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Thema: Missbrauch

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In dieser Diskussion geht es um "Missbrauch" im "Psychische Erkrankungen" Forum, als Teil von Patientenfragen.net
...

  1. #1
    Identität verborgen
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    Anonymisiert
    Mitglied seit
    19.10.2006
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    2.068

    Achtung:
    Anonymisiert ist kein eigenständiger Benutzer. Er dient im Forum dazu, Beiträge anonym zu verfassen, um die Identität des Verfassers zu schützen.

    Standard Missbrauch

    Hallo ihr lieben,

    ich eröffne diesen Thread um einfach mal meinen Seelenmüll abzuladen.
    Ich habe gerade durch die "Psychische Erkrankungen-Ecke" gestöbert und bin
    auf den Thread einer 35 Jährigen Frau gestoßen,die im Kindesalter von ihrem
    Bruder missbraucht wurde.
    Allein schon die Überschrift des Themas löste bei mir Flashbacks aus,ich bin gerade
    total verängstig,bevor ich jetzt irgendwelche Dummheiten mache,will ich euch jetzt
    meine Geschichte erzählen,es von der Seele schreiben,einfach los werden.
    Ich bin jetzt 23 Jahre alt und wurde von meinem 8 Lebensjahr bis kurz vor meinem
    13. Geburtstag von meinem Bruder missbraucht.Meine Eltern ließen sich,als ich 7 Jahre alt war,scheiden und seitdem litt ich sehr an Verlustängsten.Ich hatte Angst irgendwann alleine zu sein.
    Eines Tages spielte ich in meinem Zimmer,mein Bruder kam auf einmal rein,eigentlich nichts ungewöhnliches,als ich ihn dann ansah um zu fragen,was er denn möchte,da
    hatte er einen Blick gehabt,den ich vorher nie bei ihn gesehen hatte.
    Er forderte mich auf all das zu machen,was er will und ich dürfte niemanden davon erzählen,weil man mich sonst ganz alleine lassen würde.Das war meine größte Angst-das allein sein.Also machte ich alles was er von mir verlangte.Ich wusste nicht
    was da mit mir geschieht,ich konnte dem ganzen keinen Namen geben.Ich hatte einfach nur große angst und höllische schmerzen.Ich verstand die Welt nicht mehr,was war da gerade passiert?Ist das normal?Ist das Unrecht?Ich wusste es nicht!
    Als er von mir ließ spielte ich einfach weiter.So ging das mehrmals in der Woche weiter und zog sich über Jahre und verstärkte sich noch in der Intensietät.
    Irgendwann im Laufe der Missbrauchsjahre lernte ich mich aus meinem Körper auszuknippsen,beinah so als würde ich über mich schweben und mich von oben betrachten.Täglich wurde ich von der Angst,dem Eckel und der Scham begleitet.
    Mit mitte 12 Jahren fing ich an von zu Hause wegzulaufen und entzog mich Zeitweise der Gefahr.Kurz vor meinem 13. Geburtstag hörte er dann auf,doch für mich hörte das Ganze trotzdem nicht auf,ständige Bilder und Albträume hatten mich begleitet und es war einfach immer und überall da.Doch dann konnte ich es irgendwie ausblenden,verdrängen.Dann fing ich mit dem Ritzen an,damals noch recht harmlos.
    Als ich 14 Jahre alt war,war ich mal einen Freund besuchen der 18 Jahre alt war,wir saßen auf seinem Bett und haben nen Film geguckt.Bis er dann plötzlich aufsprang,mich gewaltsam aufs Bett drückte,mir dann die Arme fest hielt und mir an die Wäsche wollte.In diesem Moment kam die ganzen alten Bilder wieder hoch,ich befreite mich aus der jetzigen Situation und lief unter Tränen,mit den Bildern im Kopf nach Hause.
    Dort ganz aufgelöst angekommen,sah mich meine Mutter und fragte mich was los ist.
    Ich hab sie angeschrien,habe getobt,dass sie mich in Ruhe lassen soll.Doch sie packte mich am Handgelenk und blieb hartnäckig.Ich sagte ihr,dass mein Bruder was mit mir
    gemacht hat.Darauf hin ging sie zu ihn und er stritt alles ab.
    Dann kam sie wieder zu mir und sagte " Das manche Menschen sich so sehr etwas einreden,dass sie glauben es sei etwas passiert" .
    Ich war fassungslos und habe mir an dem Tag geschworen,dass ich ihr nie wieder etwas darüber sagen werde.
    Am nächsten Tag ist meine Mutter wohl trotzdem noch mal zu ihm gegangen und hatte ihn darauf angesprochen.Er sagte ihr dann,dass er mich nur einmal berührt hat und dann nie wieder.Damit war das Thema für sie erledigt nd ich musste weiterhin mit ihm unter einem Dach wohnen.
