Das Problem ist sehr komplex...
Eine Familie mit diversen Problemen - Mutter an Lupus erkrankt und sehr strikt in der Erziehung, 1.Tochter mit Asperger-Syndrom. Ansonsten eine nette, gutbürgerliche Familie, die sich gut um ihre Kinder kümmert.
Die jüngere Tochter hat schon immer den Ausweg aus dem gespürten Leistungsdruck bzw die Möglichkeit Aufmerksamkeit zu bekommen darin gesucht und gefunden krank zu werden. Vor allem wenn ihre Mutter krank wurde, legte sie sich auch hin; mit "Bauchweh", Kopfweh, Abgeschlagenheit. Erfolgreich, sie wurde gepflegt und bedauert. Ansonsten ist sie auffällig darin, daß sie so gut wie keine gleichaltrigen Freunde hat; sie ist oft distanzlos und übergriffig und akzeptiert Grenzen manchmal nicht - z.B. wann ein Spaß kein Spaß mehr ist oder wann jemand wirklich nicht mehr geärgert / angefasst / gekitzelt werden möchte.
Nun mit 12 hat sie begonnen ihrer Familie Angst zu machen, indem sie ständig erzählt, daß sie nicht mehr leben möchte, daß alles sinnlos ist und sie sich am liebsten umbringen möchte. Daraufhin war sie als Notfall zur Stabilisierung in der Kinder- und Jugendpsychiatrie. Inzwischen ist sie wieder zuhause und wartet auf einen Therapieplatz. Vorläufige Diagnose dort: Keine schwer Deprssion, da sie zu kontaktfreudig auftritt und jedenfalls keine akute Suizidgefährdung.
Was ich für die Familie gefährlich finde: Sie hat einen gewaltigen Machtzuwachs. Sie bestimmt das gesamte Familienleben. Wenn sie irgendwo nicht hinwill, dann geht die Fmilie eben nicht etc. Wenn ich mit ihr zu tun habe, wirkt sie nach kurzer Zeit völlig normal.
Kann man so was simulieren? Was mag in einem Kind vorgehen, wenn es so was tut?