Fragen zur Diagnosik von Depressionen
Hallo :zd_bye_3_cut:
Ich stell meine Frage gleich an den Anfang:
Werden bei Diagnose Depression mögliche organische Ursache der Krankheit abgeklärt? Welche Untersuchungen (z. B. Blutentnahme, EEG usw.) werden dazu veranlasst?
Die Geschichte, die diese Fragen bei mir aufgeworfen haben, will ich kurz schildern. Mein Bruder ist von seinem Hausarzt mit folgenden Symptomen: Schlafstörungen, innere Unruhe seit ca. 2 Monaten zum Neurolgen überwiesen worden. Dort wurde er nach ca. 10 Min. Gespräch mit einem Rezept für ein AD (schlaffördernd) und eine Überweisung zur Psychotherapie mit Diagnose Dysthymie weitergeschickt. In seiner Vorgeschichte findet man ein Schädel-Hirn-Trauma. Nach seiner Erzählung hat der Neurologie -es war sein erster Besuch dort- weder nach momentaner Medikamenteneinnahme noch nach der Krankengeschichte gefragt. Die Diagnose beruht im Moment einzig und alleine auf einem anamnestischen Gespräch, das nach meiner Meinung unvollständig geführt wurde. Ich finde das sehr merkwürdig. Auch die Diagnose selbst kommt mir spanisch vor. Was haltet ihr davon?
Ich hab ihm geraten eine zweite Meinung einzuholen.
Vielen Dank schonmal für eure Antworten!
AW: Fragen zur Diagnosik von Depressionen
Bei einer Depression gehören ganz klare Faktoren/Kriterien dazu - sonst hat man keine Depression. Ob diese Kriterien erfüllt werden wird der Psychologe bzw. ein Psychiater herausfinden.
Ein EEG ist nicht notwendig, damit zeichnet man ja nur Hirnströme auf. Und eine Blutabnahme sagt gar nix über Depressionen aus.
Bei einer psychosomatischen Erkrankung muss man eine organische Ursache vorher ausschliessen, psychiatrische Ursachen haben ganz klare Kriterien.
AW: Fragen zur Diagnosik von Depressionen
Hi
Eine Depression bzw. Dysthymia wird dann diagnostiziert, wenn die entsprechenden Kriterien vorhanden sind.
Es gibt eine Reihe von somatischen Erkrankungen, die eine depressive Symptomatik hervorrufen können. z.B. diverse Infektionskrankheiten, neurologische Störungen, metabolische Störungen, kardiovaskulöre St. gastrointestinale Erkrankungen, versch. Karzinome, Kollagenosen, Störungen im Vitamin- od. Mineralstoffwechsel und weit verbreitet sind endokrinologische Störungen.
Deshalb Labor und EEG etc.
Diese sind nicht dazu da eine Depression zu diagnostizieren, sondern eine somatische Ursache auszuschließen. Im Falle einer somatischen Ursache ist es nämlich wichtig die somatische Erkrankung vorrangig zu behandeln.
Ich würde die Diagnose erst mal stehen lassen, ernst nehmen, aber nicht zu hoch bewerten (im Sinne, dass es noch andere affektive Störungen gibt) sondern abwarten was der Psychotherapeut sagt. Soll heißen, ich würde tatsächlich zumindest die probatorischen Stunden wahrnehmen. Dieser macht nämlich meist eine längere ausführlichere Diagnostik sobald das körperliche abgeklärt ist.
Wenn er noch zu einem zweiten Neurologen möchte, bitte, aber er sollte sich bereits jetzt um einen Psychotherapeuten kümmern, wegen den sehr langen Wartezeiten!
LG Yue
AW: Fragen zur Diagnosik von Depressionen
Ich habe ein ähnliches Problem Deppressionen oder organische Ursache
Bei mir wurde ein EEG gemacht und Blutuntersuchung und eine Kopf CT
alles in Ornung aber trotzdem zu wenige Untersuchungen um eine organische Ursache im Gehirn auszuschließen seht euch mal meinen Beitrag an unter klick mich
Gruss Thomas