    Ein paar Monate später kam ich wegen starken Verhaltensstörungen in eine Kinder und Jugendpsychiatrie,hauptsächlich halt wegen dem Schuleschwänzen,von zu Hause abhauen und meiner Gewaltbereitschaft gegen alles.
    Dort vertraute ich mich dann meiner Bezugsbetreuerin an über mein Tagebuch,aber sie konnte mit meine Last nicht so ganz umgehen und begründete mir das dadurch,dass sie dafür nicht richtig ausgebildet sei und wies mich somit ab,ich solle zu der Stationspsychologin gehen.Damals war das ein Schlag ins Gesicht,heute verstehe ich meine damalige Betreuerin.
    Die Selbstverletzungen verstärkten sich während meines Aufenthaltes dort,da ich von Gefühlen,Bilder,Ängsten,Eckel,Scham und noch mehr gerade zu überrollt wurde.
    Ich habe bis heute nie über den Missbrauch sprechen können,ich hatte damals Bruchstücke ins Tagebuch geschrieben und meiner Betreuerin gegeben,diese gab es dann mit meinem Einverständnis der Psychologin.
    Aber eine Therapie hat nie statt gefunden,eigentlich drehte man sich nur im Kreis ohne Ergebniss.Also wurde meine Mutter nach vier Monaten nahegelegt mich aus der Klinik zu nehmen,da sie mit mir überfordert wären und nicht weiter kommen.Ende November 99 stand meine Mutter auf einmal schlagartig abends,ohne das ich was davon wusste,vor mir in der Klinik und ich musste mit nach Hause.
    Mein Bruder musste in der Zeit als ich in der Klink war ausziehen,doch kam noch regelmäßig zu Besuch.
    Mich quälten weiter hin täglich die Bilder,am 27. Dezember 99 habe ich mich dann versucht umzubringen,ich schnitt mir beide Arme auf und trank ne ganze Flasche von meinem verordneten Neurocil.Irgendeine Frau hatte mich auf der Stadttoilette gefunden und den Notarzt gerufen.Ich lag dann ein paar Tage auf der Intensivstation und der Arzt dort wollte mich eigentlich in eine geschlossene Klinik überweisen.Doch meine Mutter konnte dies abwenden,da sie im erzählte,dass ich erst in einer Klinik war und die mich dort besser beurteilen können.Also ist sie zu einem Gespräch mit mir dort hingefahren und die schickten mich wieder weg.
    Dann lebte ich mein Leben weiter und wurde immer besser in meine Rolle mit dem Verdrängen und legte ne lächelnde Maske auf,zwischen zeitig hatte ich nen paar aussetzer,Psychologen-Versuche gestartet und wie immer gescheitert.
    Mit 17 Jahren bekam ich auf einmal Post von der Staatsanwaltschaft,da diese gegen meinen Bruder wegen Sexuellen Missbrauchs zu meinen Lasten ermittelten.
    Meine Welt brach mal wieder zusammen und somit mein Masken-Dasein.Die Klinik in der ich damals war hatte meinen fall,ohne das ich davon wusste,zur Anzeige bei der Staatsanwaltschaft gebracht mit der Empfehlung mindestens zwei Jahre abzuwarten,bevor sie mich kontaktieren,da ich bisdahin vielleicht eine Thearpie gemacht habe.
    Dem war ja nun nicht so.Erst habe ich auf die Briefe nicht reagiert,bis dann eine Androhung kam,dass man mich sonst mit der Polizei abholen lässt.
    Ich bin mit dem Staatsanwalt dann so verbleiben das er mir ein Jahr zeit lassen soll,damit ich vorher eine Therapie machen kann.Er gab mir dann eine Adresse von einer Frau die beim Weißen Ring arbeitet.Ich hatte ein Termin bei ihr und bein dann nie wieder hin gegangen.Ich fühlte mich von der Frau nur verarscht,da sie ständig mit Büchern ankam,die mir helfen sollten den Täter besser zu verstehen.Davon wollte ich nichts wissen und machte komplett zu.
    Seitdem werde ich ständig von der Staatsanwaltschaft und ner spezial Beauftragte der Polizei angeschrieben und angerufen,da die von mir eine Antwort haben wollen.
    Wenn ich aber sage "Nein,ich mache keine Aussage" dann darf ich das nie wieder zur Anzeige bringen und wenn ich sage "Ja,ich mache eine Aussage" .Dann geht gleich alles los und davor habe ich angst.
    Die Klinik hat mit der Anzeige bei der Staatsanwaltschaft mir einen wichtigen Schritt weggenommen,denn ich hätte von mir selber zur Polizei gehen müssen und ihn anzeigen müssen.Ich weiß das die Verjährungsfrist ab den 18 lebensjahr eintritt und 10 Jahre dauert.
    Ich weiß gar nicht wie was weiter gehen soll,seit zwei Jahren läuft mein Leben,meine Tochter wird im März 2 Jahre alt.Klar habe ich immer wieder Rückfälle,aber ich Verletze mich nichgt mehr selbst und lebe eigentlich okay.

