der Arbeit reinen Tisch zu machen und neben meinen engsten Vertrauten, meinem Freund und meinen Chefs rieten mir beinahe alle dazu eine stationäre Therapie zu machen.
    Ich hab da irgendwie Angst davor denn ich denke mir, das ist der letzte Ausweg wenn man es garnicht mehr alleine hin bekommt (vielleicht weiß ich auch insgeheim dass es so ist und kann es mir nur nicht eingestehen). und andererseits denke ich mir wenn ich wirklich wollte könnte ich von heute auf morgen damit aufhören. Ich bekomme von allen seiten sehr posituve und unterstützende reaktionen auf mein "Outing".
    Meine Frage jetzt: was sind denn erfahrungsgemäß Kriterien für einen Stationären aufenthalt bei meinem Krankheitsbild, wann wird es notwendig und wie läuft das ab, hat vielleicht jemand erfahrung mit kliniken? Ab wann ist es besser oder notwendig? ich habe da garkeine erfahrungswerte.
    Ich bin nicht extrem untergewichtig (175, 54kg) und bin traurigerweise Profi, d.h. ich versorge mich regelmäßig über nahrungsergänzungsmittel mit den wichtigsten spurenelementen. Ich kann mittlerweile wieder bestimmte sachen essen dank meiner therapie aber schaffe es nicht ohne kontrolle und erbrechen, ich habe zu starke angst vor dem zunehmen.
    Hoffe auf eure Hilfe, denn ich muss dringend eine Entscheidung treffen, die etwas für mich tut.
    Grüße,
    r

  2. #2
    Krankenschwester
    Geschlecht
    weiblich
    Alter
    66 Jahre
    Mitglied seit
    28.07.2011
    Beiträge
    4.697
    Diese Person ist in einem medizinischen Beruf tätig

    Standard AW: Bulimie: stationär, ja nein?!

    Hallo r.osi!
    Ich würde dir raten sehr zeitnah einen stationären Aufenthalt zu machen und kann allen Beteiligten nur recht geben, wenn sie dir zur stationären Therapie raten

    Wenn deine Krankheitsdauer über 9 J ist, dann kann man es einfach mit den wenigen Stunden ambulanter Therapie nicht anhaltend in den "Griff bekommen".
    Alleine die Dauer deiner Krankheit ist schon das wichtigste Kriterium für einen stat. Aufenthalt.

    Nimm es bitte nicht auf die leichtes Schulter, es haben sich ganz sicher schon zahlreiche körperliche Symptome entwickelt und auf was willst Du warten, bis man dir nicht mehr helfen kann??

    Die körperlichen Mangelerscheinungen können so massiv sein, daß man dir nicht mehr helfen kann und so lange willst Du sicher nicht warten.
    Da nützen auch die ganzen NEM nichts, da diese nicht dafür ausgelegt sind, Menschen in deiner Situation zu helfen, sondern sie sind für "Gesunde Menschen".

    Wie gesagt, ich kann dir nur raten, mit deiner Therapeutin zu überlegen, welche Klinik für dich die richtige ist und den nächsten freien TErmin in Anspruch zu nehmen.
    Alles Gute
    Liebe Grüße
    Josie

  3. #3
    Arzt (Chirurgie)
    Geschlecht
    maennlich
    Mitglied seit
    27.01.2013
    Beiträge
    1.472
    Diese Person ist in einem medizinischen Beruf tätig

    Standard AW: Bulimie: stationär, ja nein?!

    Hallo r.osi,

    auch ich würde Dir dringendst zu einer stationären Therapie raten. Nicht nur wegen der Krankheitsdauer, sondern auch unter Berücksichtigung aller weiteren Faktoren (weiteren Krankheitsbilder, egal ob gesichert oder Verdacht). Sprechen Sie mit Ihrer Therapeutin.


    Beste Grüße

  4. #4

    Standard AW: Bulimie: stationär, ja nein?!

    dringend stationär. Mach dich darauf gefasst, dass der Aufenthalt mehrere Monate gehen kann (kann, nicht muss, aber gesichert viele Wochen). Auch anschließend werden immer wieder längerfristige Aufenthalte notwendig sein. Denn die Bulemie und BPS sind lediglich eine Auswirkung von einem sehr schwerwiegenden Grund.

  5. #5
    Noch neu hier
    Geschlecht
    weiblich
    Alter
    54 Jahre
    Mitglied seit
    24.05.2012
    Beiträge
    37

    Standard AW: Bulimie: stationär, ja nein?!

    Hallo r.osi,
    ich würde Dir auf jeden Fall eine stationäre Therapie empfehlen. Ich "war" (ich hoffe, ich habs überstanden) auch betroffen. Entweder habe ich ganz wenig gegessen, manchmal nur einen Apfel am Tag und auch da hatte ich schon ein schlechtes Gewissen oder ich habe das, was ich gegessen habe wieder erbrochen (wenn man mal mit der Familie essen musste und sich nicht entziehen konnte oder keine Ausrede gegriffen hätte).
    Auch ich war nicht ganz extrem untergewichtig (46kg bei 170 cm) aber doch schon ganz schön (BMI von knapp 16).
    Aber ich habe fuktioniert, ich bin bis zum Schluss (bis ich die Therapie begann) auf Arbeit gegangen und habe alles zu aller Zufriedenheit abgearbeitet (Hang zum Perfektionismus -> kennst Du sicher auch, oder?).
    Ich habe auch gemeint, ich kann aufhören, mit dem abnehmen wenn ich will, aber das war nicht so. Ich konnte mich nicht dagegen wehren. Der Zwang wenig oder gar nix zu essen war viel größer, als der Verstand, der sagte, Du musst wieder essen, ich hatte einfach keine Kontrolle mehr. Mein Gefühl sagte mir, ich bin zu dick und der Verstand sagte mir "Du spinnst wohl". Das war ein ständiger Kampf. Irgendwann wollte und konnte ich nicht mehr und habe mir Hilfe in Form eines Therapeuten geholt. Der meinte aber, ohne stationäre Therapie würde ich die Sache nicht in den Griff bekommen. Daraufhin habe ich ich meinem Mann (bis dahin habe ich alles immer irgendwie verschleiern können -> Gewichtsabnahme wg. Magenbeschwerden usw.) und meinem Arbeitgegeber gegenüber alles erklärt und ich habe nur Unterstütziung unterhalten (ist ja eigentlich genauso wie bei Dir (entschuldige,wenn ich Dich duze).
    Ich habe mich einer Verhaltenstherapie unterzogen (8 Monate Wartezeit auf einen Therapieplatz), die bei mir schon viel bewirkt hat aber der Durchbruch kam erst durch eine tiefenpsychologische Therapie über 10 Monate.
    Das war die härteste Zeit, aber das Kämpfen hat sich gelohnt.
    Ach ja, die Essstörung war ja nicht das einzige Problem. Auch ich hatte massive Depressionen und ein autoagressives
    Verhalten (Selbstverletzungen).
    Heute habe ich alles im Griff. Ich kann das Essen genießen, verletze mich nicht mehr selbst, habe keine Depressionen mehr und brauche nur ein Minimum an Medikamenten.
    Fazit für Dich: Mach eine stationäre Therapie, Dein Arbeitgeber steht hinter Dir, Deine Freunde, besser könnte es doch gar nicht sein!!!!!!!

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