    Falls sich das hier jemand durchgelesen hat,schreibt einfach eure Gedanke dazu.

    Danke fürs Lesen .

  2. #2
    corvus corax
    Gast

    Standard AW: Missbrauch

    Hallo... (leider weiss ich nicht wie ich Dich ansprechen soll)

    Ich hätte Dir gerne eine pn oder eine mail geschrieben, aber das scheint nicht zu gehen.
    Mich hat Dein Bericht sehr bewegt und wieder einmal musste ich feststellen, dass ach bei mir diesbezüglich im arben liegen muss/kann, denn es tut sich auch bei mir etwas... aber das soll jetzt nicht das Thema sein...

    Es ist sehr schwer eine Thera zu finden wo Du Deine Traumata bearbeiten kannst, vorallem da es ja doch sehr destabilisierend ist.

    In der Regel sollte man so etwas stationär aufgreifen und dann allenfalls ambulant weiterführen... Was mir aber doch sehr wchtig erscheint, ist das Du Möglichkeiten an die Hand bekommst wie Du mit dem Druck umgehen kannst, resp. Du Dir selber helfen kannst Dich zu stabilisieren. Vielleicht hast DU ja schon mal etwas von DBT gehört.
    DBT=Dialetical Behaviour Therapie von Marsha Linehan es gibt gute Info im Netz dazu oder eben auch in dem Forum, welches ich Dir ans Herz legen möchte, welches Dir aufzeigen kann welche Möglichkeiten da bestehen.

    Ich möchte Dich nicht von hier weglotsen, denn dies hier scheint mir ein echt gutes Forum zu sein, nur denke ich dass es auch andere gibt, die Deiner Problematik einfach besser entsprechen. Das von mir angedachte setzt sich unter anderem auch mit dem Missbrauch auseinander... und ich denke das Umfeld dürfte auch in etwa passen (auch wenn ich Deine Diagnose nicht kenne, denke ich mal dass ich mit meiner Vermutung nicht total daneben liegen werde). Dort gibt es unter anderem eine geschüzte Benutzergruppe die nur Missbrauchsopfern zugänglich gemacht wird. Wende Dich einfach an die Moderation, die sind gerne behilflich
    http://www.borderline-netzwerk.info/forum/index.php

    Eine Bitte an die Moderation hier... sollte es absolut nicht erwünscht sein dass ich hier diesen Link setze, bitte ich euch einfach diese Info an "anonymisiert" weiter zu leiten und den Link dann zu löschen.

    Du kannst Dich auch gerne per pn/mail an mich wenden solltest Du vorher noch fragen haben.

    liebe Grüße
    corvus corax

  3. #3
    Altenpflegerin Avatar von Sylvia
    Name
    Sylvia
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    weiblich
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    Wohnort
    Berlin
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    265
    Diese Person ist in einem medizinischen Beruf tätig

    Standard AW: Missbrauch

    Hallo,ich bin sehr erschüttert was ich da gelesen habe.Wie kann man dir helfen?Haste es schon mal mit einer Selbsthilfegruppe versucht.Da kann und soll ja geredet werden.Was sagt dein Arzt dazu?Die müssten dir doch Tipps geben können.Es ist in der heutigen Gesellschaft schwer diese Probleme zu lösen ,da jeder mit sich beschäftigt ist und man hört auch nicht zu wenn jemand was hat.Ich wünsche dir nur das du damit fertig wirst ,und hoffe deine Tochter hat eine schönere Kindheit als ihr Papa. Lg. Sylvi.

  4. #4
    Christiane
    Gast

    Standard AW: Missbrauch

    @ corvus corax

    Keine Sorge. Links werden nicht gelöscht, wenn sie zum Thema passen.


    @Anonym

    Meine Antwort wird dir vermutlich weh tun. Eine andere Möglichkeit dir zu helfen, sehe ich im Moment leider nicht.

    Du schreibst, daß du früher Hilfe gesucht hast und dir niemand glaubte. Jetzt wird dir Hilfe angeboten und du kannst sie offenbar nicht mehr annehmen. Habe ich dich so richtig verstanden?

    Ich sehe es so, daß du jetzt deine Geschichte aufarbeiten mußt. Sonst kannst du nie damit abschließen. Geh zur Polizei, sprich mit ihnen. Wenn du gegen deinen Bruder nichts unternehmen möchtest, kannst du die Anzeige evl zurückziehen. Aber dafür mußt du hingehen. Eher wirst du nicht in Ruhe gelassen. Nimm bitte eine Begleitperson mit, denn es wird eine psychische Belastung sein.

    Nebenbei wäre es nicht verkehrt, wenn du wieder mit einer Psychotherapie beginnen würdest. Ich habe den Eindruck, daß du sie brauchst. Adressen von Therapeuten kannst du ergooglen oder bei der Krankenkasse erfragen. Diese Therapie wird vermutlich unangenehm werden, das ist aber nicht die Schuld des Therapeuten. Die Aufarbeitung von solch häßlichen Erlebnissen tut nun mal weh.
    Die von Sylvia vorgeschlagene Selbsthilfegruppe ist eine gute Alternative, falls du die Therapie nicht durchstehen solltest. Dort fängt man dich auf.


    Ich wünsche dir alles Gute für die Zukunft
    LG Christiane

  5. #5
    Arzthelferin Avatar von Muschel
    Name
    Andrea
    Geschlecht
    weiblich
    Alter
    51 Jahre
    Mitglied seit
    08.08.2008
    Beiträge
    526
    Diese Person ist in einem medizinischen Beruf tätig

    Standard AW: Missbrauch

    So tragisch das alles ist, aber es gehört definitiv nicht in dieses Forum.

    Da müssen Fachleute wie Psychiater und ähnliches im realen Leben dran und keine Selbsthilfegruppe als erste Anlaufstelle. Die SH kann vielleicht begleitend sein, aber nicht als Therapie-Ersatz.

    Alles Gute für Dich, Anonym!

    Andrea

  6. #6
    Identität verborgen
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    Anonymisiert
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    2.068

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    Standard AW: Missbrauch

    Danke für die vielen und schnellen Antworten.

    @ corvus corax
    Von DBT habe ich vorher noch nie gehört und eine Borderline-Störung wurde bei
    mir nie diagnostisiert.Eine Richtige "Diagnose" habe ich nie erhalten,was vielleicht daran lag,dass ich bisher immer schnell zu gemacht habe,wenn mir die Sache zu viel wurde.
    Ich war oft voller Tatendrang wollte mich meiner Vergangenheit stellen,bin dann drei mutige Schritte nach vorne gegangen,hab mich dann im Kreis gedreht um dann wieder vier Schritte zurück zu gehen.
    Es wurde damals mit ein paar Begriffen bezüglich meines Falles im Raum rumgeworfen.
    Posttraumatische Belastungstörung,Persönlichkeitsstörung,Verhaltens gestört,Neurotisch.

    Damals wurde ich überwiegend medikamentös eingestellt,habe zusätzlich Musiktherapie,Autogenes Training und Mototherapie gehabt.Zusätzlich hatte ich zwei Mal in der Woche oder nach Bedarf Gespräche bei meiner Psychologin gehabt.


    @ Christiane Nein,ich habe eigentlich früher nie nach Hilfe geuscht.Ich hätte bis heute nicht darüber gesproche bzw. angefangen darüber zu sprechen,wenn meine Mutter mich nicht damals einfach in diese Psychiatrie gesteckt hätte und ich es dort,
    den innerliche Druck,die ständige Fragen warum ich dies so mache und da so gehandelt habe einfach nicht mehr ausgehalten habe.
    Dort in der Klinik wurde mir geglaubt,doch meine Mutter wollte dieses nicht glauben oder wahrhaben.Ich passte nicht in ihre Bilderbuchwelt und wurde herunter gespielt,es sei doch nicht so schlimm und ich würde die Dinge falsch sehen.

    Um so mehr ich mich damals mit dem Missbrauch auseinander gesetzt habe bzw wollte,desto schlimmer wurde alles.Wenn ich drüber angefangen habe zu sprechen und ich bin nichtmal ins Detail gegangen,da war mein Ritzen/Schneiden schon vorprogramiert.Wenn man mich unter Wache gestellt hatte,damit ich mich nicht schneiden kann,dann habe ich mich selbst blutig gekratzt.Ich brauch dann einfach das Ventil um diesen innerlich Druck loszuwerden,um wieder relativ ausgeglichen zu sein.

    Und so endeten alle meine Therapieversuche und ich habe einfach angst,dass das ganze nochmal so wird.Mittlerweile bin ich Mutter und kan mir solche Ausraster nicht mehr leisten.Was ist wenn ich mich wieder selbstverletze,andere dieses sehen und das Jugendamt benachrichtigen?und die mir dann das Kind wegnehmen wollen.
    Seitdem meine kleine Tochter auf der Welt ist empfinde ich wieder Freude von ganzem Herzen,ich stehe wieder gerne morgens auf und fange an mein Leben mit ihr zu genießen.Das kannte ich alles vorher nicht von mir.
    Klar habe ich auch schlechte Tage,aber ich fange mich dann schnell und lebe dann
    "einfach" weiter.

    Ich bin irgendwie total zwiegespalten,einerseits möchte ich auch darüber reden,so oberflächlich gelingt es mir auch relativ gut,aber sobald ich darauf angesprochen werde ins Detail zu gehen,da schnürrt es mir einfach die Kehle zu und dann geht nix mehr und ich falle in eine Art Trance-Zustand und knippse mich aus.Um so intensiver die Therapie wurde,um so mehr hatte ich das Gefühl den Verstand zu verlieren,ich fing an Dinge zu sehen und zu hören die nicht da waren.So als würde ich verrückt werden.

    Und der Staatsanwalt schreibt mich nur an weil es seine Pflicht ist und er seine Akte zukriegen will.

    Ach ich weiß ja auch nicht

  7. #7
    schmetterling
    Gast

    Standard AW: Missbrauch

    Hallo

    ich kann nicht verstehen wie eine Klinik ohne dein Wissen und deine Einverständniss eine Anzeige gemacht haben kann ..?!?

    Ich finde du darfst dir damit keinen Druck machen lassen. Lass dich doch mal von einem Anwalt beraten.

    In erster Linie geht es hier auch meiner Meinung nach nicht um die Anzeige..sondern dass du Hilfe für dich findest !!

    Du schreibst von Ritzen usw..das sind eindeutige Hinweise zu einer Störung die du unbedingt abklären lassen musst. Verdängung bring auf Dauer nichts. Im Gegenteil...du wirst es irgendwann bereuen...
    Um so früher du dich dem stellst um so besser wirst du dein Leben frei von Ängsten leben können und das Potenzial in dir finden was vorhanden ist aber blockiert und manipuliert ist..durch deine Erlebnisse.

    Was du tun kannst:

    1. Ein Menschen finden dem du vertauen kannst und der dich unterstützt.
    2. Einen Therapeuten oder Arzt finden der dich begleitet
    3. Dich dem Thema stellen, dich damit außeinandersetzen
    4. Hilfe bei Betroffenen finden ..Selbsthifegruppe

    Ich weiß es gehört viel Mut dazu..den ich dir wünsche

    lg Schmetterling

  8. #8
    corvus corax
    Gast

    Standard AW: Missbrauch

    Wie ich sehe hast DU schon eine ganze Odyssee hinter Dir und was Du an "Rumwerf-Diagnosen" angibst, passt eigentlich ganz gut zusammen, denn vermutlich wird es im Bereich dieser Möglichkeiten zu finden sein, aber mach dich deswegen nicht verrückt... wie "das Kind" heisst ist zweitrangig, wichtig ist, dass Du einen Zugang zu Dir findest und Deine Erlebnisse angehen kannst.
    Was die Sache mit dem Staatsanwalt betrifft, ist es auf jeden Fall starker Tobak was da gemacht wurde, doch es ist jetzt am rollen und wie schon gesagt wurde, Du musst Dich der Sache stellen auf die eine oder andere Art. Das wird schwer sein, aber es wird Dir letztendlich helfen wieder am Leben teilhaben zu können.

    3 Schritte vor... 4 zurück... das kenne ich nur zu gut von mir selber... das ist manchmal echt demoralisierend aber auch hier... es gehört dazu!...
    Ich versuche es mir in solchen Momenten ein wenig wie ein Tanz vorzustellen, bei dem sowas ja auch vorkommt, aber im Ganzen betrachtet ist es stimmig und trägt dazu bei, den Tanz zu tanzen und letztendlich auch gut werden zu lassen.

    Die DBT ist eine Therapie mit verhaltenstherapeutischem Ansatz, welche nicht nur für Borderline-Syndrom sinnvoll ist. So liegt grosses Gewicht auf der Stresstoleranz... also wie gehe ich mit stressigen Situationen um... und das betrifft ja wohl sehr viel mehr Menschen als nur BL-Betroffene

    Natürlich gibt es da noch vieles anderes was sehr hilfreich im täglichen Leben ist, aber die Spannungsregelung ist mitunter ener der wichtigsten Ansätze um an die essentiellen Dinge rangehen zu können und nicht total zu destabilisieren.

    Einer der wichtigsten Punkte, und ich glaube auch einer der schwierigsten, ist die sogenannte "radikale Akzeptanz"...

    Das will ncht heissen dass man gut heissen soll was geschehen ist, sondern lediglich akzeptieren DASS es geschehen ist... damit der Kopf wieder frei werden kann, die Energien auf das zu richten, was geändert werden kann... also das aktive eigene Verhalten in einer schwierigen Situation.
    Ich habe auch lange gebraucht bis ich begriffen hatte was ich damit soll, aber ich glaube ich habe es mittlerweilen begriffen und es hilft tatsächlich ganz doll. Nicht dass ich nachwievor meinen "Tanz" habe, den ich manchmal tanzen muss, aber ich habe gelernt, nicht mehr sofort zu verzweifeln (auch wenn das immer wieder mal vorkommt)

    So schwer der Weg in ein lebenswertes Leben (ich sage bewusst nicht "normal", weil normal muss es nicht wirklich sein, das kann auch furchtbar öde sein ) auch sein mag, er lohnt sich... pack es an!

  9. #9
    Identität verborgen
    Name
    Anonymisiert
    Mitglied seit
    19.10.2006
    Beiträge
    2.068

    Achtung:
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    Standard AW: Missbrauch

    @ Schmetterling

    Ich glaube die Klinik hat das damals zur Anzeige gebracht weil es ihre Pflicht ist.
    Und mit den Dingen die ich tuen kann,die du aufgeschrieben hast...ja das ist alles
    nicht so leicht.
    Schon allein der erste Punkt,dass mich ein Mensch begleitet,unterstützt und mich
    vielleicht auch auffängt,wenn es mir schlecht geht.Einem Menschen den ich
    Vertraue gibt es natürlich,bloß ich habe echt schwierigkeiten mit der Person
    darüber zu reden,ich meine jetzt auch das Oberflächliche darüber sprechen.
    In meinem Kopf schwirrt dann immer rum,was die Person jetzt über mich denken
    könnte,wie sie mich jetzt sieht und und und... Das beschränkt mich dann in der
    Umgehensweise mit der Person,belastet mich zusätzlich.Weil ich dann immer denken
    muss,dass die Person jetzt nur noch das Missbrauchsopfer in mir sieht und somit
    denke ich automatisch bei der Person an den Missbrauch.Daher habe ich es bisher
    so gehandhabt,dass ich nicht mit Menschen darüber spreche die mir im täglichen
    Leben nahe stehen.
    Mit dem Punkt zwei ist es auch nicht so leicht.Erstmal muss ich ja einen geeigneten
    Therapeuten finden.Ich komme aus ner Kleinstadt,bin dazu auch nicht mobil und die
    Bus und Bahnverbindungen sind hier eher bescheiden.Dann stellt sich mir die Frage welch eine Art Therapeut kommt für mich in frage?

    @corvus corax

    Das 3 Schritte vor und 4 zurück Muster habe ich wie du es betrachtest noch nie gesehen,für mich war es immer nur enttäuschend,es anpacken zu wollen,den ganzen
    Mist erneut durchzumachen,um dann letztendlich noch weiter zurück geworfen zu werden.Doch wenn ich es jetzt,so wie du,als Tanz betrachte wird das ganze auch
    für mich Stimmiger.Ich danke dir sehr für diese Veranschaulichung
    Und mit der "radikalen Akzeptanz"... uhm....Ich weiß zwar,dass da was mit mir geschehen ist,aber akzeptiere ich es auch?
    Meine Mutter hat mich damals oft als Lügnerin betitelt und oh man,wie oft habe ich
    mir gewünscht eine Lügnerin zu sein

    Und um nochmal auf die Therapie zurückzukommen,in welcher Form auch immer,
    ich habe echt angst vor einer.Meine alten Therapieversuche habe mich echt
    gezeichnet.Mich hatte es immer sooo viel Kraft und Überwindung gekostet es
    erneut versuchen zu wollen anzupacken,während manchen Sitzungen dachte ich,
    dass ich sterbe vom Schamgefühl,von diesem aufkommenden Ekel.Dann kam ich nie
    mit den Fragen klar,ich hatte das Gefühl bzw die Therapeuten gaben mir das Gefühl
    als müsste ich mich rechtfertigen,als träge ich die Schuld.
    Ein Therapeut hatte mich mal gefragt,warum ich denn immer noch zu meinem Bruder
    hingegangen bin,obwohl er mir diese Dinge angetan hat.Das sind Fragen die brennen
    in mir,ich weiß nicht wie ich sie beantworten soll.Denn eigentlich hatte der Therapeut
    ja recht,warum geht man noch hin zu einem Menschen der einem weh tut.

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